1194 Schiffsbau-Anstalten und Dock-Gesellschaften. Schiffsbau-Anstalten uInd Dock-Gesellschaften. Actien-Gesellschaft „Weser“' in Bremen 13. Gegründet: 1./3. 1872; eingetr. 8./4. 1872, früher C. Waltjen & Co. (gegr. 1843). Zweck: Neubau und Reparatur von Schiften, Masch. und deren Teilen, sowie Betrieb von Werften, Docks, Kesselschmieden, Eisen- u. Metallgiessereien u. dergl. Mit dem Schlusse des Geschäftsjahres 1904/1905 hat die Ges. ihre Tätigkeit auf der alten Werft geschlossen u. den Betrieb auf der neuen Werft in allen Werkstätten im vollen Um- fange aufgenommen. Das Grundstück an der Stephanikirchenweide, sowie die Immobil. da- selbst sind 30./6. 1905 für M. 1 500 000 auf den Nordd. Lloyd übergegangen. Der durch den Verkauf erzielte Mehrerlös gegen den Buchwert von M. 364 000 wurde nach Abzug der Staats- abgabe u. Kosten mit M. 350 000 zur Bildung eines Spec.-R.-F. verwandt (1906 verwendet). Zu den Grundstücken in Gröpelingen mit 1600 m Wasserfront hat die Ges. zwecks Abrund. noch weiteres Gelände hinzugekauft. Die Gesamtgrösse dieses eigenen Geländes, auf welchem sich das Verwalt.-Gebäude u. Wohngebäude befinden, beträgt etwa 3 ha. Ferner hat die Ges. zu dem vom Bremischen Staate lt. Vertrag v. 14./12. 1900 gemieteten Gelände zur Erweiter. des Werfthafens ein anstossendes Grundstück gemietet. Das gesamte vom Bremischen Staate bis 1./1. 1961 erpachtete Grundstück beträgt 64.33 ha, davon 42.38 ha Land u. 21.95 ha Hafen- fläche. Der jährl. Mietpreis beträgt etwa M. 87 000. Auf diesem gemieteten Gelände befinden sich sämtl. Betriebsanlagen der Schiffswerft, als Schiffsbauwerkstätten, Schiffsschmiede, Schlosserei nebst Kupferschmiede u. Klempnerei, Ausstattungs-Tischlerei u. Zimmerei, Holzsägerei und die für alle genannten Werkstätten gemeinsame Licht- u. Kraftzentrale I; ferner die Anlagen der Maschinenbau-Anstalt, umfassend die Maschinenbauwerkstätten, die Kesselschmiede, die Masch.-Schmiede, die Eisengiesserei, die Modelltischlerei usw. u. die für diese Anlagen gemeinschaftl. Licht- u. Kraftzentrale II – die beiden Kraftzentralen dienen zugleich einander gegenseitig als Reserve –; der Werfthafen nebst Vorhafen von zus. 1988 a Grösse; die in den Werfthafen bezw. in das Industriehafenbecken führenden 10 grossen Helgen; die Bollwerkanlage mit Anlegebrücken. –— Zur Verbindung der einzelnen Anlagen dient die eigene Werftbahn mit 20 km normalspurigen Gleisanlagen. – Bebaut sind von diesem gemieteten Gelände zurzeit etwa 1112 a. Der mit dem Bremischen Staate wegen des Grundstücks der Schiffs-Reparaturanstalt geschlossene Mietsvertrag ist um 10 Jahre, bis 1918, verlängert worden (Pacht hierfür jährl. M. 6400). Das Schwimmdock III ist im Juni 1905 dem Betrieb übergeben. Es liegt in dem mit dem Werfthafen verbundenen Vorhafen, hat 148 m Länge, 27,5 m lichte Breite und 11 700 t Tragfähigkeit. 