1 Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. 1303 Bonner Bergwerks- und Hütten-Verein, Zementfabrik bei Obercassel bei Bonn. Gegründet: 1854. Zweck: Herstell. u. Verwertung von Portland-Cement. Produktions- fähigkeit 1 600 000 Fass jährl. Grundeigentum des Vereins Ende 1915: 85 ha 92 a 57 qm. In Budenheim wurden 1912 u. 1913 wieder eine grössere Anzahl Kalksteingrundstücke hinzu- erworben. Zur Verbillig. der Fabrikation sind die Anlagen der Zementfabrik 1908–1914 einem durchgreifenden Umbau unterzogen u. nach dem neuesten Stande der Technik ein- gerichtet. Zugänge auf Anlagen 1913 u. 1914 M. 183 765 bezw. M. 91 176; für Neuanlagen in den letzten Jahren wurden 1915 auf die verschied. Konti M. 1 035 099 übertragen. Die Ges. steht mit dem Rheinisch-Westfäl. Cement-Verband in Bochum u. der Süddeutschen Cementverkaufsstelle in Heidelberg, sowie mit dem Nederland'schen Cement-Syndicat sGrayenhage im Einvernehmen. Nach Kriegsausbruch im J. 1914 u. 1915 eingeschränkter Betrieb. Kapital: M. 2 302 000 in M. 1 702 000 in 6808 abgest. St.-Aktien à M. 250 u. M. 600 000 in 600 Vorz.-Aktien à M. 1000. Die St.-Aktien sollen lt. G.-V.-B. v. 13./3. 1875 auf den In- haber lauten u. sind die bis dahin ausgegebenen Aktien mit entsprechendem Stempel ver- sehen bezw. noch zu versehen. Urspr. Kapital Tlr. 1 000 000 = M. 3 000 000, ausgegeben hiervon nur Tlr. 680 800 = M. 2 042 400 in 6808 Aktien à Tlr. 100 = M. 300. 1885 Herabsetz. auf M. 1 702 000 durch Abstempelung der St.-Aktien von M. 300 auf M. 250. Hierzu lt. G.-V. v. 9./3. 1912 M. 600 000 in 600 Vorz.-Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1912, ausgestattet mit 5 % Vorz.-Div. u. Vorbefriedigung im Falle der Liquidation, auch sind die Vorz.-Aktien. tilgbar bezw. können solche aus dem Reingewinn angekauft werden. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. 15./5. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., Grenze 400 St.; Vorz.-Aktien à M. 1000 auf Inhaber = 4 St., unbegrenzt. Gewinn-Verteilung: 10 % z. R.-F. bis 20 % des A.-K. (ist erfüllt aus 1906), 5 % Div. an Vorz.-Aktien, bis 4 % Div. an St.-Aktien, vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Vergüt. von M. 5000), Rest zur Verf. der G.-V., welche auch Sonderrückl. (bis 10 % des A.-K.) dotieren kann. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Bergwerkseigentum 1000, Grundeigentum einschl. Gruben u. Brüche 195 500, Bauten 846 500, Masch., elektr. Kraft- u. Lichtanlagen 1 578 557, Hilfsmasch. u. Mobil. 52 565, Vorräte u. Erzeugnisse 131 827, Schuldner, Bankguth. u. Wertp. 1 426 251, Wechsel u. Kassa 28 105. – Passiva: A.-K. 2 302 000, unerhob. Div. 5725, R.-F. 460 400, Sonderrücklage 230 200, Sicherheits-Bestand 164 200, Vorz.-Aktien-Div.-Erg.-F. 60 000, Wehrsteuer u. Gewinnanteilscheinbogen-Stempelabgabe 11 596 (Rückl. 