= * Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. 1307 Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Ökonomierat Victor Madelung, Sacrau b. Gogolin; Stellv. Fabrikbes. Louis Prankel, Breslau; Stadtrat Rud. Halama, Oppeln; Bank-Dir. Otto Schweitzer, Breslau; Dr. med. Jul. May, Oppel. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Breslau u. Oppeln: Fil. d. Bank für Handel u. Ind. 6 =― 0 = = = Silesia Neue Oppelner Portland-Zementfabrik A.-G. in Oppeln. Gegründet: 13./8. 1906 mit Wirkung ab 13./8. 1906; eingetr. 24./10. 1906. Gründer siehe Jahrg. 1913/14 dieses Buches. Die Ges. übernahm von Richard Friedlaender zu Oppeln die von diesem dem preussischen Domänenfiskus für den Preis von M. 500 000 abgekaufte Domäne Königl. Sacrau bei Oppeln, für denselben Preis, u. zahlte an die Erben des Domänen- pächters Victor Reymann als Abstandsgeld für Aufgabe der noch ca. 7 Jahre dauernden Pacht M. 100 000 und als Preis für das lebende und tote Inventar die Summe von M. 74 835. Zweck: Errichtung, Erwerb, Ausbeutung, Pachtung, Betrieb, Verpachtung und Ver- äusserung von industriellen Anlagen der Zementindustrie sowie der damit im Zusammen- hange stehenden Industriezweige, der Handel in eigenen und fremden Erzeugnissen dieser Industrien sowie Erwerb u. Verwertung von Grundstücken. Die Fabrik ist in den Jahren 1906/07 auf dem Terrain der früheren Staatsdomäne Sacrau bei Oppeln erbaut worden. Der Gesamtbesitz der Ges., welcher seiner ganzen Länge nach unmittelbar an der schiffbaren Oder liegt und von zwei Chausseen und der Bahn Groschowitz-Brockau durschnitten wird, umfasst eine Oberfläche von 168 ha 31 a 17 qm. Hiervon bilden 50 ha das Fabrikgrund- stück, in welchem Gebäude und Hofraum 7 ha 65 a 20 am in Anspruch nehmen; die rest- lichen 118 ha 31 a 17 qm, die auch für andere industrielle Betriebe verwertbar sind, bilden das unter Domänen-Grundstücks-Konto verbuchte Domänengrundstück. In ca. 600 m Ent- fernung von der Fabrik liegt der mit ihr durch eine Drahtseilbahn verbundene Steinbruch, in welchem das erforderliche Rohmaterial an Kalk, Mergel und Ton gewonnen wird. Zur Fabrikanlage gehören 5 Dampfkessel, eine Hauptbetriebsdampfmaschine von 1500 PSs und, eine Reservedampfmaschine von 700 PS, 4 Drehöfen mit einer jährlichen Produktionsfähigkeit von ca. 500 000 Fass, ferner 2 Silos mit einem Fassungsraum für ca. 100 000 Fass Zement. Die Ges. besitzt eine eigene Bahnhofsanlage: Tarifstation Oppeln-Silesiaweiche, eine eigene Verladestelle an der Oder. Die Anlage kam am 5./10. 1907 in Betrieb. Zugänge auf Anlage- Konti erforderten 1909–1915: M. 372 785, 197 056, 36 426, 82 577, 59 528, 27 654, 5635. Ab- schreib. seit 1907–1915: M. 1 736 427. Etwa 600 Morgen der Domäne Sacrau sind in kleinen Abschnitten verpachtet. Infolge des Kriegszustandes Rückgang des Absatzes. Die Ges. ist an dem Oppelner Textilosewerk G. m. b. H. in Oppeln beteiligt. Diese Fabrik stellt Ersatz- stoffe für Jutegewebe als Zementsäcke, Sandsäcke für die Heeresverwaltung etc. her. Kapital: M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 460 000 zu 4 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze 10 %; erreicht), 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 1500 feste Vergüt. pro Mitgl.), Rest weitere Div. nach G.-V.-B. 8 Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Anlagen: Fabrikterrain, Steinbruch, Fabrikgebäude, Masch., Eisenbahnanschluss, Kleinbahn zur Oder-Verladestelle, Inventar, Beamten- u. Arbeiter- wohnung., Schlafräume, Kantine etc. 1 700 000, Kassa 7035, Wechsel 3392, Effekten u. Beteilig. 510 000, vorausbez. Versich. 2375, Inventur 241 991, Bankguth. u. Debit. 1 075 844, Domänen- grundstück 401 912, Vorkaufsrecht 1. – Passiva: A.-K. 2 500 000, Hypoth. 460 000, R.-F. 250 000, do. II 150 000, Kredit. 198 337, Div. 154 240, Tant. 6000, Talonsteuer-Res. 17 500, Delkr.-Kto 85 000, Vortrag 121 474. Sa. M. 3 942 551. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk., Zins. etc. 188 881, Abschreib. 124 184, Gewinn 279 974. – Kredit: Vortrag 254 619, Überschuss aus der Zementfabrik u. den Neben- betrieben 338 420. Sa. M. 593 039. Kurs Ende 1912–1914: 165, 176, 158.50* %. Die Aktien wurden Mitte April 1912 an der Berliner Börse zugelassen; erster Kurs am 22, April 1912: 167 %. Dividenden 1907–1915: 0 % (Baujahr), 4, 4, 8, 12, 13, 13, 8, 6 %. Direktion: Kaufm. Dir. Rich. Friedlaender, techn. Dir. Ing. Wilh. Leonardy. Prokurist: Walter Bordellé. Aufsichtsrat: (Mind. 5) Vors. Major a. D. Herm. von Nimptsch, Stellv. Rich. Gravenstein, Fabrikbes, S. Cassitrer, Rob. Friedlaender, Prokurist Arthur Guttmann, Justizrat Ferd. Lobe, Berlin; Gen.-Dir. Dr. Nasse, Schädlitz b. Pless. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: S. Bleichröder; Oppeln: Fil. der Bank f. Handel u. Ind., Fil. von Eichborn & Co. * 8 0 0 Querfurter Kalkindustrie, Akt.-Ges. in Querfurt. Gegründet: 16./11. 1911 bezw. 18./1. 1912; eingetr. 9./4. 1912. Gründer siehe dieses Handb. Jahrg. 1913/14. Von Friedr. Remus in Querfurt wurde Grundbesitz nebst Gebäuden etc. für M. 120 000 in die Ges. eingebracht. Ferner übernahm die Ges. von 4 anderen Per- sonen weitere Grundstücke für zus. M. 80 000. Zweck: Erwerb von Kalkwerken u. Grundstücken, Bau, Ausbau u. gewerbl. Ausnutz. von Kalkwerken sowie Übernahme von Kalkvertriebsgeschäften. Bis zum 30./6. 1913 wurden