1654 Pulver-, Sprengstoff- und Zündwaren-Fabriken. Zweck: Fabrikation u. Handel mit Pulver, Munition, Sprengstoffen nebst Zündmitteln Die Ges. kann sich bei anderen Unternehmungen beteiligen. Das Konto Effekten u. sonst Beteilig. stand Ende 1915 mit M. 59 286 298 zu Buche. Hauptsächlicher Effektenbesitz M. 26 500 000 Kriegsanleihen, Aktien der Union Espagnole des Explosifs, der Rhein.-Westfäl. Sprengstoff-A.-G. in Cöln, der Deutschen Waffen- u. Munitionsfabriken, Berlin u. Anteile der Kunstfäden-Ges. m. b. H. in Jülich, welche künstliche Seide aus Nitrocellulose herstellt. 1901/1902 Erricht. einer Säurefabrik u. einer Oleum-Destillations-Anlage in Rottweil, 1903 Erwerb u. Ausbau der Kartuschbeutelstoffabrik Haan. 1907 Ausbau der Düneberger Fabrik- anlagen. 1909–1913 erforderten die Zugänge auf Anlage-Kti zus. M. 598 649, 626 386, 893 668, 2 864 413, 2 331 362; für 1914 u. 1915 nicht veröffentlicht. Unmsatz 1906–1913: M. 15 052 000, 13 296 452, 9 165 331, ca. 13 600 000, ca. 19 500 000, 19 728 000, 25 787 000, ca. 25 000 000. Gesamterzeug. ohne Unterschied der Qualität 1906 bis 1910: 5 000 000, 4 400 000, 3 510 000, 4 420 000, ca. 5 210 000 kg; später nicht veröffentlicht. Ca. 190 Beamte u. 2050 Arb. Die Vereinigten Köln-Rottweiler Pulverfabriken stehen in einem Kartellverhältnis zu den Pulverfabriken von Cramer & Buchholz zu Rönsahl und Hannover, sowie der Pulver- fabrik Kommandit-Ges. von Wolff & Co. in Walsrode. Diese 3 Firmen als Pulvergruppe zu- sammengefasst, standen wiederum im Kartell mit der sogenannten Sprengstoffgruppe, Ö£ allen zur Nobel Dynamite Trust Co. gehörigen Dynamit-Ges. Die G.-V. v. 16./5. 1911 beschloss Verlänger. 3 Kartellverträge auf weitere 25 Jahre, also von 1926–1950. Dagegen beschloss die a. o. G.-V. v. 29./12. 1914 die Auflös. der Kartellbezieh. zu ausländischen Gesellschaften, also Kündigung des Vertrages mit der Nobel Dynamite Trust Co. mit Wirkung ab 1./1. 1914. Das Kartellverhältnis zu den bisherigen deutschen Kartellfreunden bleibt bestehen. Zwischen den Deutschen Pulverfabriken und den Deutschen Sprengstoff-Fabriken ist vereinbart worden, dass das gesamte Erträgnis zu 50 % an die Pulverfabriken und zu 50 % an die Sprengstoff-Fabriken geht, wobei die Sprengstoff-Fabriken als Ersatz für das von den Pulver- fabriken mehr investierte Kapital die Summe von M. 318 850 herauszuzahlen haben. Mit der Rhein-Siegener Gruppe, d. h. der Rhein.-Westfälischen Sprengstoff-A.-G. etc. ist verein- bart worden, dass ihre Dividende 80 % der von den Vereinigten Köln-Rottweiler Pulver- fabriken zur Ausschüttung gelangenden Dividende betragen soll. Kapital: M. 16 500 000 in 13 750 Aktien (Nr. 1–13 750) à M. 1200. Urspr. A.-K. M. 300 000 eingezahlt mit 150 %; Erhöhung um M. 7 200 000 zum Eintausch der Aktien der Rhein. Westf. Pulverfabriken und um M. 9 000 000 zum Eintausch der Aktien der Pulverfabrik Rottweil-Hamburg, wovon M. 4 500 000 als voll und M. 4 500 000 als mit 40 % eingezahlt galten, sodass darauf weitere 60 % mit M. 2 700 000 einzuzahlen blieben, und zwar mit je 20 % am 1./10. 