Pulver-, Sprengstoff- und Zündwaren-Fabriken. 1665 Zweck: Fabrikation, Verkauf von Dynamit und sonstigen Sprengstoffen und chem. Produkten. Die Fabrikation in der neuerbauten Fabrik zu Hoppecke, Kreis Brilon, wurde 1908 aufgenommen. Die Ges. erlitt am 12./6. 1911 in ihrer Fabrik zu Würgendorf einen Explosionsschaden von 60 000 bis 70 000 M. Im Febr. 1912 ereignete sich in der Fabrik Hoppecke eine Explosion im Gelatine-Menghaus. Durch diese Explosion war die Ges. ge- zwungen, den Betrieb wieder in der Fabrik Würgendorf aufzunehmen. Kapital: M. 3 000 000 in 2490 Vorz.- u. 510 St.-Aktien à M. 1000. Bis 1911: M. 3 000 000 in 1200 St.-Aktien, 600 Vorz.-Aktien à M. 1000 u. 1200 Aktien à M. 1000 von 1909. Urspr. M. 1 200 000 in St.-Aktien, erhöht lt. G.-V. v. 27./12. 1907 um M. 600 000 in 600 Vorz.-Aktien, begeben zu 100 %. Die Vorz.-Aktien erhalten 6 % Vorz.-Div., dann 4 % Div. an St.-Aktien, Rest an beide Aktienarten gleichmässig. Im Falle der Auflös. der Ges. geniessen die Vorz.-Aktien Vorbefriedigung. Die Ges. ist jederzeit berechtigt, die Vorz.-Aktien ganz oder teilweise mittels Auslos., Kündig. oder in ähnlicher Weise zu 110 % einzuziehen. Die Ges. ist auch berechtigt, die Vorz.-Aktien mittels Ankaufs einzuziehen. Das Geschäftsj. 1908 schloss mit einer Unterbilanz von M. 181 500 ab. Zu deren Tilgung leisteten die Aktionäre eine Einzahlung von M. 200 000 à fonds perdu, restliche M. 18 500 wurden zur Disposition gestellt. Die G.-V. v. 24./5. 1909 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 1 200 000 (auf M. 3 000 000) in 1200 Aktien à M. 1000, begeben zu pari. Das Jahr 1909 ergab einen Verlust von M. 36 882, der 1910 auf M. 102 236 stieg. Behufs Aufnahme der Produktion von Sicherheitssprengstoffen in grösserem Masse wurde beschlossen, eine Zuzahl. von M. 500 auf jede Aktie zu leisten, die dann in eine Vorz.-Aktie mit einer Vorz.-Div. von 8 % um- gewandelt wurde mit Nachzahl.-Anspruch. Aus der Zuzahl. wurde auch der Verlust- Vortrag getilgt. Bis Ende 1911 wurden M. 1 245 000 zugezahlt. Anleihe: M. 1 000 000 in Oblig. a M. 1000 u. 200; Tilg. zu 102 % durch Auslos. im Aug. auf 2./1. (zuerst 1916). Zahlst.: Ges.-Kasse; Rheine: Rheiner Bankverein. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Jan.-April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Anlagen inkl. Konzess. 2 392 860, Vorräte, Debit. etc. 4 098 623. – Passiva: Vorz.-Aktien 2 490 000, St.-Aktien 510 000, Oblig. 1 000 000, Kredit. 1795 262, Gewinn 696 221. Sa. M. 6 491 484. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 1 370 360, Abschreib. 550 292, Gewinn 696 221. Sa. M. 2 616 875. – Kredit: Betriebsgewinn M. 2 616 875. Dividenden: St.-Aktien 1905–1915: 0 %. Vorz.-Aktien 1912– 1915: 0, 0, 0, 8 %. Auf die Div. der Vorz.-Aktien für 1912 wurde aus dem Gewinn für 1915 eine Nachzahl. von 6 % geleistet. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Fritz Berkenfeld. Prokurist: Otto Riedel. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Julius Ullrich, Gladbeck; Landrichter Küster, Gut Weissen- stein b. Wesel; Paul The. Losen, Düsseldorf; Gen.-Dir. Florian Richter, Hamburg; Dir. Dr. Paul Müller, Cöln; Bankdir. Franz Woltze, Essen-Ruhr. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Essen-Ruhr: Disconto-Ges.; Gladbeck i. W.: H. Küster, UIlrich & Co. Oberschlesische Akt.-Ges. für Fabrikation von Lignose, Schiesswollfabrik für Armee und Marine, Sitz in Kruppamühle General-Direktion in Berlin NW. 7., Unter den Linden 50/51; Zweigniederlass. in Kriewald, O.-Schl. u. Schönebeck a. E. Gegründet: 3./9. 1873. Zweck: Herstellung u. Verwertung von Schiess- u. Spreng- material, sowie der zur Fabrikation erforderl. oder in den Rückständen vorhandenen Stoffen u. Chemikalien (Lignose, Schiesswolle, Dynamit, Sprengpulver, Glycerin, Salpeter- säure, Trinitrotoluol, Tetranitromethylanilin, Hexanitrodiphenylamin, Sicherheitssprengstoffe Aldorfit, Baldurit, Lignosit, Silesial, Sprengkapseln, Munition). Eigene Fabrik für Chlorat. Produktion v. Sprengstoffen verschiedener Art 1914 u. 1915: 4 800 000, 7 850 000 kg. Kapital: M. 2 800 000 in 2800 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 650 000. Die a. o G.-V. v. 29./1. 1910 beschloss zur Begleichung von Schulden, Neuanlagen etc. die Erhöhung um M. 350 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1910, hiervon begeben M. 312 000 zu 200 % u. M. 38 000 zu 250 %. Die G.-V. v. 26./4. 1913 genehmigte den Ankauf der Sprengstoffwerke A. W. Allendorf in Schoenebeck und die Erhöh. des A.-K. um M. 400 000 auf M. 1 400 000. Die jungen Aktien nahmen für das Geschäftsjahr 1913 zur Hälfte an der Div. teil u. wurden neben einem Barbetrage der Verkäuferin zum Nennwert in Zahlung gegeben. Weitere Erhöh. des A.-K. lt. G.-V. v. 8./5. 1915 um M. 1 400 000 auf M. 2 800 000) in 1400 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1915, bezogen von den alten Aktionären 1372 Stück zu 150 %: restliche 28 Stück zu 225 % begeben. Die a. o. G.-V. v. 14./8. 1916 beschliesst weitere Erhöh. des A.-K. behufs Anglieder. der Pulverfabrik Pniowitz G. m. b. H. bei Tarnowitz. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers,: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. I (ist erfüllt), 10 % z. R.-F. II bis 50 % des A.-K. (gleich- falls erfüllt), 4 % Div., vom ÜUbrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Anlage Kruppamühle 1 864 355, do. Kriewald 1 092 501, do. Schönebeck 1 445 934, Kassa 23 750, Effekten 139 057, Debit. 3 241 278, Bankkto 243 177, Wechsel 3563, Postscheckkto 7948, Material. u. Produkte 3 011 679. – Passiva: A.-K. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1916/1917. I. 105