1464 Tuch- und Filz-Fabriken. Piflzfabrik in Fulda. Gegründet: 22./10. 1889 mit Wirkung ab 1./1. 1889. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung die der Firma Burkard Müller in Fulda gehörig gewesene Filzfabrik nebst Kontor, Wohn- und Lagergebäuden samt anstossenden Grundstücken in einer Ausdehnung von 37 149 qm zum Buchwert (M. 668 573) abzügl. Amortisationsvergütung (M. 77 200) = M. 591 373. Am 15. Nov. 1889 wurde die Filzfabrik von J. F. Mayer in Eupen angekauft; die Einrichtungen wurden nach Fulda überführt und in dafür neu errichteten Gebäuden in Betrieb gesetzt. Zweck: Herstellung und Verkauf von Filzen und anderen verwandten Artikeln. Das Missverhältnis zwischen Rohmaterial- u. Verkaufspreise, auch ein grosser Wettbewerb liessen 1905–1908 günstige Ergebnisse nicht erzielen. Die Ges. musste infolge der Beschlagnahme von Rohmaterialien etc. Ende Mai 1915 die Fabrikation einstellen. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 100 000, erhöht lt. G.-V. v. 1./12. 1889 um M. 400 000 (auf M. 1 500 000). Die a. o. G.-V. v. 21./5. 1908 beschloss Herab- setzung des A.-K. auf M. 1 000 000 durch Ankauf von M. 500 000 aus den überflüssigen Mitteln der Ges.; der Ankauf der Aktien inkl. Div.-Schein für 1909 erfolgte für M. 475 000. An Stelle jeder angekauften Aktie wurde ein Genussschein ausgegeben, welcher in gleicher Weise wie diese an dem gemäss § 11 Ziffer 5 des Statuts zur Verfüg, der G.-V. stehenden Reingewinne, und im Falle der Liquidation an dem sich ergebenden Überschusse über das A.-K. teilnimmt. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1. Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Beamte, Rest an Spez.-R.-F. bezw. zur Verf. d. G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Immobil. 235 200, Masch. 247 000, Fabrikationskto 16 988, Spesen 4 257, Kassa 576, Wechsel 200, Effekten 569 955, Debit. 128 812. – Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. I 123 896, do. II 30 000, Delkr.-Kto 27 460, Kredit. 2 090, unerhob. Div. 240, Gewinn 19 302. Sa. M. 1 202 990. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Spesen 50 213, Abschreib. 25 940, Delkr.-Kto 6 809, Effekten 3 809, Gewinn 19 302, – Kredit: Vortrag 11 272, Fabrikationskto 63 046, Zs. 31 758. Sa. M. 106 076. Kurs Ende 1890–1914: 223.50, 189, 139.50, 154.90, 164.80, 165.20, 193.50, 185.50, 145, 142, 110, 102, 102, 100, 107, 105, 97, 85, 88, 115, 157, 160, 147, 132, 108.50* %. Eingef. am 25./2. 1890 zu 212.50 %. Notiert in Frankfurt a. M. 3 Dividenden: Aktien 1889–1915: 17, 18, 9, 7, 12, 10, 12, 12, 10, 8, 6, 3, 3, 4, 4, 0, 0, 0, 2, 0, 10, 16 11, 10, 8, 8, 0 %. Genussscheine 1909–1915: M. 60, 70, 70, 60, 40, 40, 0. Coup.-Verj.: J. (F.) Direktion: H. Schindewolf. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. C. Müller, Wiesbaden; Stellv. Bankier Carl Finck, Frankf. a.M.: Mitgl. Dr. med. Herm. Kind, Fulda; Dr. jur. Adolf Müller, Martin Oldenbourg, Berlin. Zahlstellen: Fulda: Dresdner Bank; Frankf. a. M.: Bass & Herz, J. L. Finck: Berlin: Disconto-Ges. Vereinigte Filzfabriken in Giengen a. Bren;z. Fabriken in Giengen a. Brenz, Fulda, Wasserburg-Günzburg a. D., Brünn u. Reims. – Verkaufsstellen in Berlin, Chemnitz, London, Manchester, Bombay, Montreal etc. Gegründet: 19./6. 1881; eingetr. 4./9. 1882. Zweck: Betrieb der Filzfabriken Giengen, Gerschweiler, Wasserburg-Günzburg a. D., Fulda, Brünn und Reims. Die Gesellschaft hat 1893/96 die Aktien der „A.-G. der Oesterr. Filzfabriken in Brünné erworben und die Leitung dieser Fabrik übernommen. Die G.-V. v. 14./5. 1901 ermächtigte den A.-R. zu einem engen Zus. schluss mit der Bayer. Wollfilz-Fabrik in Wasserburg-Günzburg. Die Vereinbarung erstreckte sich auch auf eine gegenseitige Gewinnbeteilig. Im Jahre 1910 erfolgte dann die vollständige Anglieder. der Bayer. Wollfilz-Fabrik in der Weise, dass das Gesamtvermögen dieser Ges. mit Nutzungen u. Lasten auf 1./1. 1909 unter Ausschluss der Liquid. an die Ver. Filzfabriken überzugehen hatte, u. zwar gegen Gewähr. von M. 1 500 000 Aktien, wovon M. 1 250 000 neu emittiert u. M. 250 000 gegen Barzahlung von M. 375 000 erworben wurden. Im J. 1914 inkl. Vortrag M. 467 450 Reingewinn, wovon M. 300 000 als Kriegsrücklage für die Fabrik in Reims zurückgestellt und M. 167 450 vorgetragen. 1915 weitere M. 200 000 der Kriegsrücklage zugeführt. 1915 Einschränkung des Betriebes. Kapital: M. 5 250 000 in 7000 Aktiem I. Em. (Nr. 1–7000) à M. 500, 500 Aktien II. Em. (Nr. 7001–7500) und 1250 Aktien III. Em. (Nr. 7501–8750) à M. 1000. Die II. Em. ausgegeben lt. G.-V. v. 30./4. 1889, übernommen von der Württemb. Vereinsbank zu 200 %, angeboten den Aktionären auf 14 alte Aktien eine neue. Die III. Em. (M. 1 250 000) wurde anlässlich der Fusion mit der Bayer. Wollfilzfabrik in Wasserburg-G. lt. G.-V. v. 28./2. 1910 ausgegeben. Hypotheken: M. 172 000 zu 4 % auf Berliner Haus Spandauerstr. 6, kündbar ab 1./7. 1920. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers: Im I. Sem. Stimmrecht: Jede Aktie à M. 500 = 1 St., jede Aktie à M. 1000 = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % event. mehr z. R.-F., bis derselbe 15 % des A.-K. erreicht hat (ist der Fall), dann der ausserord. R.-F. den jeweils vom A.-R. festzustellenden Betrag, hiernach