= v. 31./5. 1916 genehmigte die Erweiterung der Interessengemeinschaft durch den Beitritt der Firmen: Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brüning, Höchst, Leopold Cassella & Co., G. m. b. H, Frankf. a. M., Kalle & Co., Akt.-Ges. in Biebrich a. Rh., Chemische Fabriken vorm. Weiler-ter Meer, Uerdingen, Chemische Fabrik Griesheim-Elektron, Frankf. a. M. Die Dauer der neuen Interessengemeinschaft wurde auf 50 Jahre, d. h. v. 1./1. 1916 bis 31./12. 1965 festgesetzt. Die Gewinnbeteiligungsziffer der bisherigen Interessengemeinschaft mit Leverkusen und Ludwigshafen beträgt für die ersten zehn Jahre 57,72 % und nachher 58,18 %, von denen der Anilinfabrik Berlin wie bisher 14 %, d. h. 8, 08 resp. 8,14 % zufallen. Der alten Interessengemeinschaft bleiben für die erwähnte Übergangszeit die Gewinne aus dem von Ludwigshafen neu erschlossenen Gebiet der Herstellung von synthetischem Am- moniak und der daraus zur Erzeugung gelangenden anorganischen Stickstoffprodukte als Sondergewinne vorbehalten. Der alte Interessengemeinschafts-Vertrag muss während der Dauer der neuen Interessengemeinschaft natürlich ausser Kraft treten, soweit er mit den Bestimmungen der neuen Interessengemeinschaft in Widerspruch steht. Es sollen aber, nachdem innerhalb der neuen Interessengemeinschaft die Gewinne ausgeglichen sind, die auf die drei Firmen der alten Interessengemeinschaft entfallenden Gewinne unter diesen jeweils nach dem alten Interessengemeinschaftsvertrag verteilt werden. Deshalb wurde der alte Vertrag, um mit dem neuen zeitlich übereinzustimmen, um 10 Jahre, also bis 31./12. 1965 verlängert. Die Kap.-Erhöh. von 1908 (s. unten) hat neben der Verstärk. der Betriebs- mittel zum Zweck die Beschaff. von Mitteln für die Beteilig. der Ges. an dem von den 3 Ges. der alten Interessengemeinschaft beschlossenen Erwerb der Kohlenzeche Auguste Viktoria im Kreise Recklinghausen, sowie an dem Unternehmen, welches diese Interessengemeinschaft in Verbindung mit einem norwegisch-französ. Konsort. begründet hat zum Zweck des Ausbaus u. der Verwertung von Wasserfällen in Norwegen für die Herstellung von Salpeter aus dem Stickstoff der Luft nach dem der Badischen Anilin- u. Soda-Fabrik u. dem genannten Konsort. patentierten Verfahren. Diese Beteilig. ist inzwischen bis auf einen in Zahlung genommenen Posten Aktien von Norsk Hydro Elektrisk Kvaelstofaktieselskab wieder verkauft, Zu dem Erwerb der Kohlenzeche „Auguste Viktoria“ hat die Interessengemeinschaft sich entschlossen, um ihre Kohlenversorgung unabhängig von der jeweiligen Gestaltung des Kohlenmarktes sicher zu stellen. Der Erwerbspreis betrug M. 17 700 pro Kux Von den 1000 Kuxen der Gew. hat die Berliner Ges. 50 Kuxe übernommen. Die Kohlenförderung der Zeche ist in natürlicher Zunahme begriffen u. betrug 1911 etwa 623 000 t, 1912 etwa 700 000 t pro Jahr u. ist 1913–1915 weiter gestiegen. 1908 hat die Interessengemeinschaft unter der Firma „The Mersey Chemical Works“ eine engl. Akt.-Ges. mit dem Sitz zu London u. mit einem A.-K. von £ 200 000 ins Leben gerufen, die 1909 den Betrieb aufnahm. An dem A.