1410 Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. Glas- und Spiegel-Manufactur zu Gelsenkirchen-Schalke. Gegründet: 22./1. 1873; eingetr. 28./2. 1873. Zweck: Herstell. von Spiegelglas, Rohglas, Kathedral- u. Ornamentglas, sowie Drahtglas: die Gewinnung der dazu erforderl. Rohprodukte u. der kaufmännische Vertrieb der Fabrikate. Der Grundbesitz beträgt ca. 120 Morgen, wovon etwa die Hälfte bebaut ist. Die Fabrik besteht in der Abteil. Spiegelglas aus 5 Schmelzöfen, wovon jeweilig 4 betrieben werden. sowie Zubehör; auch Schleiferei u. Polierbetrieb. In der Abteil. für Roh- u. Drahtglas- Fabrikation sind 3 grosse Wannenöfen und 5 Strecköfen, in der Abteilung Farbenglas 2 Schmelzöfen vorhanden. von denen stets einer betrieben wird, ferner 3 Strecköfen. auch Schleiferei-Betrieb. Erweiter. u. Verbesser. der Werke. speziell die Erricht. einer neuen Schmelz- à. Kühlhalle etc. in Schalke erforderten 1907 zus. ca. M. 350 000. 1908 u. 1909 fand der Umbau resp. Neubau der Schleif- u. Poliermasch statt, zu welchem Zwecke das A.-K. um M. 600 000 erhöht wurde (siehe bei Kap.); hierfür rund-M. 1 050 000 verausgabt. 1910/11 Umbau der Giesserei-Einricht., spez. Bau neuer Strecköfen, behufs Einführ. eines neuen Systems für die Herstell. von Spiegelglas. Kostenaufwand hierfür bis Ende 1911 M. 753 002. dann 1912 noch M. 195 305, ausserdem 1912 ein benachbartes Grundstück für M. 183 155 erworben. Zugänge 1913–1915 M. 156 750. 150 000, 40 468. 1912–1915 waren für Reparat. M. 218 238, 193 217, 169 075, 72 876 aufzuwenden. In Schalke befindet sich eine elektr. Licht- u. Kraft- zentrale. Arb.-Zahl ca. 450 u. 20 Beamte. Die Fabrik in Dorsten wurde ab 1./10. 1913 für M. 750 000 mit M. 176 166 Mindererlös an die neugegründete Dorstener Glashütte A.-G. ver- kauft. Die Ges. hat sich an Convention Internationale de Glaceries in Brüssel angeschlossen: auch ist dieselbe bei der Union Continentale Commerciale des Glaceries in Brüssel sowie an den Verein Deutscher Spiegelglasfabriken in Cöln beteiligt. Die Spiegelglasfabrikation ist seit Kriegsbeginn eingestellt, nur der Betrieb für Roh- u. Drahtglas konnte aufrecht erhalten werden. 1915 ergab einen Fehlbetrag von M. 107 644, wodurch der Gewinnvortrag aus 1914 auf M. 273 554 zurückging. Kapital: M. 3 600 000 in 3000 gleichberecht. Prior.-Aktien (Nr. 1–3000) und 600 neuen Aktien von 1908 (Nr. 3001–3600) à M. 1000. Urspr. Tlr. 1 200 000 = M. 3 600 000, reduziert 1880 auf M. 2 400 000. 1884 auf M. 900 000. indem die urspr. auf Tlr. 200 lautenden Aktien auf M. 400 bezw. M. 150 abgestempelt wurden. 1884 wurde das A.-K. wieder auf M. 1 200 000 durch Ausgabe von 2000 Aktien à M. 150 erhöht. 1890 weiter auf M. 1 800 000 durch Ausgabe von 400 Aktien à M. 1500, 1893 auf M. 2 400 000 (siehe hierüber dieses Handbuch 1908/09). Ferner wurde das A.-K. lt. G.-V. v. 11./5. 1898 auf M. 3 000 000 durch Ausgabe von 600 Prior.