Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. 1345 Zweck: Fortbetrieb u. Erweiterung der bisher von Karl Fliesen betriebenen Chamotte- u. Thonwerke in Eisenberg u. Hettenleidelheim. Die G.-V. v. 24./3. 1900 beschloss Ankauf der Chamottefabrik „Palatina“ u. der Kaolin-, Thon- u. Sandgruben der Firma Schiffer & Kircher in Grünstadt (Pfalz) mit Wirk. ab 1./1. 1900 für M. 900 000 in Aktien u. M. 200 000 in Hypoth., sowie eines Sandberges der Firma Noethlichs & Sohn in Eisenberg (über die Kapitalserhöhung zu diesem Zweck s. u.). Der Immobiliarbesitz der Ges. erhöhte sich dadurch auf 463 929 qm. womit die nebeneinander liegenden Chamottefabriken auf viele Jahrzehnte mit Ton u. Quarzsand gedeckt sind. 1900 wurden in dem Hettenleidelheim-Eisenberger Tonbecken drei neue Tiefbau- schächte abgeteuft, auch die Tagebauschächte wurden vermehrt und 9070 qm allerbestes Tonfeld für M. 63 200 angekauft. Die Schächte wurden in den folg. Jahren mit ausgiebigen Förderungs- u. Windführungs-Anlagen versehen, wozu die elektr. Energie aus den Chamotte- fabriken genommen wird, die seit 1905 auch fremde Abnehmer bedienen. Im Palatinawerk Eisenberg wurde 1900 ein neuer Mendheimscher Gasofen mit ca. M. 225 000 Kostenaufwand errichtet. Die Ausbeute der umfangreichen Klebsandgruben hat die Ges. Ende 1903 an die Eisenberger Klebsandwerke G. m. b. H. übertragen, woran sie mit 27 % beteiligf ist. Seit 1906 auch Beteiligung bei den Kriegsheimer Sand- und Tonwerken, deren restliche Anteile 1908 mit M. 50 000 erworben wurden. Für Erwerbung von Tongruben, Neuanlagen, An- schaffungen etc. wurden 1908–1913 ca. M. 175 000, 66 500, 66 900, 151 000, 190 000, 177 000 verausgabt. 1906 Bau von weiteren 2 kontinuirlicher Öfen: 1912 ein weiterer Ringofen erbaut. Versand 1907–1914: M. 1 355 200, 1 484 571, 1 150 000 (90 000 t), 1 500 000 (100 000 t), 1750 000 (120 000 t), 1 930 000 (130 000 t), 2 200 000 (145 000 t), 1 500 000 (100 000 t). Nach der Mobil- machung 1914 teilweise Stillegung bezw. Einschränkung einzelner Betriebe. Kapital: M. 1 400 000 in 1400 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000, die G.-V. v. 24./3. 1900 beschloss Erhöh. um M. 900 000 begeben zu 100 % (zum Ankauf obengenannter Tonwerke). Hypoth.-Anleihe: M. 600 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschl. des A.-R. v. 27./4. 1901, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000 auf Namen der Südd. Bank in Mannheim als Pfandhalterin u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./5. u. 1./11. Tilg. ab 1./5. 1907 durch jährl. Ausl. im Juli auf 1./11.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Kündig. mit 6 monat. Frist seit 1907 zulässig. Sicherheit: Erststellige Hypoth. auf dem gesamten oben angegebenen Grundbesitz der Ges. samt allen Zubehör. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Frist. Noch in Umlauf Ende 1915: M. 505 000. Zahlst. wie bei Div. u. Mannheim: Süddeutsche Disconto-Ges. Kurs in Mannheim Ende 1903–1914: 101, 101, 102, 102.75, 102.75, 101.50, 102.50, 102, 102, 100, 100, 100* %. Zugel. im Juni 1903. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., event. besondere Abschreib. u. Rücklagen vom verbleib. Betrage 10 % an Vorst., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von M. 8000), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Immobil. 1 260 000, Tongruben 745 000, Masch. 116 000, Fuhrwerk u. Transportmittel 100 000, Mobil. 5000, Utensil. u. Formen 12 000, Beteil. 110 650, Versich. 1150, Kassa 5370, Wechsel 14 957, Effekten 400, Kohlen 9070, Landwirtsch. 7978, Grubenholz 11 347, Rohmaterial., Halb- u. Ganzfabrikat. 396 161, Debit. 290 960. – Passiva: A.-K. 1 400 000, Oblig. 505 000, do. Zs.-Kto 4605, R.-F. 105 139 (Rücklage 5139), do. A 60 000, Arb.-Unterst.-F. 9282, Ern.-F. 70 000, Restkaufschillinge 95 475, Kredit. 667 964, Div. 56 000, do. unerhob. 40, Tant. 8330, Grat. 12 000, Vortrag 92 207. Sa. M. 3 086 046. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Löhne u. Gehälter 302 900, Unk., Zs., Provis., Steuern, Reparat., Kohlen, Landwirtschaft, Fuhrlohn u. Grubenholz 405 279, Abschreib. 86 304, Gewinn 173 677. – Kredit: Vortrag 70 884, Waren 896 033, Hausmiete 1245. Sa. M. 968 162. Dividenden 1898–1915: 8, 10, 8, 4, 4, 4, 4, 5, 7, 7, 7, 6, 6, 7, 8, 8. 4, 4 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: J. Schiffer jr. Prokuristen: Rich. Floehr, W. Hasselberger. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Komm.-Rat Franz Ludowici, Ludwigshafen a. Rh.; Stellv. Bank-Dir. Emil Feibelmann, Mannheim; Dr. Georg Kircher, München; Komm.-Rat Heinr. Röchling, Ludwigshafen a. Rh.; Bankier Emil Schiffer, Komm.-Rat Friedr. Kircher, Grünstadt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Mannheim: Südd. Bank (Pfälz. Bank) u. deren Filiale in Worms: Grünstadt: J. Schiffer. Akt.-Ges. Dampfziegelei Heilbronn-Neckargartach in Heilbronn. Gegründet: 19./3. 1898. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Fabrikation u. Handel mit Ziegelwaren u. Baumaterial. aller Art. Jährliche Leistungsfähigkeit 6 000 000–7 000 000 Steine u. Falzziegel. 1914 Betriebseinstell., aber im April 1915 den Betrieb wieder aufgenommen. Kapital: M. 250 000 in 250 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 52 110. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Gewinn-Verteilung: 10 % z. R.-F., sodann 5 % Div., v. verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Grundeigentum 39 200, Dienstwohngebäude 16 900, Ziegeleigebäude 136 400, Ziegeleianlage 3900, Abort- u. Waschraumgebäude 5, Feldziegelei 100, Masch. 26 400, Geräte u. Utensil. 1826, Kontoreinricht. 20, Material. 2671, Brennmaterial. 1998, Backstein- u. Ziegelvorräte 26 781, Kassa 391, Wechsel 391, Effekten 304, vorausbez. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1916/1917. I. 85