Musikwerke- und Musik-Instrumenten-Fabriken etc. 1219 dienten zum Erwerb der Aktien der Beka-Record-Akt.-Ges. Berlin. Näheres siehe Jahrg. 1913/14 ds. Buches. Aufgeld dieser Emiss. mit M. 454 750 im R.-F. Von dem Besitz an M. 1 000 000 Beka-Record-Aktien gingen im Nov. 1912 nom. M. 875 000 (zu 40 % bilanziert) an ein Bankkonsort. zu 145 % über, welche diese Beka-Aktien im Nov. 1912 den Lindström- Aktionären zu 155 % anbot. Der Buchgewinn aus dieser Transaktion wurde dem R.F. der Lindström-Ges. mit M. 918 750 zugeführt. Zu dem verbliebenen Stand an nom. M. 125 000 alten Beka-Aktien hat alsdann die Lindström-Ges. nom. M 500 000 neue Beka-Aktien mit halber Div. für 1912 zu 141 % übernommen. Bestand an Beka-Aktien somit jetzt nom. M. 625 000 (Div. für 1912–1915: 12, 12, 0, 6 %). Die Lindström-Ges. beschloss lt. G.-V. v. 15./8. 1911 nochmalige Erhöh. ihres A.-K. um M. 1 500 000 (auf M. 3 500 000) in 1500 Aktien, div.-ber. für 1911 zur Hälfte, übernommen von dem Konsort. J. Löwenherz etc. in Berlin zu 130 %, angeboten den alten Aktionären im Sept. 1911 zu 240 %. Diese Emiss. erfolgte zum Zwecke der teilweisen Beschaffung der Mittel zur Er- werbung des Betriebes der Fonotipia Limited in London, die eine erstklassige Plattenmarke fabriziert. Von dem Kapital der Fonotipia Ltd., das nom. £ 70 000 in shares à £ 1 beträgt, hat die Lindström-Ges. die bis 1911 ausgegebenen £ 60 800 bis auf noch ausstehende 146 shares für den Gesamtpreis von M. 3 911 557.20 erworben. (Näheres über diesen Erwerb siehe dieses Handbuch 1914/15). Die Fonotipia verteilte für 1911, 1912 u. 1913 Div. von 20 bezw. 32 %, bezw. 30 % welche nach Abzug der engl. Einkommensteuer mit M. 233 729.70 bezw. 372 143, bezw. 350 594 der Lindström-Ges. zuflossen. Eine Tochter- ges. der Fonotipia ist die Internat. Talking Machine Co. m. b. H. Odeon-Werke in Berlin-Weissen- see u. Rio de Janeiro, deren St.-Kap, jetzt M. 1 200 000 beträgt. Zum Konzern der Fonotipia gehören ausser der vorerwähnten Ges. ferner: die Societa Italiana di Fonotipia in Mailand (A.-K. Lire 100 000), die Comp. Frangaise des Disques et Machines Odéon et d'Instruments de Musique (ancienne maison Ch. & J. Ullmann) in Paris (A.-K. Frs. 500 000), die „Odeon“ Herm. Maassen G. m. b. H. in Wien (St.-Kap. K 150 000). Die a. o. G.-V. der Lindström-Ges. v. 29./10. 1913 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. uin M. 1 500 000 (also auf M. 5 000 000) in 1500 Aktien mit Div.-Ber. für 1913 zur Hälfte; diese Emiss. erfolgte zum Zwecke der Übernahme der Dr. Grünbaum & Thomas Akt.-Ges. (Plattenfabrik) in Berlin, zum Erwerb von M. 956 000 Aktien der Favorite-Record Akt.- Ges. in Hannover, M. 500 000 Anteilen der Dacapo Record Co. m. b. H. und M. 500 000 Anteilen der Lyrophonwerke G. m. b. H. in Berlin. Zur Durchführung dieser Transaktionen dienten M. 1 150 000 neue Aktien, restliche M. 350 000 zur Verstärkung der Betriebsmittel emittiert. Diese M. 350 000 sind von einem Konsort. zum Kurse von 132 % übernommen und den alten Aktionären dergestalt angeboten worden, dass auf je 10 Carl Lindström-Aktien eine neue Aktie zum Kurse von 140 % bezogen werden konnte. Agio mit M. 90 146 in R.