-Aktien à M. 1000 erhöht. angeboten den alten Aktionären zu 135 %. Gleichzeitig wurde beschlossen. weitere 15 neue Prior.-Aktien à M. 1000 zum Umtausch an die Inhaber der noch umlaufenden 100 St.-Aktien à M. 150 gegen Zuzahl. von M. 150 auszugeben. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 9./3. 1908 um M. 600 000 (auf M. 3 600 000) in 600 Aktien, über- nommen von einem Konsort. zu 130 %, angeboten den alten Aktionären 5: 1 zu 135 %. Agio mit M. 158 500 in R.-F. Im Falle stattfindender Erhöhungen des A.-K. über M. 3 600 000 hinaus sind die im Gründungsakte genannten Gründer berechtigt, die Hälfte der jedes- maligen Emission al pari zu übernehmen. Hypothekar-Anleihe: Lt. G.-V. v. 2./6. 1910 M. 750 000 zu 4½ %, rückzahlbar zu 103 %, aufgenommen. Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen des A. Schaaffh. Bankver. und durch Indoss. übertragbar. Zs. 2. 1. u. 1./7. Tilg. ab 1916 durch jährl. Ausl. von 2 % des urspr. Anleihebetrages zuzügl. ersp. Zs. im II. Quartal auf 2./1. Noch in Umlauf Ende 1915 M. 736 000. Ab 1916 verstärkte Tilg. oder Totalrückzahl. mit 3 monat. Künd. gestattet. Zahlst. wie bei Div. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. (erfüllt), event. Sonderrückl., 4 % Div., vom Rest 10% Tant. an A.-R., sowie die kontraktliche Tant. an Vorst., Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Grundstücke 408 782, Fabrikgebäude 1 527 662, Ofen 478 866, Wohnhäuser 222 263. Masch. 638 350, Mobil. u. Utensil. 266 917. Fuhrwerk 1. Eisen- bahn u. Wege 43 257, Material. 138 037. Waren 86 648, Wechsel 34 487. Kassa 645, Avale 30.000. Feuer- u. Unfall- etc. Versich. 3976. Effekten 174 600, Beteilig. Fourcault 1, do. Dorsten 1, Bankguth. 345 789, Forder. an Internationale Convention 766 875, Diverse 307 295. — Passiva: A.-K. 3 600 000, Oblig. 736 000, do. Zs.-Kto 16 695, R.-F. 459 261, Talonsteuer-Res. 3000, Delkr.-Kto 15 960, Div. 1620, Avale 30 000, Hypoth. 7200, voraus erhalt. Zs. 1875, Be- amten- u. Arb.-Unterst. 162 319. Kredit. 166 973, Gewinn 273 554. Sa. M. 5 474 457. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 191 831, Reparat. 72 876, Gen.-Unk. 222 233, Feuer-, Unfall- etc. Versich. 2872, Delkr.-Kto 6000. Gewinn 273 554. – Kredit: Vortrag 381 198. Miete 9648, Zs. 13 951, Bruttobetriebsüberschuss 364 569. Sa. M. 769 368. Kurs: Ende 1897–1914: Aktien: 177, 167, 170, 157, 122, 130, 132.25, 174.75, 202, 232, 183, 154, 166, 227, 236, 272, 212, 165* %. Aufgel. 31./7. 1897 zu 157.50 %. Notiert in Cöln, Düsseldorf u. seit Jan. 1904 in Essen. – In Berlin Ende 1906–1914: 230.10, 186. 190.20, 166.50, 226.30, 236.40, 272, 212.10, 165* %, eingeführt 15./5. 1906 zu 221 % Dividenden: Aktien 1889–92: 8, 8, 0, 0 %; Prior.-Aktien 1893–97: 0. 0, 7½. 12. 13 %; St.-Aktien 1893–97: 0, 0, 0. 0. 4½ %; gleichberechtigte Aktien 1898–1915: 15, 14, 14, %; 7 Öunpb.V. J. (K.) Direktion: M. Grossbüning.