Musikwerke- und Musik-Instrumenten-Fabriken etc. Direktion: Ernst Koch, New York; Wilh. Koch, Karl Koch, Rich. Koch, Trossingen. Aufsichtsrat: Vors. Privatier Andreas Koch, Trossingen; Bank-Dir. Georg Brüstle, Triberg; Kaufm. Karl Haber, Mannheim; Privat. Andreas Haller, Schwenningen a. N.; Bankier Paul Schulz, Rechtsanw. u. Notar Konrad Haussmann, Stuttgart. Prokurist: Wilh. Wacker. Zahlstellen: Ges.-Kasse. * Polyphon-Musikwerke, Akt.-Ges. in Wahren bei Leibzig- Gegründet: 1./4. 1895. Die Ges. erwarb die Firma Brachhausen & Riessner um den Gesamtkaufpreis von M. 1 361 077. Gründung siehe Jahrg. 1900/1901. Zweck: Fabrikation mech. Musikwerke, Sprechapparate, Schreibmasch. u. Artikel der Feinmechanik überhaupt, sowie Betrieb anderer hiermit in Verbindung stehender Geschäfts- zweige. Seit 1898 baut die Fabrik Instrumente mit selbsttätigem Notenscheibenwechsel, seit 1903 Schreibmasch. u. Sprechapparate; letztere mit den zugehörigen Schallplatten. 1904 wurde der Bau von Motoren u. Kraftfahrzeugen aufgenommen; Spez.: Dux-Wagen. Beschäftigt werden 600 Arb. Die am 6./6. 1899 von einem Brandschaden heimgesuchte Fabrik wurde bedeutend vergrössert. Näheres über die Geschäftsjahre 1904–1909 siehe Jahrgang 1913/14 ds. Handb. u. früher. In 1910 konnte nach M. 91 382 Abschreib. ein Reingewinn von M. 48 408 erzielt werden, der zur Rückstell. auf Delkr.-Kto Verwendung fand. Der Jahres- umsatz hat sich 1911 zu günstigen Preisen gehoben. Der Gesamtüberschuss des J. 1911 belief sich auf M. 409 560, der zu ordentl. u. Sonderabschreib., sowie zu Rückl. etc. verwendet wurde. Ebenso waren 1912 u. 1913 die Geschäftsergebnisse zufriedenstellende, auch 1914 konnte ein Reingewinn von M. 128 141 erzielt werden, doch kam mit Rücksicht auf den Kriegszustand der Überschuss von M. 84 879 nicht zur Verteil., sondern wurde als Sonder- Res. vorgetragen. Die Ges. war 1914–1915 in Heereslieferungen beschäftigt, trotzdem konnte ein verteilbarer Reingewinn nicht erzielt werden, da auf Delkr.-Kto M. 113 666 zurückzu- stellen waren; 1916 grössere Heereslieferungen. Kapital: M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000. Infolge von Verlusten besond. beim Schreibmasch.-Bau (inzwischen eingestellt), bei der Automobil-Abteil. etc., sowie nach M. 210537 ordentl. u. M. 90 367 ausserordentl. Abschreib. schloss das Geschäftsj. 1908 mit einem Verlust von M. 1 375 066 ab, der sich durch Nachlass bezw. Vergütung des Bank- hauses Knauth, Nachod & Kühne um M. 500 000, also auf M. 875 066 reduzierte. Zur Be- seitigung dieses Verlustsaldos bezw. Sanierung der Ges. überhaupt beschloss die G.-V. v. 22./5. 1909: a) Herabsetzung des A.-K. um M. 770 000 durch 1. Vernichtung von 80 eigenen Aktien u. 2. Zus. legung der übrigen verbleibenden 920 Aktien im Verhältnis von 4: 1 (Frist 15./10. 1909); b) Erhöhung des herabgesetzten A.-K. um den Betrag von M. 1 020 000 (auf insgesamt M. 1 250 000) durch Ausgabe neuer Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1909; c) Aus- gabe von M. 600 000 Schuldverschreib. Das Bankhaus Knauth, Nachod & Kühne hat die Durchführung der Neuordnung dadurch gefördert, dass es für das Sanierungsjahr Zinsen u. Gebühren nicht in Anrechnung brachte, die Sanierungskosten einschl. Aktienstempel übernahm u. ausserdem M. 200 000 auf die Buchforderung zu Abschreib. nachgelassen hat. Die G.-V. v. 15./4. 1916 beschloss die Erhöh. des A.-K. um M. 1 250 000 (also auf M. 2 500 000) in 1250 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1916, begeben zu 120 %. Von den neuen Aktien übernahm Knauth, Nachod & Kühne in Leipzig M. 800 000 in der Weise, dass diese Firma auf das erhöhte A.-K. von der ihr gegen die Ges. zustehenden Kontokorrentforder. einen Teilbetrag von M. 960 000 als Sacheinlage in die Ges. einbrachte. Restliche M. 450 000 neue Aktien wurden den alten Aktionären zu 120 % angeboten. Hypotheken: (Ende Dez. 1915) M. 200 000, verzinsl. zu 4½ %. Hypoth.-Anleihe: M. 600 000 in 5 % Oblig. v. 1909, Stücke à M. 1000 u. 500, rückzahlbar zu 103 %. Begeben zu pari. Tilg. ab 1915 durch Auslos.; auch freihänd. Ankauf ist gestattet. Noch im Umlauf Ende 1915: M. 580 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., dann bis 5 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Grat., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Kassa u. Wechsel 44 336, Debit, 728 399, Grund- stücke 24 025, Gebäude 633 586, Kaut. 5847, Masch. 253 548, Gleisanlage 1, Werkzeuge 1, Inventar 1, Fuhrpark 1, Modelle 1, Patente 1, Klischees 1, elektr. Anlage 17 950, Orig.-Noten- scheiben u. Rollen 6000, Orig.-Schallplatten 149 200, Urheber- u. Verlagsrechte 40 000, Fabrikat.- Konten: Instrumente, Sprechmasch. etc. 668 855, Notenscheiben, Notenrollen u. Schall- platten 147 849, Kraftwagen 589 688, Noten-Verlag 7000. – Passiva: A.-K. 1 250 000, Schuld- verschreib 580 000, Kredit. 975 017, Hypoth. 200 000, Arb.-Unterst.-F. 14 354, Delkr.-Kto 141 954, Interims-Kto 755, R.-F. 120 000 (Rückl. 10 000), Tant. 13 688, Vortrag 20 522. Sa, M. 3 316 292. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Zs. etc. 324 561, Abschreib. 97 848, Sonderabschreib. 23 110, Delkr.-Kto 113 666, Reingewinn 44 211, davon R.-F. 10 000, Vergüt. an Beamte u. Meister 13 688, Vortrag 20 522. Sa. M. 603 397. – Kredit: Betriebs- überschuss M. 603 397. * Kurs Ende 1896–1910: 293, 275, 270, 286, –, –, 131, 100, –, –, 87.50, –, –, –, – %. Eingef. 25./10. 1895 zu 150 %. Notierten in Leipzig.