-F. Die Favorit-Record-Akt.-Ges. ist inzwischen durch Fusion vollständig mit der Lindström- Ges. verschmolzen worden, die Dacapo Record Co. u. die Lyrophon-Werke befinden sich in Liquidation. Die Lindström-Ges. wurde durch den Kriegsausbruch 1914 schwer betroffen, indem die Nachfrage nach den Artikeln der Ges. sehr scharf zurückging. Nach M. 322 540 Abschreib. auf Anlagen etc., von M. 159 379 auf Forder., sowie von M. 1 500 000-auf Aktien der Tochter- gesellschaften ergab sich für 1914 ein Fehlbetrag von M. 2 343 013, gedeckt aus R.-F., der dann noch mit M. 1 050 000 bestehen blieb. Die Gesamtabschreib. auf Debit. bezifferten sich nach der Bilanz für 1914 auf M. 576 489, davon M. 500 000 Abbuchungen bzw. Rücklagen für Forder. im feindlichen Auslande. Die Berliner Fabriken der Lindström-Ges. u. ihres Konzerns waren teils seit Anfang des Jahres 1915, teils seit Frühjahr 1915 mit Aufträgen für Heeresbedarf reichlich versehen u. sämtlich voll beschäftigt; Reingewinn für 1915 M. 1 816 764, auch im Jahre 1916 hat die Ges. umfangreiche Heereslieferungen erhalten. Auch das laufende Geschäft hat sich 1916 gehoben. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), die weitere Verwend. des Rein- gewinns u. die Festsetzung einer Div. nach Vornahme sämtl. Abschreib. u. Rückstell., sowie nach Abzug der dem Vorstande und den Angestellten vertragsmässig zustehenden Tant., beschliesst auf Vorschlag des A.-R. die G.-V. Der A.-R. erhält eine Tant. von 6 %, mind. aber eine Vergüt. von M. 1000 pro Mitgl., der Vors. aber M. 2000, der Stellv. M. 1500. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Fabrikat.-Anlagen 344 782, Matrizen 78 000, Werk- zeuge 1, Invent. 1, Patente 1, Modelle 1, Kraftwagen 1, Klischee 1, Kassa 33 355, Bankguth. 943 217, Wechsel 416 753, Effekten u. Beteilig. 3 305 033, Kaut. 4313, Guth. b. Behörden 1 412 156, Debit. 1 375 516, Vorausbez. Versich. 14 995, Waren 1 846 307. – Passiva: A.-K. 5 000 000, R.-F. 1 100 000 (Rückl. 21 448), Arb.-Unterst.-F. 50 451, unerhob. Div. 275, Kredit. 972 392, Rückstell. 856 001, Delkr.-F. 200 000, Extra-Abschreib. auf Masch. 344 781, do. auf Effekten 200 000, Disp.-F. 75 000, Kriegsfürsorge-F. 50 000, Div. 600 000, Tant. 168 986, do. an A.-R. 56 328, Vortrag 100 220. Sa. M. 9 774 437. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 1 066 604, Dubiose 12 231, Abschreib. 510 199, verschied. Rückstell. 413 000, Reingewinn 1 816.764. Sa. M. 3 818 602. – Kredit: Bruttogewinn M. 3 818 602. Kurs Ende 1910–1914: 325.25, 335, 256.80, 183.75, 135* %. Sämtl. Aktien sind zum Handel an der Berliner Börse zugelassen; erster Kurs am 14./3. 1910: 225 Divi denden 1908–1915: 12, 15, 20, 20, 20, 15, 0, 12 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) 77*