-K. ist die Berliner Ges. mit 14 % beteiligt. Kapital: M. 19 800 000 in 5200 Aktien (Nr. 1–5200) à M. 500, 17 200 Aktien (Nr. 5201–22 400) A M. 1000. Urspr. Kapital M. 1 020 000 in 1700 Aktien à M. 600, erhöht 1881 auf M. 1 800 000 in 600 Aktien à M. 3000, 1883 um M. 800 000 auf M. 2 600 000 unter Abänderung des Nenn- wertes der Aktien von M. 3000 auf M. 500, 1889 um M. 900 000 in 900 Aktien à M. 1000, zu 155 %, 1895 um M. 1 500 000 zu pari, und 1899 um M. 2 000 000 zu 150 %. Weitere Erhöhung lt. G.-V. v. 7./5. 1902 um M. 2 000 000, übernommen von einem Konsort. zu 170 %, angeboten den Aktionären zum gleichen Kurse. Agio mit M. 1 320 000 in den R.-F. Die Erhöhungen 1899 u. 1902 fanden zwecks Bau neuer Fabriken in Libau und St. Fons b. Lyon, Erweiterung der besteh. Fabriken u. Vergrösserung des Betriebskapitals statt. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 24./10. 1907 um M. 5 000 000 (auf M. 14 000 000) in 5000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1908, hiervon übernommen M. 4 500 000 zu 105 % von einem Konsort., angeboten den alten Aktionären zu ebenfalls 105 %; restliche M. 500 000 Aktien wurden zu 250 % verkauft. Agio mit M. 1 021 877 im R.-F. Der Erlös der neuen Aktien diente zum Erwerb der Zeche Auguste Victoria in Recklinghausen im Verein mit der Interessengemein- schaft Ludwigshafen-Elberfeld. Die weiteren Mittel der Aktien-Emiss. von 1908 fanden Verwendung zum Ausbau der norwegischen Wasserkräfte u. Salpeterfabriken. Die G.-V. v. 2./5. 1914 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 5 800 000 (also auf M. 19 800 000) in 5800 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1914. Von den neuen Aktien wurden M. 5 600 000 von einem Bankenkonsort. zu 107 % übernommen mit der Verpflicht., den bis- herigen Aktionären das Bezugsrecht im Verhältnis von 5: 2 zum gleichen Preise anzubieten (geschehen im Juni-Juli 1914). Die restl. M. 200 000 Aktien gelangten zum freihändigen Verkauf. Den Erlös wird die Ges., da sie das Geld nicht braucht, den Badischen Anilin- u. Sodafabriken gegen entsprechende Verzinsung als Darlehen überweisen. Anleihen: I. M. 2 500 000 in 4 % (bis 1./10. 1896 4½ %) Partial-Oblig. von 1888, rückzahlbar zu 105 %, 4600 Stücke Lit. A à M. 500 u. 1000 Lit. Bà M. 200, auf Namen der Deutschen Bank. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1889 in 31½ Jahren durch jährl. Ausl. im März auf 1./10.; kann beliebig verstärkt werden. Sicherheit: Kaut.-Hypoth. von M. 2 875 000 zu gunsten der Deutschen Bank, Berlin, auf den Berliner u. Rummelsburger Grundstücken. Ende 1915 noch in Umlauf M. 658 500. Zahlst. wie bei Div. Kurs in Berlin Ende 1896–1914: 105.70, 105.50, 102.50, 101.75, –, –. 104.20, 105.25, 105.10, 104.50, 103.90, –, 103.50, 103.75, 104, –, –, –, –* %. Il. M. 3 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1900, rückzahlbar zu 103 %, Stücke Lit. A–D à M. 5000, 2000, 1000 u. 500, auf Namen der Deutschen Bank in Berlin u. durch Blankoindoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. lt. Plan ab 1901 innerhalb 29 Jahren durch jährl. Ausl. am 15./3. auf 1./7.; verstärkte Tilg. oder Gesamtkündig. der Anleihe mit Farben- aund etc. 1637 33....... . ...