1420 Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. 0 Glashüttenwerke Weisswasser Akt.-Ges., Weisswasser O.-L. (Firma bis 5./4. 1913: Schweig'sche Glas- u. Porzellanwerke Akt.-Ges.) Im April 1913 fand die Angliederung der Glashüttenwerke Weisswasser A.-G. statt (siehe diese Ges.) u. wurde die Firma dieser Ges. angenommen; für das A.-K. der fusionierten (M. 820 000) wurden M. 410 000 Aktien der Schweig'schen Glas- u. Porzellanwerke gewährt. Gegründet: 24./11. 1910 mit Wirkung ab 1./7. 1910; eingetr. 6./3. 1911 in Muskau. Dr. Martin Schweig hat in die Akt.-Ges. das von ihm unter der Firma „Glasfabrik Dr. Martin Schweig“ in Weisswasser betriebene Handelsgeschäft nach dem Stande v. 30./6. 1910 für zus. M. 1 119 513 eingebracht. Aug. Schweig brachte. das unter der Firma „Oberlausitzer Porzellanmanufaktur Aug. Schweig & Co.“ in Weisswasser betriebene Handelsgeschäft nach dem Stande v. 30./6. 1910 für zus. M. 421 000 ein. Gründung siehe dieses Handb 1914/15. Zweck: Erwerb, Weiterbetrieb u. Verwert. der bisher unter der Firma „Glasfabrik Dr. Martin Schweig' in Weisswasser betriebenen Glasfabrik u. der unter der Firma „Oberlausitzer Porzellanmanufaktur Aug. Schweig & Co.“ in Weisswasser betriebenen Porzellanfabrik; Herstellung u. Vertrieb von Glas- u. Porzellanwaren aller Art. Die G.-V. v. 6./3. 1912 be- schloss die Verpachtung der Fabrik auf 30 Jahre an die Vereinigten Lausitzer. Glaswerke in Weisswasser, welche Akt.-Ges. auch die Mehrheit der Aktien erworben hat. Das Pacht- verhältnis wurde bereits 1913 durch einen Gemeinschaftsvertrag abgelöst. Kapital: M. 1 560 000 in 1560 Aktien à M. 1000. Ursprüngl. M. 1 150 000, übernommen von den Gründern zu pari. Nach Übernahme der Glashüttenwerke Weisswasser (s. oben) wurde das A.-K. um M. 410 000 erhöht. Hypotheken: M. 557 000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1915: Aktiva: Grundstücke 422 345, Gebäude 1 579 650, OÖfen 1, Masch. 1, Formen 1, Inventar 1, Mobil. 1, elektr. Anlage 1, Anschlussgleis 1, Debit. 342 925, Waren 250 670. – Passiva: A.-K. 1 560 000, R.-F. I 156 000, do. II 100 000, Hypoth. 557 000, unerhob. Div. 317, Talonsteuer-Res. 4370, Kredit. 111 863, Div. 93 600, Tant. an A.-R. 4000, Vortrag 8447. Sa. M. 2 595 598. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 34 709, Handl.-Unk. 83 378, Gewinn 106 047. – Kredit: Vortrag 17 379, Fabrikation 206 756. Sa. M. 224 136. Dividenden 1910/11–1914/15: 0, 2, 4, 6, 6 %. Direktion: Franz Klücher, Hugo Nischwitz. Prokurist: H. Körner. Aufsichtsrat: Vors. Dr. Walter Rathenau, Berlin; Stellv. Gerichtsassessor Dr. Otto Fischer, Breslau; Dr. Friedrich Graf von Brockdorff, Charlottenburg; Konsul Salomon Marx, Grunée- wald; Gen.-Dir. Vincenz Krebs, Joseph Schweig, Weisswasser O.-L. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Berliner Handels-Ges. Vereinigte Lausitzer Glaswerke Akt.-Ges. in Weisswasser, Bureau u. Zweigniederlassung in Berlin S0., Skalitzerstr. 27. Gegründet: 28./1. 1905 mit Wirkung ab 1./1. 1905; eingetr. 8./4. 1905 in Muskau. Firma bis 24./11. 1909 Akt.-Ges. Neue Oberlausitzer Glashüttenwerke Schweig & Co. Jos. Schweig hat bei der Gründung der Ges. das von ihm unter der Firma „Neue Oberlausitzer Glas- hüttenwerke Schweig & Co.“ zu Weisswasser O.-L. betriebene Fabrikationsunternehmen u. Handelsgeschäft eingebracht (siehe Jahrg. 1913/14 ds. Buches). Zweck: Herstellung u. der Vertrieb von Glaswaren aller Art u. der dazu gehörigen Nebenerzeugnisse, auch der Handel mit diesen Gegenständen sowie der Erwerb und die Verwertung von Patenten auf dem Gebiet der Glasindustrie. In Weisswasser werden er- zeugt Hohlglas aller Art, sowie Pressglas, soweit es in der elektrotechnischen Branche Verwendung findet. Ausgeschlossen von der Fabrikation ist sogen. ordinäres Hohlglas u. Flaschen. Inbes. werden Glasartikel für die elektrotechn. Branche hergestellt. Die Grundstücke in Weisswasser 0./L. u. Tschernitz umfassen eine Fläche von rund 38 ha. Die mit Bahnanschluss versehenen Fabrikanlagen bestehen aus Verwaltungsgebäuden, 14 Siemensschen Regenerativ- Glasöfen mit je 12 Glashäfen u. den dazu gehörigen Gaserzeugern, Kühl- u. Temperöfen. Die Fabrik besitzt eigene elektr. Kraft- u. Lichtmasch., umfangreiche Glasschleifereien, 3 Hafen- Fabrikat.-Gebäude u. ausgedehnte Lagerhäuser. Zu den Fabrikanlagen gehören 23 Meister- u. Arb.-Wohnhäuser mit zus. 225 Wohnungen. Beschäftigt werden inkl. Tschernitz ungefähr 140 Beamte u. 2100 Arb. Zugänge auf Anlage-Kti 1914 M. 442 649. 1915 M. 25 919. Im Nov. 1909 wurde mit Wirkung ab 1./1. 1909 erworben das Glashüttenwerk der Firma Warmbrunn, Quilitz & Co. zu Tschernitz sowie deren Berliner Geschäft (unter Ausschluss des Berliner Hauses) im Gesamtwerte von M. 2 854 172, wofür M. 1 000 000 in 1000 Aktien zum Kurse von 120 % gewährt wurden (s. bei Kap.). Das Glashüttenwerk in Tschernitz produziert vornehmlich chemische, pharmazeutische u. technische Glasartikel, Ausstellungs- u. Versandgläser für chemische Produkte u. Flakons. Diese Glashüttenwerke umfassen eine Fläche von 106 Morgen u. bestehen aus 7 Siemensglasöfen, aus Schleifereien mit etwa 70 Werkstätten, Malereiwerkstätten, Gravieranstalt u. Zubehör. Anfangs 1911 erfolgte die Angliederung der Tschöpelner Werke Akt.-Ges. in Tschöpeln bei Muskau (siehe bei Kap.). Die Grubenfelder dieser Werke sind in einer Grösse