0 Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke „ 1299 Direktion: Heinr. Linnemann. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Wilh. Westhoff, Wanne; Gust. Schmemann, Essen; Wilh. Linnemann sen., Ahlen; Theodor Hesseler, Gutsbes. Johs. Westhoff, Vellern; Heinrich Tenkhoff, Beckum; Gutsbes. Franz Grosse-Schmidt, Osterfeld. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Ahlen i. W.: Ahlener Bankverein; Essen: Essener Credit- Anstalt u. deren Fil. Portland-Cement- u. Kalkwerke „Anna“ Akt.-Ges. in Neubeckum i. Westf. Gegründet: 1./7. 1904; eingetr. 5./10. 1904,. Gründer s. Jahrg. 1905/06. Zweck: Erwerb von kalksteinhaltigen Grundstücken, der Kalk- u. Cementindustrie dienenden Anlagen, Herstell. u. Vertrieb von Cement, Kalk u. ähnlichen Fabrikaten. Es wurden verkauft 1908–1915: 193 796, 128 948, 164 811, 175 502, 189 333, 181 125, 138 121, 67 594 Fass Cement (produz. 197 757 Fass). Wasserkalk 1908–1915: 518, 464, 844, 716, 716, 907, 595, 249 Dgw. Die Beschäftig. seitens des Zementsyndikats betrug 1912 58.95 %, 1913 55.36 %, 1914 27 %, 1915 12.66 % der Beteilig.-Ziffer. Die sämtlichen Fabrikanlagen u. der Grundbesitz der Ges. befinden sich in Neubeckum unweit des Rhein.-Westfäl. Industrie-Bezirks. Der das Material zur Fabrikat. liefernde Kalksteinbruch liegt in unmittelbarer Nähe des Werkes. Die Grösse der Liegenschaften beträgt ca. 125 Morgen. Das Ofensystem der Zementfabrik ist eine Rotierofenanl., bestehend aus 2 Ofen, ausgeführt von der Firma G. Polysins, Dessau u. Masch.-Fabrik Humboldt, Cöln-Kalk. Die Inbetriebsetzung der Fabrik erfolgte im Mai 1905. Ausserdem sind noch 2 aus je 14 Kammern besteh. Kalkringöfen vorhanden, die in unmittel- barer Nähe der Fabrik u. des Steinbruchs liegen. 1912/13 Umbau der Ofenanlage. Zurzeit werden ungefähr 120 Arbeiter beschäftigt. Die Ges. gehört dem Rhein.-Westfäl. Cement- Verband G. m. b. H. in Bochum an u. ist auch Mitgl. der Westfäl. Cement-Sackcentrale G. m. b. H. in Beckum. Kapital: M. 1 300 000 in 1300 Nam.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 25./6, 1907 um M. 300 000, begeben zu pari. Hypotheken: M. 240 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., 5 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Grundstücke, Fabrikgebäude, Wohnhäuser, Kalk- ofen, Arbeitsmasch., Dampfkessel, Zementöfen, Gleisanlage, Werkgeräte etc. 1 321 856, Kassa 1754. Wertp. 48 250, Aussenstände 28 536, Bankguth. 109 015, Zement, Kohlen, Säcke, Fässer etc. 118 971, Grundbuchforder. 6100, Beteilig. 42 840, Bürgschaften 170 641, Feuerversich. 3773, Verlust 21 882. – Passiva: A.-K. 1 300 000, Grundbuchschuld 240 000, R.-F. 51 601, Unfallversich. 1473, Verfüg.-F. 75 000, Zinsscheinsteuer 13 000, Bürgschaften 170 641, Kredit. 21 654, Arb.-Unterstütz.-Kasse 251. Sa. M. 1 873 622. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allgem.-Unk. 36 110, Abschreib. 84 779. – Kredit; Vortrag 43 788, Herstell.-Gewinn 53 849, Mieten, Pachten 1369, Verlust 21 882. Sa. M. 120 890. Dividenden 1905–1915: 2½, 15, 15, 8, 5, 0, 0, 5, 5, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Dr. phil. Ludw. Golinelli. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Justizrat H. Hellraeth. Münster; Stellv. Sanitätsrat Dr. med. H. Wieschebrink, Münster; Kaufm. Th. Wieschebrink, Ochtrup. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Münster i. W.: Münsterische Bank (Fil. der Osnabrücker Bank) Portland-Cement- und Wasserkalk-Werke „Mark“ in Neubeckum i. Westf. Gegründet: 27./7. 1899; eingetr. 16./8. 1899 in Oelde. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Die Ges. übernahm von J. Westhoff u. Bernh. Westhoff in Vellern Kalksteinfelder sowie von der Firma Westhoff & Frie in Vellern deren Wasserkalkwerke in Neubeckum samt Grundstücken, Kalksteinfeldern, Gebäuden, Masch., Vorräten etc. im Gesamtwerte von M. 525 350. Zweck: Errichtung u. Betrieb von Cementfabriken oder Kalkwerken. Die sämtlichen Fabrikanlagen u. der Grundbesitz der Ges. befinden sich in Vellern, Kirchspiel Beckum u. Neubeckum in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Neubeckum der Strecke Köln-– Berlin der Staatseisenbahn. Das Werk ist durch ein Anschlussgleis mit dieser Bahnlinie verbunden. Das Rohmaterial zur Kalk- und Cementfabrikation wird in den 2½ km südlich vom Werke gelegenen Kalksteinfeldern (Grösse rund 250 preuss. Morgen = 64 ha) gewonnen, die durch ein Schmalspurbahngeleise mit der Fabrik verbunden sind. Die Felder führen unter einer Abraumdecke von 0.5–1.00 m Stärke ein erstklassiges Rohmaterial für die Kalk- u. Cementfabrikation. Dasselbe ist in dem gesamten Felderbesitz in einer durch- schnittl. Mächtigkeit von mind. 10 m durch Bohrungen u. Schurfschächte nachgewiesen. Es steht demnach 10 640 000 = 6 400 000 cbm Kalksteinboden an. Es ist damit zu rechnen, dass nach Abzug von 8 % Abraum etwa also rund 5 900 000 cbm dieses Materials zur Cement- fabrikation geeignet sind. Ausser den Kalksteinfeldern hat die Ges. Liegenschaften in Grösse von rund 25 ha, worauf sich die Fabrikgebäude, Verwaltungsgebäude, Beamten- u. Arbeiter wohnhäuser nebst den dazu gehörigen Gärten, ferner Grundstücke, die zu kulturellen Zwecken benutzt werden, befinden. Die Kraftanlage besteht aus 2 Compounddampf- masch. von normal je 650 eff. PS u. 1 Compounddampfmasch. von normal 175 eff. PS. Die Kessel- anlage hat 7 Cornwallkessel von 96 qm Heizfläche u. 9½ Atm. Überdruck. Ausserdem 82*