1890, 1./1. u. 1./7. 1891. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 20 % des A.-K. erreicht sind (die vorhandenen Reserven betragen über 50 % des A.-K.), vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 9 % Tant. an A.-R., Rest Super- Div. bezw. Vortrag. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 5 016 725, Masch. 19, Mobil. u. Utensil. 25, Magazinbestände u. Betriebsvorräte 11 981 159, Kassa 206 130, Wechsel 28 957, Kaut. 258 943, Effekten u. Beteilig. 34 087 574, Debit. 59 286 298, Patente 4, Talonsteuer-Res. 66 000, Avale 90 000. – Passiva: A.-K. 16 500 000, R.-F. 7 588 532, a. o. R.-F. 1 047 217, Spez.- R.-F. 589 998, Explos.-Aufbau-Kto 218 401, Stiftg. Geheimrat Heidemann 55 000, Arb.-Unterst.-F. 191 877, Sparkasse 25 525, Kredit. 70 165 353, Avale 90 000, unerhob. Div. 8940, Pens.- u. Unter- stütz.-F. 2 000 000, Div. 5775000, Tant. an A.-R. 370 488, Vortrag 6 395501. Sa. M. 111 021 837. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 1769 799, Abschreib. auf zweifelh. Ford. 1509, Explosions-Aufbau-Kto 350 000, Talonsteuer-Res. 16 500, Abschreib. 1 015 591, Reingewinn 14 540 990. – Kredit: Vortrag 1 504 337, Effekt.- u. sonst. Zs., Skonti etc. 3 070 935, Fabrikat.-, Waren-, Kartellkto etc. 13 119 117. Sa. M. 17 694 390. Kurs Ende 1892–1914: In Berlin: 160.25, 160.50, 192.25, 210.50, 266.25, 239.50. 234.10, 219, 195, 184.25, 204, 198.10, 262.10, 283, 275.50, 243, 238, 265.25, 293.50, 319.90, 323, 324, 312* %. Eingeführt 29./9. 1890. — In Hamburg: 161, 159.50, 191, 210, 262, 238, 233, 218, –, 190, 203, 198, 260, 280, 275, 243, 237, 264, 293, 319, 323, 321, –―%. – Notiert auch in Cöln u. Stuttgart. Dividenden 1890–1915: 13, 10½, 11½, 12½, 13, 16, 16, 15, 15, 12, 12, 11, 9, 12, 16, 18, 18, 16, 12, 16, 18, 18, 20, 20, 25, 35 %. Coup.-Verj.: 4 J, (K) Gen.-Direktion: Komm.-Rat Dr.-Ing. h. c. C. Duttenhofer, Dr. M. Duttenhofer, Prof. Dr. Jul. Flechtheim, Berlin; Dr. Paul Müller, Cöln. Prokuristen: In Berlin: K. von Renesse, Alfred Freih. von Watter, Dr. W. Grethen, Otto Schrader, Otto Ritter; in Cöln: A. Bastin, M. Hassel, Peter Oedingen, J. Kolonits, Willibald Trautvetter; in Rottweil: A. Breuning, A. von Burgsdorff, Jul. Hasel, Dr. A. Schwindt; in Düneberg: Hauptm. a. D. C. v. Oven, Ober-Insp. Hans Flohr, Alb. Zoepffel. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Dr. Louis Hagen, Cöln; Stellv. Geh. Komm.-Rat E. Kirdorf, Mülheim-Speldorf; Geh. Komm.-Rat Theod. Freih. v. Guilleaume, Geh. Justizrat Rob. Esser, S. Alfred Freih. von Oppenheim, Wilh. Theodor von Deichmann, Dr. Gustav von Mallinckrodt, Gottlieb von Langen, Dr. jur. Georg Solmssen, Cöln; Wirkl. Geh. Rat Exc. von Becker, Berlin-Wilmersdorf; Gen.-Dir. Geh. Hofrat Dr. G. Aufschläger, Hamburg; Kgl. Oberjägermeister a. D. Exz. Freih. von Plato, Charlottenburg; Admiral à la suite