£ 1642 Farben- und Bleistift-Fabriken etc. Zweck: Fabrikation chem. Produkte, Teerfarbstoffe etc.; in der pharmazeut. Abteilung Herstell. medizin. Präparate. Ende 1910 übernahm die Ges. die Herstell. des Prof. Ehrlichschen Heilmittels, Salvarsan genannt. Mit der Bad. Anilin- u. Sodafabrik in Ludwigshafen a. Rh. hat die Ges. bezügl. der Fabrikat. künstl. Indigos eine Konvention abgeschlossen. Die Höchster Farbwerkebeschäftigen bis Mitte 1914 272 Chemiker, 76Ing.u. Techniker, 523 Kaufleute, Arb.-Zahl 8308, Aufseher 392. Sämtl. Grundstücke umfassen 2 089 302 qm, die Fabrikgebäude 344 634 qm, die Bahnanl. 62km. Ferner sind eine grosse Zahl Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser vorhanden, von denen die Arb.-Wohnhäuser einer besonderen A.-G. (Ges. z. gemeinnütz. Beschaffung von Wohnungen, Höchst) übertragen sind, deren M. 2 000 000 betragendes Akt.-Kap. sich sämtl. in Händen der Farbwerke befindet (bisher keine Div. gezahlt). Die Moskauer Filialfabrik wurde Ende 1899 in eine besondere russ. A.-G. mit jetzt Rub. 2 500 000 A.-K. umgewandelt, ausser- dem ist die Ges. noch mit Aktienbesitz an Comp. Parisienne de Couleurs d' Aniline in Paris beteiligt. Die Höchster Farbwerke haben 1900/1902 in Gersthofen bei Augsburg eine grosse Fabrikanlage (unter Ausnutz. der Wasserkräfte des Lechs) nebst Beamten- u. Arb.-Wohn- häusern errichtet. Mit dem Lechwerk A.-G. in Augsburg ist ein Vertrag auf Lieferung elektr. Kraft abgeschlossen. Auf die Fabrikanlagen etc. im Kostenwerte von M. 108 347 291 wurden von der früh. Firma M. 3 022 358, von der A.-G. von 1880–1915 M. 76 480 360 amortisiert, somit Buchwert Ende 1915 M. 28 844 572. – 1908 Errichtung einer Fabrik in England unter der Firma Meister, Lucius & Brüning Ltd. in Ellesmere Port au Manchester Ship Canal. Die Höchster Farbwerke sind bei der China Export-, Import- u. Bank-Comp. in Hamburg beteiligt, welche Firma die Interessen der Ges. in OÖstasien vertritt. Infolge des Krieges ist ein Teil der Höchster Betriebe zum Stillstand gekommen; der Umsatz an Farbstoffen u. deren Zwischenprod. erlitt einen starken Rückgang, da der grösste Teil des Exports nach überseeischen Ländern in Wegfall kam. Dagegen hat die Ges. im vaterländ,. Interesse die Fabrikation einer ganzen Reihe von Produkten übernommen, deren Beschaff. der Heeresverwaltung im Interesse der Sicherstellung des Munitions- u. Sprengstoff-Bedarfs erwünscht erschien. Die so aufgenommenen Fabrikat., welche erst 1915 in Betrieb kamen. bedingten sehr umfangreiche Neuanlagen, für die der Ges. teilweise Staatsmittel zur Verfüg. gestellt sind. Im Jahre 1904 wurde eine Interessengemeinschaft zwischen den Höchster Farbwerken u. der mit M. 30 000 000 St.-Kapital u. M. 10 000 000 Oblig. in eine G. m. b. H. umgewandelten Firma Leop. Cassella & Co. in Frankf. a. M. gebildet u. von der G.-V. v. 15./10. 1904 gutgeheissen. Der zwischen beiden Firmen geschlossene Vertrag bezweckt hauptsächlich eine Stärkung gegenüber der Konkurrenz, gemeinsamen Bezug der Rohmaterialien von aussen u. gleich- zeitig gegenseitige Lieferung, die gegenseitige Unterstützung in Patentangelegenheiten u. Licenzen, die gemeinsame Errichtung von Fabrikationsstätten im Auslande etc. Die Höchster Farbwerke besitzen jetzt M. 8 250 000 Cassella-Anteile. Um die schon bestehenden nahen Beziehungen zu der Firma Kalle & Co. A.