1342 Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. welche zum Antrieb von 16 grossen Röhrenpressen und zahlreichen Hilfsmasch. dienen. Als Kraftquelle sind drei grosse Flammrohrkessel mit ca. 350 am Heizfläche vorhanden, Die Beleuchtung des Etablissements erfolgt durch elektr. Licht, und sind hierfür vorhanden 3 Dynamos mit zus. 270. HP. Ausserdem ist eine grosse Akkumulatorenanlage mit 61 Zellen installiert. Eine grössere Anzahl von Elektro-Motorenmit zus. 200 HP., welche ihre Kraft von den Dynamos empfangen, sind für Einzelantrieb in Benutzung. Seit 1892 ist das ganze Unternehmen allmählich vollständig erneuert. Ausgaben für Neuanlagen u. Erweiter. 1890–1915 M. 5 640 806; Gesamtabschreib. bis ult. 1915 M. 3 827 693. Beamte u. Arb. ca. 800. Generalvertret. in New York. Infolge des Kriegszustandes teilweise eingeschränkter Betrieb. Kapital: M. 2 850 000 in 2850 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 125 000, erhöht 1891 auf M. 1 150 000. Die G.-V. v. 3./10. 1894 beschloss Sanierung des Unternehmens durch Zuzahlung von 30 % = M. 300 pro Aktie. Aus dieser Aufzahlung und dem Gewinn pr. 1894 wurde die Unterbilanz etc. gedeckt. Die G.-V. v. 27./4. 1895 beschloss an Stelle der 1150 alten Aktien 1150 der neuen Firma anzufertigen. Erhöhung des A.-K. 1895 um M. 300 000. Nochmals erhöht 1905 um M. 500 000 (auf M. 2 500 000) in 500 Aktien, übernommen von Gebr. Bonte zu 160 %, angeboten den Aktionären zu 163 %. Die a. o. G.-V. v. 11./9. 1915 beschloss weitere Erhöh. um M. 350 000. Diese Kap.-Erhöh. ist erfolgt durch Zeichn. von 350 Aktien zu M. 1000 (div.-ber. ab 1./1. 1916) u. zwar durch Sacheinlage. Diese besteht in dem Ein- bringen der M. 400 000 Stammanteile der Süddeutschen Steinzeugwerke G. m. b. % Muggensturm; der Betrag, zu welchem die neuen Aktien ausgegeben wurden, berechnete sich auf M. 1142.85. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt). 4 % Div. u. nach Abzug aller Rückl. 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. Die Tant. an Vorst. etc. wird als Unk. verbucht. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Tongruben 251 022, Grundstücke 300 000, Gebäude 1 887 048, Brennöfen 380 511, Gleiseanlage 23 176, Masch. 395 452, eig. Fabrik-Kanalisat. 1, Mobil. 1, Inventar 1, Modelle u. Formen 1, Avale 18 000, Kassa 8128, Wechsel 19 012, Kaut. u. eigene Effekten 190 302, Süddeutsche Steinzeugwerke, Muggensturm 350 000, Aussen- stände u. Bankguth. 1 019 566, Vorräte aller Art 614 088. – Passiva: A.-K. 2 850 000, Spez. R.-F. 1 000 000, R.-F. 500 000, Avale 18 000, Talonsteuer-Res. 28 000 (Rückl. 3000), Wehr- beitrag 4098, Unfallversich. 13 118, unerhob. Div. 360, Kredit. 474 981, Div. 400 000, Tant. an A.-R. 30 000, z. Kirchenbau 1000, Vortrag 10 716. Sa. M. 5 456 310. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 428 877, Steuern u. Feuerversich. 74 224, Beiträge für Angestellten- u. Arb.-Versich. 106 683, Abschreib. 172 956, Reingewinn 570 753. – Kredit: Vortrag 10 716, Fabrikat.-Gewinn 1 335 220, Pacht u. Zs. 7559. Sa. M. 1 353 495. Kurs Ende 1896–1914: 132.50, 199.75, 294, 315.25, 273, 280, 293.25, 278.25, 264.50, 265, 253, 241, 223.75, 235.50, 245, 244, 225.50, 215, 205* %. Aufgelegt Mai 1896 zu 121 %. Notiert Berlin. Dividenden 1890–1915: 8, 8, 0, 0, 0, 6, 8, 10, 13, 17, 19, 19, 19, 17, 14, 14, 16, 14, 14, 15, 15, 16, 16, 16, 10, 16 % Coup.-Verj.: 4 J (K) Direktion: P. Kermas, Otto Raisig. Prokuristen: Gust. Hennze, Ludw. Muhl, Erich Baltzer. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bankier Mor. Bonte, Berlin; Stellv. Rentner Felix Bonte, Darmstadt; Rechtsanw. Dr. I. Rosenfeld, Mannheim; Komm.-Rat Dr. Gerhard Küchen, Mülheim a. d. Ruhr: Prof. Hans Bonte, Karlsruhe. Zahlstellen: Eigene Kasse; Bankhaus Gebr. Bonte in Berlin, W., Behrenstrasse 20. Oberschlesische Chamotte-Fabrik, früher Arbeitsstätte Didier A.-G. in Gleiwitz mit Zweigniederlassungen in Brieg und Ruppersdorf. Gegründet: 16./7. 1888. Zweck: Fabrikation von Chamottesteinen u. ähnl. Waren, Übernahme der Hirschfeld & Wolff'schen Chamottefabrik zu Gleiwitz ab 1./7. 1888 für M. 1 000 000. Ab 1./7. 1888 wurde die Brieger Chamottefabrik von Süss & Lange für M. 750 000 hinzugekauft u. 1888/89 in Gleiwitz drei grosse Brennöfen aufgestellt. Die Gleiwitzer An- lagen sind seit 1898/99 um 1 Trockengebäude, 3 Brennöfen, 1 Zerkleinerungsanlage für Roh- materialien, 1 maschinellen Steinpresse, 1 neues grosses Arbeitsgebäude u. um ein neues Direktionsgebäude erweitert worden, letzteres ayf einem 1903 angekauften Nachbargrund- stück, das ausserdem noch Baustellen enthält. In Brieg wurde 1 Brennofen neu errichtet u. ausserdem 1 angrenzendes, 7266 qm grosses Grundstück für M. 52 500 käuflich erworben. auf welchem 4 Wohnhäuser stehen. – Die Ges. besitzt ferner in Ruppersdorf eine Dampf- schlämmerei u. Thongruben, sowie ausgedehnte, ca. 8½ Morgen grosse, reiche Thongruben u. ein Quarzsandlager in Pschyschowka. 1904 Ankauf eines Quarzitbruches für M. 13 000, 1905 Erwerb eines weitern solchen für M. 10 000. Kapital: M. 1 750 000 in 1750 Aktien à M. 1000 nach Erhöh. um M. 750 000, angeboten den Aktionären zu 135 %. 1904 Umtausch der Aktien in solche der Stettiner Chamottefabrik vorm. Didier, gegen je 2 Aktien der Oberschles. Chamottefabrik wurde 1 Aktie des Stettiner Unternehm. nebst 20 % bar = M. 200 pro Stück gewährt; 1376 Aktien der Oberschles. Chamotte-Fabrik wurden umgetauscht. Die Besitzer von noch nicht eingetauschten Aktien konnten dann 1906 im Verhältnis 10:7 Aktien der Stettiner Ges. beziehen.