1592 Fabriken für Chemikalien die Werke zu Warnemünde und Wronke auf gepachtetem Terrain, die übrigen auf eigenen Grundstücken errichtet. Die Grundstücke der Imprägnieranlagen sowie der Plätze der Ges. zu Illowo (Reg.-Bez. Königsberg i. P.), Lauterburg i. Els., Memel, Swinemünde u. Gotha (Stadtteil Ost u. Schlichtenfeld) umfass. eine Fläche von 204 ha 80 a 90 qm. Alle Imprägnierwerke der Ges. sind mit Gleisanschluss versehen, u. die Mehrzahl derselben liegt unmittelbar an oder in der Nähe von schiffbaren Gewässern. Die Teer- produktenfabrik in Rauxel bei Dortmund eingerichtet für die Verarbeitung von 120 000 t Teer per Jahr im Zentrum der teerproduzierenden Kohlenzechen am Dortmund-Ems-Kanal u. an der Dortmund–Kölner Eisenbahnstrecke gelegen. Das Grundstück in Rauxel umfasst ein eigenes Terrain von 31 ha 29 a 55 qm. Die Fabriken Erkner, Niederau, Schwientochlowitz, Mochbern u. Sosnitza der früheren Akt.-Ges. für Teer- u. Erdölindustrie, welche einen Flächen- inhalt von insges. 44 ha 13 a 55 qm umfassen. Alle diese Anlagen sind mit Gleisanschluss ver- sehen. Die Fabrik Erkner liegt ausserdem noch an der Wasserstr. von Rüdersdorf nach Berlin. Die Ges. verkaufte 1909 ihr nicht mehr ausreichendes Geschäftshaus, Charlottenburg, Kurfürstenstr. 134, mit Nutzen u. erwarb dagegen das Grundstück Lützowstr. 33/36 (Berlin), auf welchem 1909/10 ein eigenes Geschäftshaus errichtet wurde, wohin im Sommer 1910 die Bureaus verlegt wurden. 1910 wurde das angrenzende Grundstück Lützowstr. 32 für ca. M. 570 000 hinzugekauft. Anschaff.-Wert sämtl. Fabrikanl. bis 1915 ca. M. 17 635 856, davon 1915 ca. M. 706 277 Aus- gabe für Instandhalt. u. Erneuer. Zugänge 1898–1915 M. 4 786 865 (davon entfallen auf 1915 M. 822 399). IIIm J. 1905 erwarb die Ges. sämtl. M. 3 714 000 Aktien der Chem. Fabrik Lindenhof C. Weyl & Co., Akt.-Ges. in Mannheim (Div. 1908–1915: 11, 11, 11, 11, 12½, 12½, 12½, 12½ %). Der Kaufpreis betrug etwa M. 5 800 000. Die hierzu arforderl. Mlttel sind durch Erhöh. des A.-K. um M. 3 000 000 beschafft worden. Von den erworbenen Aktien sind M. 500 000 nebst Anteil am Grundstücksgeschäft zu Original-Beding. an Dr. Aug. Clemm von Hohenberg verkauft. Jetziger Besitz also noch nom. M. 3 214 000, mit M. 5 070 864 zu Buch stehend. Die Chem. Fabrik Lindenhof C. Weyl & Co. betreibt Destillationen von Rohteer u. befasst sich insbesondere mit der Herstellung von Teerreinprodukten u. Zwischenprodukten. Das frühere Fabrikgrundstück der Ges. in Lindenhof, von welchem die Fabrikation im Anfang des J. 1911 nach Mannheim-Waldhof verlegt wurde, ist an eine Grundstücksges. mit angemessenem Nutzen verkauft worden, wobei die Rütgers werke an dem Gewinn der Verwertungsges. beteiligt bleiben. Der Effektenbesitz der Ges. (Ende 1915 M. 11 430 155) setzte sich hauptsächl. zus. Marke. aus Aktien der Chem. Fabrik Lindenhof C. Weyl & Co., der W. Höttger-Waldthausen Imprägnierwerke A.