1518 Baumwoll-Spinnereien und-Webereien. Baumwoll-Spinnerei Unterhausen in Unterhausen in Württemberg. Gegründet: 1883, aus der Firma Solivo & Fierz in Stuttgart hervorgegangen. Zweck: Betrieb der Baumwollspinnerei in den Fabriken der Gesellschaft zu Unterhausen und Honau. In den früheren Jahren wurden ausschliesslich gewöhnl. Web- garne gesponnen, während inzwischen mit einem Teil der Spinnerei auf die Anfertigung von Macogarnen u. anderen Spezialitäten übergegangen ist. Der Grundbesitz der Ges. in Unterhausen, Oberhausen u. Honau umfasst 15 ha 86 a 32 qm, von welchen 6 ha 27 a bebaut sind. An Baulichkeiten sind in Unterhausen ein Hauptfabrikgebäude mit Batteur- gebäude u. Turbinenhaus nebst Verwaltungsanbau, ein neues Maschinenhaus, ein Dampf- kesselhaus, zwei Magazingebäude, ein Wirtschaftsgebäude mit Wirtschaftsräumen u. 5 Be- amtenwohnungen, ein dreistöckiges Gebäude mit Mädchenheim u. Kleinkinderschule u. ein weiteres dreistöckiges Beamtenwohnhaus, sowie 15 Wohnhäuser für Meister u. Arb. u. in Honau ein Hauptfabrikgebäude nebst Masch. u. Kesselhaus, ein Baumwollmagazin aus Well- blech, ein Einlegereigebäude mit Bureau u. 16 Wohnhäuser für Meister u. Arb. vorhanden. 1908 weisen die Anlagen-Kti eine Erhöhung auf von M. 309 887, herrührend von: Er- stellung eines neuen Maschinenhauses in Unterhausen, Anschaffung einer neuen 1000. pferdigen Dampfmasch. nebst 3 Kesseln. In Honau wurden 4 neue Arb.-Wohnhäuser u. in Unterhausen ein neues Wohnhaus für Beamte gebaut. An Dampf- u. Wasserkräften besitzt die Ges. in Unterhausen 3 Dampfmaschinen u. 5 Kessel mit 578 qm Heizfläche sowie eine Wasserkraft-Maximal-400 HP-Turbine, in Honau eine Dampfmaschine u. 3 Kessel mit zus. 450 qm Heizfläche sowie eine Wasserkraft von maximal 120 HP in Turbinenausbau. 30 Carden u. 12 Ringspinnmasch. wurden neuerdings bezw. im J. 1907 angeschafft. Spindelzahl in Unterhausen u. Honau zus. 64 496 Spindeln. Zugänge auf Anlage-Kti erforderten 1909–1915: M. 142 058, 211 854, 98 365, 1 288 982, 18 392, 165 954, 68 322. Garn- erlöse (Umsätze) betrugen 1907 für 2 596 555 ke M. 4 948 991, 1908 für 2 558 740 kg M. 5 103 415; Umsatz 1909–1915: 2 354 211, 2 387 872, 2 458 050, 2 428 070, 2 443 883, 2 089 681, ? kg. Die neue Makofeinspinnerei mit 22 096 Spindeln ist ab 1./7. 1912 voll in Betrieb gekommen u. produzierte 172 064 kg Garn; 1913–1915: 325 326, 291 354, ? kg Garn. Infolge der ungünstigen Konjunktur-Verhältnisse konnte 1911 nur ein Bruttogewinn von M. 27 060 erzielt werden, sodass zur Abschreib. u. zur Zahlung einer 4 % Div. dem Extra-R.-F. M. 160 000 entnommen wurden. Nach Kriegsausbruch eingeschränkter Betrieb, doch 1915 gute Beschäftigung, hauptsächlich für Heereszwecke. 