* Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. 1367 8060, Verlust 55 873. – Passiva: A.-K. 600 000, Hypoth. 238 426, Depositen 143 000, R.-F. 6759, Kredit. 38 307. Sa. M. 1 026 492. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 38 886, Zs. 15 278, Dubiosen 12 629, Abschreib. 188 117. – Kredit: Vortrag 3485, Fabrikat. u. Landwirtschaft 25 533, Verlust 55 873. Sa. M. 84 891. Dividenden 1910–1915: Vorz.-Aktien 6, 6, 6, 0, 0, 0 %; St.-Aktien 5, 5, 9, 0 9 0% Direktion: Otto Lehmann. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Hugo Auvera, Hohenberg a. d. Eger; Rechtsanw. Dr. Karl Thor? wart, Nürnberg; Rechtsanw. Dr. Paul Rink, München; Frau Komm.-Rat Knab, Nürnberg; Dir. Karl Knab, Schwandorf. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Bayreuth: Bayer. Disconto- u. Wechselbank; München: J. N. Oberndoerffer. 3 * = 3 – 3 * 6 – – Stettiner Chamottefabrik, Actien-Gesellsehaft vorm. Didier in Stettin, Schwarzer Damm 13a. Fabrik in Bodenbach a. Elbe und Arbeitsstätte in Niederlahnstein a. Rhein. Gegründet: 17./12. 1872; eingetr. 24/12.1872. Zweck: Fabrikation von feuer- u. säure- festen Material., Retorten u. Steinen, Chamotte-, Silica- u. Dinas-Steinen für die Gas-, Eisen-, Metall-, Glas- u. Zementindustrien sowie für die chemische u. andere Industriezweige; Bau kompletter Gaswerke eigener Systeme. Ofenanlagen für Hüttenöfen, Glasfabriken, keramische Industrie, Müllverbrennungsanlagen, Krematorien. Die Ges. erwarb die früher von A. H. Zander zu Pommerensdorf bei Stettin unter der Firma „Stettiner Chamotte-Fabrik Didier“ betrieb. Fabrik; sie besitzt ein Grundstück in Rosawitz-Bodenbach (Böhmen) nebst einer Chamottefabrik; ferner ein Grundstück mit einer Chamotte-Fabrik in Niederlahn- stein a. Rh. Sie erbaute u. besitzt die Gasanstalt in Lobositz (Böhmen) (Konz. bis 1915). Die Stettiner Anlagen wurden nach und nach auf ihre jetzige Ausdehnung erweitert; sie liegen an der Oder und in der Nähe des Bahnhofes Pommerensdorf, haben aber an letzteren keinen Gleis-Anschluss. Die Wasserverladung erfolgt im eigenen Kanal und im städtischen Gaskanal. Das Grundstück hat eine Gesamtffäche von 285 460 qm; es grenzt an die Oder, wird von einer Seite vom Gaskanal begrenzt und besitzt einen Stichkanal für See- und Flussschiffe. Als Betriebskraft dienen 4 Dampfmaschinen mit 450 PS. und 5 Dampfkessel mit 861 qm Heizfläche. Eine elektr. Anlage für Kraft und Licht, sowie 2 Hängebahnen mit Seilbetrieb für Beförderung der Rohstoffe in die Fabrikräume und eine zweite für Be- förderung der Rohstoffe aus den Schiffen unter Schutzdächer und auf Halden sind im Betrieb; 2 fahrbare Drehkräne dienen zur Entladung der Rohstoffe. An Arbeitsmasch. sind im Betriebe: 8 Kollergänge, 4 Walzwerke mit Brecher, 12 Ton-- sehneider, 1 Kugelmühle. Ferner sind vorhanden: Eine grosse Schmiede u. mech. Werkstatt für Eisenkonstruktion für den Betrieb u. Neubauten mit den entsprechenden Werkzeugmasch. sowie eine Tischlerei mit den erforderlichen Holzbearbeitungsmasch. zur Anfertigung von Formen und eine eigene Wasserleitung. Zahl der Arb. Ende 1915: 935 (1914: 799). 1907–1915 fanden auf allen Etablissements der Ges. grössere Neubauten bezw. Anschaffungen statt, die M. 408 317, 480 943, 495 552, 458 259, 263 659, 85 007, 1d. 400 000, rd. 340 000, 31 183 erforderten. Saämtliche Anlagen sind ohne Belastung. 1899 übernahm die Didier-Ges. Zwecks Erweiterung ihrer Tätigkeit von der mit jetzt M. 3 750 000 Stammkapit. ausgestatteten Firma „Ver. Chamotte-Fabrik (vorm. C. Kulmiz) G. m. b. H. in Saarau i. Schles.'“' sämtl. Anteile (damals M. 3 000 000). Diese Firma beschäftigt sich mit Herstellung von Chamottewaren u. Thonverkauf u. hat Fabriken resp. Anlagen mit wertvollen Thonlägern in Saarau, Peterwitz, Conradswaldau, Hohenposeritz u. Kallendorf (Schles.), ferner in Rupersdorf u. eine Chamottefabrik in Markt-Redwitz, Haingrün, Halbstadt (Böhmen). Die Fabrikgrundstücke in Saarau umfassen 8 ha 61 ar 24 qm; dazu kommen an Tongrundstück-Besitz in Saarau und den benachbarten Dörfern 80 ha 82 ar 59 am sowie auf anderen Tongrundstücken in Saarau und nächster Umgegend dauernd ein- getragenen Ton-Förderberechtigungen 7 ha 33 ar 60 qm. Die gewonnenen Tonmengen be- trugen in den letzten 10 Jahren durchschnittlich 75 675 t. Bei Annahme dieser Durch- schnittsziffer würde der taxierte Tonvorrat auf den eigenen und fremden Tongrundstücken etwa 90 Jahre ausreichen. Fast der gesamte eigene Tongrundstück-Besitz ist noch un- angetastet, da die Tonförderung zurzeit auf Pachtgruben geschieht. Für Abtret. der Ge- schäftsanteile hat die Stettiner Ges. gezahlt; M. 2 000 000 neu ausgegebener Aktien mit Div.-Recht ab 1./1. 1899, ferner M. 250 000 solche Aktien mit Div.-Recht ab 1./1. 1900 gegen Zahlung des Em.-Kurses u. bar M. 624 022. Der Restbetrag von M. 346 696 war die Vergüt. für Waren, Fabrikate etc. Nach weiteren Erwerbungen besitzt die Ges. jetzt alle nom. M. 3 750 000 Anteile der Kulmiz-Ges. 1911 übernahm die Stettiner Ges. die selbstschuldnerische Bürgschaft für eine Anleihe der Kulmiz-Ges. im Betrage von M. 2 000 000. Für von Kulmiz an die Stettiner Ges. abgetret. M. 120 000 Aktien des Thonwerkes Biebrich A.-G. in Biebrich a. Rh. wurden seitens Didier an Kulmiz M. 75 000 ab 1./1. 1900 div.-ber. Aktien übereignet. Die Biebricher Ges. erhöhte 1899 ihr A.-K. Didier bezog 72 neue Aktien und erwarb weitere Aktien, so dass sich jetzt im Besitz der Stettiner Ges. nom. M. 448 000 Bieberich-Aktien befinden. (Div. der Biebericher Ges. 1900/01–1913/14: 20, 6. 10, 10,10, 25, 25, 25, 14, 30, 30, 3 , 24, 12 %; 1914: 12 %.) Gewinn der Kulmiz-Ges. an Div. 19044915: 17, 25, 28, 28, 24, 17, 5,