2300), Kredit. 374 123, Div. an Vorz.-Aktien 30 000, do. an St.-Aktien 153 180, Tant. an A.-R. 16 581, Arb. u. Kriegs- wohlf. 39 000, Beamtenaltersversich. 13 188, Vortrag 400 114. Sa. M. 4 260 307. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 352 000, Gewinn 654 363. – Kredit: Vortrag 400 114, Betriebsüberschuss 605 829, verf. Div. 420. Sa. M. 1 006 363. Kurs Ende 1891–1914: Konvert. Aktien: 122, 100, 100, 100, 137.50, 150, 180, 190, 195, 147, 82, 70, 85, 121, 149, 189, 165, 197, 190, 187.50, 219, 201.50, 217, 220* %. Notiert Köln. Dividenden: Aktien bezw. St.-Aktien 1890–1915: 10, 7½, 5, 5, 8, 10, 12, 15, 16, 16, 12, 0, 0, 0, 4, 10, 12, 17, 17, 15, 12, 14, 16, 18, 14, 9 %, Vorz.-Aktien 1912–1915: 5, 5, 5, 5 %. C.-V.: 5 J. (F.) Vorstand: Walter Gottschalck. Prokuristen: Rich. Schreyer, Ing. W. Schell. Aufsichtsrat: Vors. Bernh. Stürtz, Stellv. Dir. Herm. Söhren, Bonn; Max Friedländer, Haus Rheinau b. Königswinter; Bank-Dir. Alb. Kistemann, Bonn; Landrichter a. D. Fr. Küster, Gut Weissenstein b. Wesel; Alfr. Luyken, Wesel; Geh. Reg.- u. Forstrat Paul Overbeck, Aachen. Zahlstellen: Eig. Kasse; Cöln u. Bonn: A. Schaaffh. Bankver.; Bonn: Deutsche Bank, Rhein.-Westfäl. Disconto-Ges. u. alle sonst. Niederlass. dieser „ Offenbacher Portland-Cement-Fabrik A.-G. in Offenbach a. M. Gegründet: Mai 1888 mit Wirkung ab 1./5. 1888. Zweck: Übernahme und Weiterbetrieb der Portl.-Cementfabrik von Gotthard & Co. Die Ges. übernahm dieselbe (Flächengehalt 56 731 qm) nebst Baulichkeiten, Einrichtungen etc. für M. 1 030 000. 1907/08 fanden durchgreifende Neu- u. Umbauten mit ca. M. 550 000 Kosten- aufwand statt; die Neueinrichtungen kamen anfangs 1908 in Betrieb. Die Ges. ist der Süddeutschen Cementverkaufsstelle in Heidelberg beigetreten. Die ausserord. G.-V. v. 3./12. 1906 hat einstimmig beschlossen, der Erwerbung sämtl. Aktien der Ges. durch die Portland-Cementwerke Heidelberg und Mannheim Akt.-Ges. zu Heidelberg gegen deren Verpflichtung, 1) die sämtlichen Passiven der Ges. zu bezahlen, nämlich die Oblig. Serie A bis F bis zum Betrage von M. 1 111 000 zu 105 %, die Bank- u. sonst. Schulden der Ges. ausser der etwaigen Abfindung für Beamte, die mit langfristigen Verträgen angestellt sind, gegen Abtretung der Forder, zu berichtigen u. bar einzulösen 2) der Ges. zur Einlösung von 811 Gewinnanteilscheinen von je M. 300 zum Nennwert und zur Verteilung des Überrestes, abzügl. der Einführungskosten der überwiesenen neuen Aktien der Heidelberger Ges. an den Börsen von Frankf. a. M. u. München (M. 2590) u. etwaiger Abfindung von Beamten, an die einzelnen Aktionäre pro rata ihres Aktienbesitzes 250 Aktien der Portland-Cementwerke Heidelberg u. Mannheim mit Div.-Ber. ab 1./12. 1906, zum Kurse V. 165 % zu überweisen, zuzustimmen. Auf jede Aktie dürften somit noch ca. 15–16 % entfallen