* Fearben- und Bleistift-Fabriken eic. übernommen von Erich u. Jul. Müller zu pari, die sämtliche Erhöhungskosten trugen. Der R.-F. wurde bereits bei der Gründ. voll dotiert. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt aus 1909), 4 % Div., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Vergüt. von M. 1000 pro Mitgl.) weiterer Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Grundstücke 300 000, Gebäude 191 000, Masch. 1, Waren 14 283, Wertpapiere 1 191 726, Kassa 9192, Aussenst. einschl. Bankguth. 1 112 689, Versich. 3595. – Passiva: A.-K. 1 300 000, R.-F. I 130 000, do. II 130 000, Sicherungsbest. 130 000 (Rückl. 120 000), Arb.-Fürsorge 11 191, Rückl. für Gewinnerneuerungsscheine 11 500, Kriegs-Rückstell. u. Ern. 250 000, Kriegsgewinnsteuer 200 000, Kredit. 219 037, Div. 325 000, Tant. 34 837, Vortrag 80 919: Sa. M. 2 822 486. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gesamt-Unk. 599 742, Abschreib. 100 000, Gewinn 560 757. – Kredit: Vortrag 17 798, Rohgewinn 1 242 701. Sa. M. 1 260 500. Kurs Ende 1910–1914: 279.75, 288, 279, 254.75, 257 %. Zugel. in Berlin Anfang April 1910; erster Kurs 15./4. 1910: 236 %. Auch in Düsseldorf notiert. Dividenden 1906–1915: 14, 14, 14, 15, 18, 18, 18, 18, 16, 25 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Jul. Müller. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Max Trinkaus, Düsseldorf; Stellv. Fabrikbes. Gust. Leysieffer, Rentier Erich Müller, Benrath; Dir. Max Rischmann, München. Prokuristen: Otto Degenhardt, Karl Hallensleben, Heinr. Schmitz, W. Steuer. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: C. Schlesinger, Trier & Co.; Düsseldorf: C. G. Trinkaus. Act.-Ges. für Anilin-Fabrikation in Berlin-Treptow it Filjalen in Rummelsburg, Greppin b. Bitterfeld, Moskau, EiBa St. Fons b. Lyon. Gegründet: 21./7. 1873; eingetr. 26./7. 1873. Zweck: Fabrikation u. Verwertung von chem. Produkten, Erwerb u. Verwertung von Erfindungen auf dem Gebiete der Chemie. Hauptprodukte sind: Zwischenprodukte der Teerfarbenfabrikation, Anilin- u. Azofarbstoffe, Schwefelfarbstoffe, ferner photographische Produkte (Entwickler, Chemikalien, Trockenplatten, Films), diverse pharmazeutische Prä- parate u. synthetische Riechstoffe. Die Ges. entstand 1873 durch Vereinigung der Ges. für Anilinfabrikation Dr. C. A. Martius u. Dr. Mendelssohn-Bartholdy in Rummelsburg b. Berlin mit der Farbenfabrik von Dr. Jordan in Treptow b. Berlin. 1890 wurden zur Lagerung der bei der Fabrikation entstehenden Rückstände in Wernsdorf an der Oberspree Grund- stücke erworben. 1896 wurde in Greppin b. Bitterfeld eine Zweigfabrik eröffnet. 1900 wurde die Braunkohlengrube Hermine bei Bitterfeld erworben u. in eine Ges. m. b. H. umgewandelt, deren in Höhe von M. 300 000 unter „Beteiligungen“ verbuchte Stammanteile die Act.-Ges. für Anilin-Fabrikation besitzt. 1904 wurde ferner das in der Gemeinde Roitzsch b. Bitterfeld belegene Gut Deutsches Haus im Ausmass von 95.63 ha in Gemeinschaft u. zu gleichen Teilen mit den Elektrochemischen Werken G. m. b. H. zu Bitterfeld erworben, welches Braunkohlenlager enthält. Das Gut wird zunächst durch Verpachtung landwirtschaftlich verwertet. Die Auskohlung ist vertraglich bis 1919 ausgeschlossen. 1904 ist Grunübesitz in Ausdehnung von 19.52 ha in Rheinau bei Mannheim erworben worden, auf welchem im Bedürfnisfalle Fabriken errichtet werden sollen. Im Auslande besitzt die Act.-Ges. für Anilin-Fabrikation Fabriken in Moskau u. Libau in Russland, in St. Fons bei Lyon. Der Grundbesitz der Ges. hat, abgesehen von dem im Miteigentum der Ges. befindlichen Gute Deutsches Haus u. den Grundstücken in Rheinau, folgenden Umfang: Rummelsburg 4.87 ha, Treptow 4.71 ha, Wernsdorf 13.39 ha, Kiekemal 2.52 ha, Greppin 282.5 ha, Bitterfeld 18.29 ha, Moskau 0.55 ha, Libau 4.11 ha, St. Fons 3.10 ha. In den drei deutschen Fabriken der Ges. waren Ende 1913 insgesamt 3426 Arb. u. 538 Beamte beschäftigt; 1914 infolge des Kriegszustandes vermindert, doch ist 1915 die Zahl wieder gestiegen. Die Neuanlagen u. An- schaff. der Ges. betrugen 1906–1915 ca. M. 3 000 000, 2 189 443, 1 257 853, 3 143 335, 3 847 137, 3 329 415, 4 695 603, 4 712 050, 4 898 967, 2 001 592. Nach Kriegsausbruch wurde die Ausfuhr nach feindl. Ländern vollkommen unterbunden, auch nach den neutralen Staaten mehr oder weniger eingeschränkt. Für Ausfälle infolge des Krieges wurde eine Kriegs-Res. von M. 1 000 000 gebildet und dieser Betrag 1915 abgeschrieben. Die Ges. ist seit 1914 mit Her- stell. von Heeresbedarf beschäftigt. Interessengemeinschaft: 1904 hat die Ges. mit der Badischen Anilin- u. Soda-Fabrik zu Ludwigshafen a. Rh. u. den Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co. zu Elberfeld einen mit dem 1./1. 1905 in Kraft getretenen Interessengemeinschaftsvertrag von 50 jähriger Dauer geschlossen. Durch den Vertrag wird die Selbständigkeit der drei Ges. nicht berührt. Die Gewinn-Abrechnung erfolgt in der Weise, dass die nach einheitlichen Grundsätzen zu ermittelnden Erträgnisse der/3 Ges. zusammengeworfen u. unter Berücksichtigung der durch die verschiedenartigen Bemessungen der Abschreib. u. Reservestellungen bestehenden bezw. künftig noch entstehenden Vermögensverschiedenheiten unter die 3 Ges. nach folgendem Schlüssel aufgeteilt werden: Elberfeld 43 %, Ludwigshafen 43 %, Treptow-Berlin 14 %. Jede Ges. ist berechtigt, über den ihr nach Massgabe vorstehender Grundsätze zufallenden Gewinn durch ihre verfassungsmässigen Organe nach freiem Ermessen zu verfügen. Die G.-V.