-G. in Biebrich noch enger zu ge- stalten, wurde 1908 ein Abkommen getroffen, wonach seitens der Höchster Farbwerke u. der Firma Leopod Cassella & Co. G. m. b. H. von den Grossaktionären der Firma Kalle & Co. A.-G. Aktien dieser Ges. im Betrage von M. 4 000 000 nom. übernommen wurden [siehe bei Kap.). Div. der Kalle & Co.-Ges. 1909–1915: 10, 10, 10, 10, 10, 9, 10 %. Die Höchster Farbwerke besitzen jetzt M. 3 200 000 Aktien von der Kalle-Ges., Cassella & Co. davon M. 800 000. 1914 Erwerb von nom. M. 1500 000 Aktien der Akt.-Ges. für Stickstoffdünger in Knapsack. Die G.-V. v. 31./5. 1916 genehmigte den Abschluss einer neuen Interessengemeinschaft mit der Badischen Anilin- & Soda-Fabrik in Ludwigshafen, den Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co. in Leverkusen, der A.-G. für Anilinfabrikation in Berlin-Treptow, der Leopold Gassella & Co. G. mi. b. H. in Frankf. a. M., der Kalle & Co. A.-G. in Biebrich, sowie auch den Chemischen Fabriken vorm. Weiler-ter Meer in Uerdingen und der Chemischen Fabrik Griesheim-Elektron in Frankf. a. M. für die Dauer von 50 Jahren, also bis 31./12. 1965, be- schlossen auf der Grundlage, dass die Selbständigkeit der Gesellschaften erhalten bleibt und die Gewinne vom 1./1. 1916 ab — im Ausgleich mit der Chemischen Fabrik Griesheim- Elektron vom 1./1. 1917 ab – nach bestimmten Quoten aufgeteilt werden. Kapital: M. 54 000 000 in 54 000 Aktien à M. 1000, auf Inhaber oder Namen lautend, in III. IV.V. YVI. àa VII. Hs. Die Aktien können auf Inh. u. wieder auf Namen umgeschrieben werden, es ist hierfür eine Gebühr von 50 Pf. pro Aktie zu zahlen. Die Übertragung der Nam.-Aktien erfolgt durch Indossament; sie ist bei nicht vollgezahlten Aktien an die Zu- stimmung des A.-R. gebunden. Urspr. M. 8 500 000, 1879 auf M. 10 000 000, 1882 auf M. 15 000 000, wovon 40 % sofort, restl. 60 % am 1./7. 1895 einbezahlt, erhöht. Die Vorbes. übernahmen die Aktien II. Em. al pari, während die Aktien III. Em. den Inh. der Aktien I. u. II. Em. al pari zur Verf. gestellt wurden. Die G.-V. v. 6./5. 1899 beschloss weitere Erhöhung um M. 2 000 000, übernommen von einem Konsort. zu 320 %, angeboten den Aktionären zu 325 %. Das erzielte Agio floss mit M. 4 060 000 in den R.-F. Dann lt. G.-V. v. 6./5. 1904 Erhöh. um M. 3 000 000, übernommen von einem Konsort. zu 300 %, angeboten den Aktionären zu dem gleichen Kurse. Zwecks Herbeiführung obengenannter Interessengemeinschaft mit der Firma Leop. Cassella & Co., G. m. b. H. in Frankf. a. M. beschloss die G.-V. v. 15/10. 1904, das A.-K. weiter um M. 5 500 000 zu erhöhen. Gegen diese an Cassella & Co. begebenen Aktien erhielten die Höchster Farbwerke den gleichen Betrag Anteile der Firma Cassella. Infolge des oben erwähnten Abkommens mit der A.-G. Kalle & Co., der geplanten Ver- grösserungen der Anlagen, des Baues der engl. Fabrik, sowie des stets wachsenden Umsatzes