-G. in Berlin (Div. 1907–1915: 12, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 8, 4% u. der Akt.-Ges. der Holzimprägnieranstalten System Jul. Rütgers in Rassland mit Fabriken in Kiew, Astrachan, Orenburg u. Pawlograd (Div. 1906–1913: 4½, 3 8, 10 %). Wegen Planiawerken siehe bei Kap. 1909 Beteilig. bei den Schles. „. G. m. b. H. in Breslau (St.-Kap. M. 700 000) mit M. 200 000. 1910 Beteilig. an der Bakelit-Ges. (Kap. M. 300 000), welche die Ausbeut. der Dr. L. H. Baekelandschen europ. Patente betr. Bakelit e eckt. Die Beteilig. standen Ende 1915 mit M. 2 314 498 zu Buch. Die Rütgerswerke Akt.-Ges. ist für ihre gesamten Fabriken Mitgl. der Verkaufs-Vereini- gung für Teererzeugnisse G. m. b. H. in Essen-Ruhr, sowie der Deutschen Benzol-Vereinigung % Bochum. Die Ges. ist auch nach Kriegsausbruch in einigen Abteil. gut beschäftigt, u. zwar ist sie für Heereszwecke u. für die Marine aufs angespannteste in Anspruch genommen. In anderen Abteil. ist das Geschäft wegen Mangel an Rohstoffen u. an Arbeitern unter dem Einfluss des Krieges zurückgegangen. Rund 30–40 % der Arbeiterschaft der Ges. sind zu den Waffen berufen worden. Kapital: M. 22 500 000 in 22 500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 000 000, erhöht Zwecks Ankauf obengenannter Anlagen von J. Rütgers lt. G.-V. v. 11./6. 1902 um M. 4 000 000 in 4000, ab 1./1. 1902 div.-ber. Aktien, welche J. Rütgers erhielt; zur Abstossung des bei Gelegenheit des Ankaufs der Aktien der A.-G. Chemische Fabrik Lindenhof C. Weyl & Co. in Mannheim aufgenommenen Bankkredits lt. G.-V. v. 21./4. 1906 um M. 3 000 000 in 3000, ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien, übernommen von den Banken der Ges. zu 134 %, angeboten den Aktionären . 1 5. 1906 zu 138 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. seit 1./1. 1906. Aktien sind seit Ende Mai 1906 vollgezahlt. Agio mit M. 933 145 in R.-F. Die a. o. G.-V. 30./7. 1908 be. schloss Erhöhung um M. 5 500 000 (auf M. 17 500 000) in 5500 Aktien mit „„ ab 1./1. 1909 behufs Aufnahme der Akt.-Ges. für Theer- u. Erdöl-Ind. zu Berlin. Den Aktionären dieser Ges. wurde für ihr A.-K. im Betrage von M. 7 600 000 neue M. 5 320 000 Aktien der Rütgerswerke gewährt, der Aktien-Umtausch fand also 10:7 statt; die restl. M. 180 000 neuen Aktien wurden an ein Konsort. zu 140 % begeben. Durch die Verschmelz. mit der Akt.-Ges. für Theer- u. Erdöl-Ind. wurde ein buchmässiger Gewinn von M. 2 280 000 erzielt. Dieser sowohl wie der Betriebsgewinn der Fabriken der früheren Akt.-Ges. für Theer- u. Erdöl-Ind. für das J. 1908 u. die Res. dieser Ges. wurden nach Absetzung der Verschmelz.- Kosten zu Abschreib. auf Anlagen u. Bestände der fusionierten Ges. u. zur Erhöhung der Res. verwendet. Die zu Pasing bei München gelegene Fabrik der Akt.-Ges. für Theer- u. Erdöl-Ind. wurde an die Chemische Fabrik Lindenhof C. Weil & Co. Akt.-Ges., Mannheim zu den Selbstkosten abgetreten u. die zu Grabow gelegene Fabrik anfangs 1911 an die