1911/1912 fand die Erricht. einer neuen Maco-Feinspinnerei in Unterhausen statt; Kosten des Baues als solchen M. 255 000. Der Bau erhielt eine neue Dampfmaschinenanlage von ungefähr 850 PS. u. anfänglich 20 704 Ringspindeln, welche samt den entsprechenden Vor- werken für eine Feinspinnerei eingerichtet sind. Überdies werden 10 neue Arbeiter- häuser mit 20 Wohnungen erstellt. Die Gesamtkosten der neuen Anlage: Fabrikgebäude, Dampfmasch. u. Kessel, Spinnereimasch. u. Arbeiterhäuser belaufen sich auf etwa M. 1 300 000. Kapital: M. 1 600 000 in 1600 Inh.-Aktien à M. 1000. Die Aktien können auf den Namen umgeschrieben werden. Urspr. M. 1 900 000. Reduziert lt. G.-V. v. 8./4. 1889 auf M. 1 140 000, indem für 5 alte Aktien à M. 1000 3 neue Aktien à M. 1000 ausgetauscht wurden; zugleich wurden neu ausgegeben 560 Aktien à M. 1000 zu pari, A.-K. somit M. 1 700 000. Behufs Sanierung der Ges. bezw. zur Tilg. der Unterbilanz (ult. 1905 M. 1 317 391) und zwecks Abschreib. beschloss die G.-V. vom 30./3. 1906 Herabsetzung des A.-K. von M. 1 700 000 auf M. 85 000 durch Zus. legung der Aktien 20: 1; 100 Aktien wurden vernichtet. Gleich- zeitig beschloss die G.-V. v. 30./3. 1906 Wiederausgabe zu pari von 1515 Stück der einzu- liefernden Aktien, um das A.-K. auf M. 1 600 000 zu bringen. Diese 1515 Aktien wurden den Besitzern der bei der Herabsetz. zurückzubehaltenen 1515 alten Aktien zum Nennwerte gegen Barzahlung überlassen. Von dem durch diese Transaktion entstandenen Buchgewinn von M. 1 615 000 wurden M. 1 317 391 zur Tilg. der Unterbilanz u. M. 297 608 zu einer a. o. Abschreib. auf Immobil. u. Masch. verwendet. Ausserdem wurden durch Verzicht zweier Grossaktionäre auf einen Teil ihrer Buchforder. der Ges. M. 750 000 zur Verfüg. gestellt, von denen M. 590 000 auf die Anlagekonten zur Abschreib. gelangten, während restliche M. 160 000 zur Bildung des gesetzl. R.-F. verwendet wurden. Anleihe: M. 1 600 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 18./3. 1911, rückzahlbar zu 102 %; 400 Stücke à M. 2000, 600 à M. 1000 u. 400 à M. 500, lautend auf den Namen der Kgl. Württemb. Hofbank G. m. b. H. in Stuttgart oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./5. u. 1./11. Tilg. lt. Plan ab 1917 innerhalb 30 Jahren durch jährl. Auslos. im März auf 1./5. (zuerst 1917); ab 1917 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicher.-Hypoth. zur 1. Stelle auf den gesamten Grundbesitz der Ges. Aufgenommen zur Tilg. des Restes der Anleihe von 1885 im Betrage von M. 465 500, sowie zur Erweiter. der Anlagen, wie Bau einer Maco-Feinspinnerei etc. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlstellen: Ges.-Kasse; Stuttgart: Kgl. Württ. Hofbank Gm b. H.; Berlin: Berliner Handels-Ges. Kurs Ende 1911=– 1914: 101.50, 99.50. 97. 98 %. Aufgelegt 24./4. 1911 zu 100.50 % eingeführt an der Stuttgarter Börse im Ma=: Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Iim I. Sem, Stimn 9. Über datie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), 4 % Div) event. us dem Gespschreib. u. Rückl., Tant. an A.-R. (s. unten), Rest weitere Div. bezw. nach G.-sstellt. erhält eine