1628 Fabriken für Chemikalien etc. war nötig, um den durch die Aufgabe der Berliner u. Wiener Niederlassungen herbei- geführten Verlust zu beseitigen u. um einen Disp.-F. zu schaffen, der es ermöglicht, der auf dem Kohlensäuremarkte bestehenden Krise zu begegnen. Geschäftsjahr: Kalenderj., früher 1./11.–31./10. Das Geschäftsjahr 1901/1902 lief v. 1./11. 1901 bis 31./12. 1902. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vom Übrigen bis 4 % erste Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. etc., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Kassa 11 873, Effekten 15 000, Wechsel 498, Beteilig. 260 000, Bank-Debit. 92 272, sonst. Debit. 228813, Avale 15 000, Grundstücke 498 976, Gebäude 138 607, Rohrleit. 16 639, Masch. 49 924, Kesselwagen 26 131, Kohlensäureflaschen 625 973, Ventile 47 419, Utensil. 6204, Fuhrwesen 1276, Bestände 15 681. – Passiva: A.-K. 1 312 500, Darlehen 436 750, R.-F. 35 124 (Rückl. 8000), Disp.-F. 25 090, unerhob. Div. 330, Kredit. 29 554, Avale 15 000, Div. 52 500, Tant. 22 908, Grat. 2720, Talonsteuer-Res. 5000, Kriegsgewinnsteuer-Res. 23 500, Vortrag 89 313. Sa. M. 2 050 291. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 185 315, Zs., Provis., Steuern, Miete etc. 71 788, Frachten 133 943, Abschreib. 34 127, besondere do. 11 584, Gewinn 203 942. – Kredit: Vortrag 43 933, Waren 596 768. Sa. M. 640 702. Dividenden: 1898/99–1901/02: 6 % p. r. t., 0, 2, 5 %; 1903–1915: 0, 0, 1½, 2, 4, 6, 7, 7, 0, 0, 0, 0, 4 %. Ceup.-Verj.: 5 J. (F.) Direktion: J. F. Heussler, Alfr. Raydt. Prokurist: M. Simon. Aufsichtsrat: Vors. Rentner Rud. Dacqué, Frankf. a. M.; Stellv. Dr. Fritz Hauff, Stuttgart; Komm.-Rat Carl Eswein, Bad Dürkheim;: Präsident a. D. Dänzer, Freiburg i. Br.; Fürstl. Oberkammerrat Max Gänshirt, Donaueschingen; Bank-Dir. Georg Ullrich, Mannheim. Zahlstellen: Stuttgart: Gesellschaftskasse; Ludwigshafen: Pfälz. Bank u. deren Filialen. ― Chemische Fabriken vorm. Weiler-ter Meer in Uerdingen (Niederrhein). Gegründet: 18./4. 1889 (eingetr. 16./5. 1889) unter der Firma: „Chemische Fabriken vorm. J. W. Weiler & Co.“ in Cöln-Ehrenfeld. Die Gesellschaft übernahm als Ein- lage die Firma J. W. Weiler & Co., Cöln für M. 2 104 076. 1896 wurde für M. 875 000 in Aktien u. M. 350 000 bar das Farbwerk E. ter Meer & Co. in Uerdingen gekauft und It. G.-V. v. 25. 4. 1896 die Firma samt Sitz wie oben geändert. Anfangs 1900 wurde die Anilinfarbenfabrik von Küchler & Buff G. m. b. H. in Crefeld für M. 1 500 000 erworben und dafür M. 500 000 in 500 Aktien der Ges., sowie M. 1 000 000 in bar gewährt, welche durch Aufnahme der 4½ % Anleihe von 1900 beschafft wurden. Der Erwerb der Crefelder Fabrik ermöglichte die Zus. legung von Doppelbetrieben in Crefeld u. Uerdingen zu einheit- lichen, den neuesten Anforderungen entsprechenden Betrieben. Die Ges. ist bei der Duis- burger Kupferhütte mit M. 162 000 beteiligt (Div. stets 5 %). In den Verein. Staaten von Nordamerika hat sich die Ges. zu intensiverer Bearbeit. des dortigen Marktes mit der Firma „Geigy Aniline & Extract Co., New York“ vereinigt u. mit dem 1./1. 1910 die neue Firma „Geigy- ter Meer Comp., New-York“ gebildet; A.-K. Doll. 140 000, wovon auf Uerdingen Doll. 15 000 entfallen. 1910 Errichtung einer selbständigen Fabrik in Frankreich unter der Firma Société Anonyme des Etablissements Weiler-ter Meer, in Tourcoing, A.-K. frs. 250 000, welches sich fast ausschliessl. in Besitz der Uerdinger Ges. befindet. Zweck: Betrieb der in Crefeld u. Uerdingen am Rhein gelegenen chemischen Fabriken. Fabrikate: Anilinfarben, Salpetersäure, Salzsäure. Schwefelsäure u. Hilfsprodukte für die Teer- u. Anilinfarben-Industrie, Zinnsalz, Zinnchlorid. Neue Betriebsanlagen erforderten 1906 rund M. 600 000 u. sind 1907 zur ferneren Ausdehnung des Geschäftsbetriebes u. zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit weitere umfangreiche Anlagen vorgenommen worden, zu deren Deckung das A.-K. 1907 erhöht wurde. Speziell wurde in Uerdingen eine neue Fabrik für Salzsäure, Sulfat etc. erbaut. Für diese Anlagen, sowie für Grundstücks- ankauf u. Arb.-Häuser wurden 1907 M. 1 561 000 verwendet. Die Fertigstellung der Anlagen erfolgte 1908 und erforderte weitere M. 300 000. Die Grundstücke der Ges. umfassen zus. ca. 41 /ha, von denen ca. 17 ha bebaut sind. Der Bau einer Schwefelsäurefabrik nach dem Kontaktverfahren wurde 1911 vollendet; die Salpetersäurefabrik u. die Nitrofabrik seit Mitte 1912 fertiggestellt. Auch die sonst. Anlagen u. Gebäude sind seit 1914 vollendet, sodass seit Frühjahr 1914 sämtl. Betriebe in Uerdingen vereinigt sind. Die erheblichen Mittel hierfür wurden durch die Kapitalvermehr. u. durch den Erlös aus dem Verkaufe des Kölner Fabrikareals bestritten, denn nach Inbetriebsetzung der Uerdinger Schwefelsäurefabrik wurden die Fabrikgebäude auf dem 4 ha grossen, am Rhein gelegenen Grundstück in Köln-Riehl niedergelegt; das Grund- stück soll zur Bebauung mit Wohnhäusern verkauft werden. In allen Betrieben ca. 1300–1400 Beamte u. Arb. Die Fabrik in Ehrenfeld wurde von der Stadt Cöln übernommen. Durch den Kriegsausbruch kamen die Betriebe u. der Absatz ins Stocken. Allmählich gelang es der Ges., die Fabrikation den Bedürfnissen des Krieges mit steigendem Erfolg anzupassen. Für Läger u. Forder. in Feindesland wurde eine Kriegsrückl. von M. 160 000 gebildet. Die G.-V. v. 31./5. 1916 genehmigte den Abschluss einer Interessengemeinschaft mit Badischen Anilin- & Sodafabrik, Ludwigshafen a. Rh., Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co., Leverkusen, Akt.- Ges. für Anilinfabrikation, Berlin, Farbwerke vorm. Meister, Lucius & Brüning, Höchst a. M., Leopold Cassella & Co., G. m. b. H., Frankf. a. M., Calle & Co., Akt.-