2 weitere Schwimmdocks von 60 bezw. 41, 4 m Länge u. 15 bezw. 14 m Breite liegen im Freihafen vor der Schiffsreparat.-Werkstatt. Zugänge auf Anlagen 1911– 1914 M. 1 070 176, 2 616 060. 2 317 277, 698 461, 1915 M. 1 093 154, davon M. 320 516 für Gebäude, M. 397 188 für Masch. u. Apparate, M. 355 980 für Geräte u. Handwerkzeug. Nach M. 581 752 Abschreib. schloss die Bilanz per 31./12. 1910 mit einem Verlust von M. 528 713 ab, der sich durch den Gewinnvortrag aus 1909 M. 383 285 auf M. 145 427 verringerte, gedeckt aus dem R.-F., der mit noch M. 604 572 bestehen blieb u. 1911 auf M. 750 000 = 10 % des A.K. erhöht wurde. Für 1911 u. 1912 wurden je 4 % Div. aus- geschüttet. Die ordentl. Abschreib. des J. 1913 betrugen M. 1 003 437. Unter Einbeziehung des vorjährigen Überschusses von M. 46 100 verblieb ein Überschuss von M. 57 313, der auf neue Rechnung vorgetragen wurde. Es konnte keine Div. ausgeschüttet werden. Auch für 1914 konnte kein Gewinn erzielt werden. Die Bilanz schloss vielmehr nach M. 1 427 287 Abschreib. mit einem Verlust von M. 54 774 ab, gedeckt aus dem Gewinnvortrag von 1913. Im Jahre 1915 ergab sich bei M. 2 486 124 Abschreib. ein Reingewinn von M. 928 917, wovon 8 % Div. zur Verteil. kamen. Die Rücklage für Kriegsgewinnsteuer ist unter Kredit. ver- bucht. Mit Rücksicht auf den Kriegszustand hat die Ges. für 1914 u. 1915 Angaben über die Tätigkeit ihrer Werft, sowie Produktionszahlen etc. nieht veröffentlicht. Arb.-Zahl 1910–1913 durchschnittl. 2750, 3847, 4334, 4585; später nicht veröffentlicht. Kapital: M. 7 336 000 in 7336 gleichber. Aktien à M. 1000. Die Aktien können in Namens-Aktien umgewandelt werden und umgekehrt. Urspr. 1 500 000 Cour.-Tlr. in 7500 Aktien à Tlr. 200 mit 50 % Einzahl. = M. 2 250 000; It. G.-V. v. 30./10. u. 6./11 1886 wurde das A.-K. auf M. 2 500 000 benle indem gegen je 3 alte Aktien (Interimsscheine) à Tlr. 200 mit 50 % Einzahl. 1 neue Aktie à M. 1000 unter Zuzahl. von M. 100 bar ausgetauscht Zur teilweisen Bestreit. der für die neuen Werftanlagen bei Gr öpelingen nötigen Auf- wendungen beschloss die G.-V. v. 27./10. 1902 Ausgabe von 1250 Aktien à M. 1000, übernommen von einem Konsort. zu 110 %, angeboten den Aktionären zu gleichem Kurse. Zur Vollendung der Gröpelinger Anlagen wurde das A.-K. in der G.-V. v. 6./4. 1905 neuerlich um M. 3 750 000 (auf M. 7 500 000) in 3750 Aktien erhöht, übernommen zu 110 %, davon an geboten M. 1 500 000 den Aktionären zu 115 %. Die a. o. G.-V. v. 18./5. 1908 beschloss zur znanziellen Reorganisation Auzahl. von 40 % = M. 400 auf jede Aktie; die Zuzahl. auf 7172 Aktien mit zus. M. 2 868 800 A.-K. somit bis Anfang 1912: M. 7 500 000 in 7172 Vorz.-Aktien u. 328 St.-Aktien. Zur Vereinheitlichung des A.-K. beschloss die G.-V. v. 23./2. 1912 die noch vorhandenen M. 328 000 St.-Aktien 2: 1 zus. zulegen, also auf M. 164 000