1320 Cedment-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. Weseler Portland-Cement und Thonwerke in Wesel. Gegründet: Akt.-Ges. Eltener Thonwerke 1891, Weseler Kunstziegelei 1873; 1894 ver- einigten sich beide Werke unter der Firma Weseler Kunstziegelei und Eltener Thonwerke; jetzige Firma lt. G.-V. v. 29./4. 1899 angenommen. Zweck: Errichtung u. Betrieb von Zementfabriken u. Kalköfen, sowie von Werken zur Herstell. von Zementwaren, gewöhnl. u. Verblendziegeln, feuerfesten Steinen, Ornamenten, Glasuren, Belegplatten etc., Betrieb von Gruben u. Steinbrüchen. Die Ges. besitzt einen Kalk- steinbruch in Laubenheim a. Rh. (Grösse 52 228 qm); die Weseler Felder (über 30 ha gross) geben den notwendigen Ton für viele Jahrzehnte. 1899 wurde eine neue Portland-Zementfabrik erbaut, welche 1900 erheblich vergrössert wurde; nach Fertigstell. aller Anlagen im März 1901 ist die Jahresproduktion auf ca. 400 000 Fass Portland-Zement gebracht. Die Vergrösser. des Werkes bezw. die Neubauten erforderten einen Kostenaufwand von M. 1 237 550. Zugänge 1908 M. 99 671, davon entfallen M. 84 120 auf eine Drahtseilbahn in Weisenau. Das Eltener Werk brannte Anfang. 1899 vollständig ab und ist der Betrieb desselben nicht wieder aufgenommen worden. Nach Überweisung von M. 65 032 an den Ern.-F. (statt Abschreib.) blieb die Unter- bilanz von M. 545 253 aus dem Vorjahre 1907 in gleicher Höhe bestehen, erhöhte sich aber 1908 durch Betriebsverlust von M. 9930 u. durch Überweis. von 76 565 an Ern.-F. um M. 86 496 auf M. 631 749. 1909 ergab ebenfalls einen Verlust von M. 41 498, der sich durch Uberweis- von M. 78 484 an Ern.-F. auf M. 119 983 erhöhte, sodass ein Gesamtverlust von M. 751 733 vor, handen war, der sich 1910 nach Überweisung von M. 74 607 an den Ern.-F. auf M. 959 984. also um M. 208 251 erhöhte, dann 1911 weiter auf M. 1 074 562, 1912 auf M. 1 133 104, 1913 auf M. 1 192 261, 1914 auf M. 1 267 300, 1915 auf M. 1 363 128 stieg. Der G.-V. v. 27./6. 1912 wurde Mitteil. nach § 240 des H.-G.-B. gemacht. Die a. o. G.-V. v. 28./1. 1910 beschloss die Übertragung der Beteilig.-Ziffer bei dem Rhein.-Westf. Zementsyndikat in Bochum an ein anderes Syndikatsmitglied. Kapital: M. 2 000 000 in 264 St.- u. 1736 als solche abgest. Vorz.-Akt., sämtl. à M. 1000. Die Vorz.-Aktien erhalten ab 1./1. 1903 10 % Div. vorweg, ev. mit Nachzahl.-Anspruch, u. nehmen an einem etwaigen Reingewinn mit den St.-Aktien gleichber. teil, jedoch unter Zugrundeleg. eines fingierten doppelten Nennwertes der Vorz.-Aktien von à M. 2000. Im Falle Auflös. der Ges. werden die Vorz.-Aktien mit 150 % vom Nennwerte zuerst befriedigt. Urspr. M. 340 000, Er- höhung 1898 lt. G.-V. v. 31./3. 1894 um M. 60 000 in 60 zu pari ausgegeb. Aktien. Ferner erhöht It. G.-V. v. 29./4. 1899 um M. 600 000 in 600 Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1900, begeben zu 102 % u. zwecks Ausbaues der neuen Portland-Cementfabrik lt. G.-V. v. 14./3. 1900 um M. 1 000 000 auf M. 2 000 000) in 1000 Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1901, angeboten den Aktionären zu 102 %. Nach Vornahme von Abschreib. schloss das Jahr 1901 mit M. 275 391 Unterbilanz ab. Da die Mittel zur Fortführung der Geschäfte nicht ausreichten, so wurde in der ausserord. G.-V. v. 8./1. 1901 beschlossen, im Wege des Kredits M. 300 000 – 400 000 von den Aktionären als Darlehen zu beschaffen. Ein grosser Teil der Aktionäre hat dementsprechend bare Dar- lehen im Gesamtbetrage von M. 360 000 gegeben, welche zum grossen Teil Verwendung zur Begleichung dringender schweb. Schulden fanden. Mit dem eingezahlten Betrage ist die Ges. jedoch nicht ausgekommen, zumal sich der Verlust bis Ende 1902 auf M. 629 602 erhöhte; die ausserord. G.-V. v. 13./12. 1902 beschloss deshalb, die Aktien in Vorz.-Aktien umzuwandeln, auf die eine Zuzahl. von M. 400 geleistet würde. Die Zuzahl. erfolgte auf 1736 Aktien, die damit Vorz.-Aktien geworden sind. Anleihe: M. 400 000 in 4½ % Oblig. von 1898, rückzahlbar zu 102 %, Stücke à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1903 durch jährl. Ausl. im März auf 1./7. Sicherheit: Hypoth. zu I. Stelle auf den Immobil.-Besitz nebst do.-Zubehör. Ende 1915 noch in Umlauf M. 192 500. Zahlst.: Gesellschaftskasse; Cöln: A. Schaaffhaus. Bankverein u. dessen Filialen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–20 % z. R.-F., 10 % Div. an Vorz.-Aktien mit event. Nachzahl.- Pflicht, vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. zus. M. 5000), Rest weitere Div. an Vorz.- Aktien, wobei diese mit à M. 2000 bewertet werden, u. St.-Akten zu sonst gleichen Teilen. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Grundstücke Wesel, Elten u. Laubenheim 382 874, Gebäude 1 406 435, Masch. 757 718, Drahtseilbahn, Transport- u. Eisenbahn 314 133, Werk- zeuge, Geräte u. Utensil. 607, elektr. Licht- u. Kraftanlage 70 578, Fuhrpark 2, Sack- u. Fasskto 2, Effekten 1676, Kassa 2036, Debit. 17 611, Beteil. am Cement-Syndikat 7500, do. an Ver. Verblendsteinwerke 1, Kaut. 4600, vorausbez. Versich. 300, Vorräte 17 597, Verlust 1 363 128. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Oblig. 192 500, do. Zs.-Kto 4353, Ern.-F. 766 767, Delkr.-Kto 2500, Kredit. 1 380 683. Sa. M. 4 346 804. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs- u. Gen.-Unk. 33 498, Reparat. u. Instandsetz. 7226, an Ern.-F. 63 683. – Kredit: Waren, Mieten u. Pächte 8580, Verlust 95 827. Sa. M. 104 408. Dividenden: St.-Aktien 1893–1915: 7, 5, 5, 6, 6, 6, 6, 8, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Vorz.-Aktien 1903–1915: 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: C. Becker. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Bank-Dir. G. Hagen, Rheydt; Stellv. Ing. Alfr. Aug. Wirth, Brühl b. Cöln; Egon Herfeldt, Andernach. Zahlstellen: Wesel: Ges.-Kasse; Cöln: A. Schaaffhaus. Bankver. u. dessen Niederlass.