1590 Fabriken für „% etc. J. D. Riedel A.-G. in Berlin-Britz. Gegründet: 9./3. u. 14./4. 1905 mit Wirkung ab 1./4. 1904; eingetr. 26./4. 1905. Gründung IaB. 1906/07. Zweck: Erwerb und Fortführ. der chemischen Fabriken sowie der Drogen-Gross-Handl. u. des Export- u. Importgeschäfts der offenen Handels-Ges. in Firma J. D. Riedel sowie der Erwerb u. Betrieb auch anderer chemischer Fabriken. Die Ges. betreibt insbesondere die Gross- darstell. zahlreicher chemischer Präparate für wissenschaftl. u. medizinisch-pharmazeutische Zwecke, sowie für Photographie und Technik. Der Flächeninhalt der Grundstücke der Ges. beträgt in Britz 45, Bohnsdorf-Grünau ca. 39 Morgen. Die Ges. beschäftigt ungefähr 375 Beamte, darunter 25 Chemiker, Apotheker u. Ingenieure, u. ca. 730 Arb. u. Arbeiterinnen. Die Ges. unterhält in Deutschland 24 Reisende bezw. Vertreter u. ist ausserdem noch im europäischen u. überseeischen Auslande an etwa 150 Plätzen vertreten. 1907 ist die Ges. einer Konvention beigetreten, welche zwischen einer Anzahl renommierter Firmen der Branche geschlossen wurde. Die Ges. Riedel ist bei der 1907 errichteten Akt.-Ges. Pharmakon Fabrik chem. u. pharmazeut. Produkte in St. Petersburg (A.-K. Rbl. 300 000) mit. Rbl. 100 000 beteiligt; auch hat die Ges. Riedel in England unter der Firma „The J. D. Riedel Company“ eine Zweigniederlass. in London eröffnet; 1908 Eröffn. einer Zweigunternehm. in New York. Zugänge auf Anlage-Konti erforderten 1908–1915: M. 226 265, 92 216, 77 798, 2 009 114, 1 596 433, 1 025 923, 62 088, 26 417 (1911–1913 inkl. der neuen Fabrikanlage in Britz. Unter der Firma Permutit-Filter-Co., G. m. b. H. hat die Riedel-Ges. im Aug. 1909 ein Unternehmen mit M. 300 000 St.-Kap. errichtet Diese Ges. befasste sich mit der Fortführ. der Permutit-Abteil. der Riedel-Ges. (Einricht. von Wasser- reinigungs-Anlagen für die Enthärtung, Enteisung usw. von Gebrauchswässern nach dem System Prof. Dr. Gans); der Vertrieb des Permutits geschieht jetzt durch die Permutit- Akt.-Ges., Berlin N. 39, Gerichtstr. 12/13. Sämtl. Permutit-Patente sind 1912 verkauft, nachdem bereits früher die französisch. u. engl. Patente veräussert wurden. Die Gewinne hierfür kamen in der Bilanz von 1912 zur Verrechnung, soweit sie in Barzahl. geleistet wurden. Die Riedel-Ges. verteilte infolgedessen für 1912 eine Extra-Div. von 25 % an ihre St.-Aktionäre. An Stelle der Barzahl. eines beträchtl. Teiles der Kaufsumme mussten Aktien u. Genuss- scheine angenommen werden. Weitere Bareingänge sind, abgesehen von den der Ges. zu- stehenden Abgaben für die jeweilig verkauften Permutit-Mengen, nicht zu erwarten. Wie gross diese sein werden, hängt völlig von dem Aufschwunge des in- u. ausländischen Permutit-Geschäftes ab. Die deutsche Permutit-A.