1604 Fabriken für (Henike etc. Chemische Fabrik Griesheim-Elektron in Frankfurt a. M., Gutleutstrasse 31, mit Zweigniederlassungen und Fabriken in Griesheim a. M., Küppersteg, Spandau, Bitterfeld (2 Werke), Rheinfelden (Baden), Offenbach a. M., Glei witz, Bremen, Weidenau, Stuttgart-Untertürkheim. Gegründet: 1856 unter der Firma Frankfurter A.-G. für landwirtschaftlich-chemische Fabrikate, seit 1863 Chemische Fabrik Griesheim (eingetr. 24./8. 1863); am 18./8. 1898 wurde die jetzige Firma angenommen. 1896 wurde die Chemikalienfabrik Mainthal in Griesheim durch Fusionsvertrag übernommen. Fusion mit der Chemischen Fabrik Elektron A.-G. in Frankf. a. M. Ankauf der Anilin- u. Anilinfarbenfabriken von K. Oehler in Offenbach a. M. mit Wirkung ab 1./1. 1905. Zweck: Erzeugung u. Vertrieb von chemischen und metallurg. Produkten. Die Haupt- produkte sind Mineralsäuren u. Bichromate, Chlorkalk, Atzkali, Potasche, caust. Soda, Wasser- stoffgas, Sauerstoff, Anilinprodukte, Farben etc. Werke in Griesheim a. M., Küppersteg b. Köln, Spandau, Bitterfeld, Badisch-Rheinfelden, Offenbach, Gleiwitz, Weidenau (Sieg), Bremen, Stuttgart-Untertürkheim. Im Jahre 1899 ist eine am 8.–9. Nov. 1898 für 30 Jahre getroffene Vereinbarung mit den Elektrochem. Werken in Bitterfeld u. Badisch-Rheinfelden in Wirksamkeit getreten, durch welche die Benutzung deren Anlagen daselbst zur Darstellung von Chlorprodukten und Alkalien, sowie von Carbid, Natrium u. Magnesium der Chemischen Fabrik Griesheim-Elektron pachtweise überlassen wird. Die Verwaltung und Betriebsführung steht der letzteren Ges. allein zu u. ist mit derjenigen ihrer eigenen zur Herstellung von Chlorprodukten u. Alkalien dienenden Werke vereinigt worden. Aus dem Gesamtgewinn der vereinigten Betriebe für hlorprodukte u. Alkalien, ferner von Carbid, Natrium u. Magnesium erhält die Chemische Fabrik Griesheim-Elektron vorweg eine Vergüt. für die Verwaltung und Betriebsführung; der danach verbleibende Gewinn wird zwischen den beiden Ges. hälftig geteilt. Die Ges. ist bei der Société Industrielle de Produits chimiques in Paris-Lamotte (Frankreich), bei der Sociedad Electro-quimica de Flix in Barcelona (Spanien), sowie bei der Duisburger Kupferhütte beteiligt. Diese Beteiligungen stehen gegenwärtig mit M. 400 000 zu Buche. Das Immobilienkonto, Grund, Boden u. Gebäude, welches am 1.7. 1880 einen Buchwert von M. 905 451 hatte, weist seitdem bis Ende Dez. 1915 einen Zugang von M. 21 851 414 auf u. stand nach M. 10 753 836 Abschreib. am 1./1. 1916 mit M. 12 003 029 zu Buche. Apparate Buchwert am 1./7. 1880: M. 1 228 905, Zugang b. Dez. 1915 M. 39 463 315, davon Abschreib. 31 269 562, somit 1:/1. 1916 M. 9 422 658. Die im Besitz der Ges. befindlichen Häuser, Fabrik- gebäude etc. bedecken ein bebautes Areal von 323 018 qm. 1901 erwarb die Ges. zwischen Roitsch, Petersroda u. Holzweissig 420 Morgen Braunkohlenterrains zur Versorgung der Bitterfelder Werke mit Braunkohlen. Arbeiter in allen Betrieben ca. 5700. Nach Kriegs- beginn 1914 teilweise Stockung des Exportgeschäftes u. Stillegung einer Reihe von Betrieben, dafür Aufnahme von anderen Fabrikationen u. Ausführung von Regier.-Aufträgen. Für Forder. im feindl. Auslande wurden 1914 M. 500 000 zurückgestellt. 1915 dem Delkr.-Kto weitere M. 600 000 zugeführt. Die G.-V. v. 21./6. 1916 genehmigte den Beitritt der Ges. zu der Interessengemeinschaft der Firmen der Deutschen Teerfarben-Ind. (Anilinfabriken Leverkusen, Ludwigshafen, Höchst etc.) mit Wirkung ab 1./1. 1917. Näheres siehe bei Badische Anilin- u. Sodafabrik in Ludwigshafen. Im J. 1916 Ubernahme der Chemikalienwerke Griesheim G. m. b, H. (St.-Kap. M. 2 500 000). Kapital: M. 16 000 000 in 16 000 Aktien à M. 1000. Die Aktien lauten auf den Inh., können aber auf Namen eingetragen werden u. umgekehrt. Das urspr. A.-K. von fl. 100 000 wurde erhöht bis 1862 auf fl. 400 000, 1863 auf fl. 500 000, 1871/72 auf fl. 800 000 und 1872/74 auf fl. 1 000 000 in Aktien à fl. 500. Hierauf in Reichswährung umgewandelt und durch Ent- uahme von M. 85 714 aus dem R.-F. auf M. 1 800 000 in 2000 Aktien à M. 900 gebracht. Dann 1881 Erhöh. um M. 900 000, 1889 wurde das M. 2 700 000 betragende, aus 3000 Aktien à M. 900, bestehende A.-K. durch Ausgabe von 1300 Aktien à M. 1000 auf M. 4 000 000 erhöht u. gleichzeitig die älteren Aktien à M. 900 in solche à M. 1000 umgewandelt; ferner erhöht 1896 um M. 2 000 000. Von den neuen Aktien wurden 700 Stück zu 210 % an die Bank für Handel u. Ind. verkauft, 300 Stück dienten zum Umtausch der Mainthal-Aktien. Auf restliche 1000 Aktien, hatten die Aktionäre ein Bezugsrecht zu 150 %. Ferner erhöht It. G.-V. v. 18./8. 1898 um M. 3 000 000, wovon ein Teil zu 250 % angeboten wurde. Weitere Erhöh. um M. 3 000 000 lt. G.-V. v. 6./7. 1905; hiervon dienten 2000 Stück zu pari zum Erwerb der Anilin- und Anilinfarben-Fabrik K. Oehler in Offenbach. Restl. M. 1 000 000 übernahm eine Bankgruppe unter Trag. der Kosten für die Einführ. an der Börse zu 226 % RMit der Verpflicht. sie den Aktionären zu 230 % anzubieten; geschehen. Nochmalige Erhöh. lt. G.-V. v. 5./11. 1906 um M. 2 000 000, angeboten den Aktionären zu 230 %. Die G.-V. v. 15./5.1912 beschloss dann mit Rücksicht auf Aufwendungen für Anderungen u. Neueinricht. weitere Erhöh. um M. 2 000 000 (auf M. 16 000 000) /in 2000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1. 1. 1912, den Aktionären zu 230 % angeboten. Anleihen: I. M. 5 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1900, rückzahlb. zu 103 % 5000 Stücke (Nr. 1–5000) à M. 1000, auf Namen der Fil. der Bank f. Handel u. Ind. in Frankf. a. M. u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1906 in längstens 40 J. durch jährl. Auslos. oder Rückkauf von M. 125 000 im April auf 1./7.; der event.