-G. arbeitet mit sehr gutem Erfolge, die ausländ. Ges. sind noch in der Entwicklung begriffen. Den Besitz an Aktien u. Anteilen der verschiedenen ausländ. Permutit-Ges., darunter die Amerikan Permutit-Ges. befindlich, hat die Ges. in ihrer Bilanz von 1915 wieder ohne Bewertung gelassen; ein zuverlässiger Massstab zu einer solchen Bewertung hat sich bisher nicht ergeben. Die Ges. gedenkt deshalb auch fernerhin ihrer Bilanz nur den Barertrag zuzuführen, der ihr durch den etwaigen Verkauf der Aktien oder durch Gewinnausschüttungen auf ihren Besitz zufliesst. – Mit dem Ausbruche des Krieges setzte naturgemäss eine Verminder. des Waren-Ausganges, besonders nach dem Auslande, ein. Dagegen ist die Ges. an der Versorg. der Sanitätsverwalt. der deutschen u. der verbündeten Heere mit Arzneimitteln durch unmittelbare u. mittelbare Liefer. beteiligt. Behufs Baues einer neuen Fabrikanlage erfolgte 1910 der Ankauf eines mit Eisenbahn- u. Schiffahrtsanschluss versehenen Fabrikgeländes i in Britz b. Berlin für M. 623 936. Die Fertig- stellung der Fabrikanlage in Britz erfolgte im Mai 1912. Ein an das Fabrikgrundstück an- stossendes, etwa 40 000 qam umfassendes Gelände, dem eine besonders vorteilhafte Lade- gerechtsame der Verwalt. des Teltowkanals gegenüber zusteht, ist 1913 ebenfalls von der J. D. Riedel A.-G. für M. 682 693 erworben worden. Nach Verlegung des Fabrikbetriebes nach Britz im J. 1912 wurde das Berliner Grundstück mit den Gebäuden an die mit einem Kap. von M. 400 000 ausgestattete Industriestätte „Nordhof“ Grundstücksges. m. b. H. ver- kauft. Die Riedel-A.-G. ist hierbei mit M. 100 000 Geschäftsanteilen beteiligt. Über den er- zielten Bargewinn hinaus hat sich die Riedel-A.-G. noch eine Vergüt. ausbedungen, welche seitens der „Nordhof“ G. m b. H. nach Ablauf einer Reihe von Jahren aus ihren Über- schüssen zahlbar ist. Kapital: M. 6 300 000 in 2700 Voiz.-Aktien (Nr. 1–2700) à M. 1000 u. St.-Aktien (Nr. 1–3600) à M. 1000. Die Vorz.-Aktien geniessen eine Vorz.-Div. von 4½ % (nur diese]) mit Nachzahl.-Anspruch und bevorzugte Befriedigung und ein Aufgeld von 5 % im Falle der Liquid. Die Vorz.-Aktien können auch aus den jährl. Gewinnen amortisiert werden. Urspr. A.-K. M. 4 300 000 in 1600 Vorz.-Aktien u. 2700 St.-Aktien. Die G.-V. v. 15./6. bezw. 11./8. 1910 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 900 000 (also auf M. 5 200 000) in 900 St.- Aktien mit Div.-Ber. für 1911 zur Hälfte, übernommen im Mai 1911 vom Komm.-Rat Paul Riedel u. Fritz Riedel zu 185 %. Die neuen Mittel dienten zur Verlegung der Fabriken u. Speicher nach einem am Teltowkanal in Britz belegenen Terrain. Mit Rücksicht auf die vorgenommenen Erweiter. beschloss die G.-V. v. 5./6. 1913, das A.-K. bis um M. 1 800 000 durch Ausgabe von neuen Vorz.-Aktien zu erhöhen. Von dieser Ermächtig. wurde jedoch nur in Höhe von M. 1 100 000 (begeben 1914 zu pari) Gebrauch gemacht. Hypothek: M. 20 000 auf Grundstücke bei Bohnsdorf i. M.; sowie M. 2 000 000 auf die Grundstücke u. Fabriken b. Britz, wogegen das Hyp. -Tilg.-Kto M. 28 612 beträgt. Geschäftsjahr: Kalenderj.; bis 1907 v. 1./4.–31./3. Das drittletzt vergangene Geschäftsjahr lief v. 1./4.–31./12. 1907. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.