Pulver-, Sprengstoff- und Zündwaren-Fabriken. 1667 Direktion: Gen.-Dir. Herm. Priester, Dir. Heinr. Tatarsky. Prokuristen: Chemiker Alois Jaksch, Ernst Jantzen. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Rich. Dyhrenfurth, Stellv. Fabrikbes. Carl Thieme, Berlin; Fabrikbes. Ad. Schoenfeld, Lauenburg a. E.; F. Middelanis, Hitdorf. Zahlstellen: Berlin: S. L. Landsberger; Breslau: Schlesischer Bankverein. Lindener Zündhütchen- und Thonwaaren-Fabrik in Linden vor Hannover. Gegründet: 1878; aus der Firma Georg Egestorff hervorgegangen. Zweck: Fabrikation von Zündhütchen und Metallpatronen aller Art. Betrieb von Steinkohlenbergwerken, Steinbrüchen u. Ziegeleien. Die Werke beschäftigen unter normalen Verhältnissen 300–350 Arbeiter, bei den Kriegslieferungen in 1915 wurden aber ca. 800 Arbeiter beschäftigt. Der Betrieb ist nach Empelde verlegt. Anleihen: M. 826 200 (Grundschulden). Kapital: M. 750 000 in 50 Nam.-Aktien à M. 10 000, 80 Nam.-Aktien à M. 500 u. 210 Nam.- Aktien à M. 1000, vorwiegend in Händen der Egestorffschen Erben. A.-K. bis 1915 M. 540 000, dazu lt. G.-V. v. 13./2, 1915 M. 210 000 in 210 Aktien à M. 1000, begeben zu 130 % Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im Mai oder Juni. Stimmrecht: Je M. 500 A.-K. = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: alte, ausser Betrieb gesetzte Zündhütchenfabrik 37 225, neue do. 794 699, Ronnenberger Steinbruch sowie Gerechtsame 10 820, sonst. Grundbesitz u. Wohnhäuser 138 447, Kassa, Wechsel, Wertp. u. Guth. 819 748, Debit. 695 075, Magazin- bestände, Betriebsvorräte u. fertige Ware 968 347. – Passiva: A.-K. 750 000, Grund- schuld 826 200, Rücklagen 168 497, Kredit. Rückstell. für Talonsteuer, Kriegsgewinnsteuer, Dubiose 899 173, Gewinn 825 492. Sa. M. 3 464 363. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. u. allg. Geschäfts-Unk. einschl. Abschreib. 1 325 593, Gewinn 825 492. – Kredit: Vortrag 18 893, Bruttobetriebsüberschuss 2 132 191. Sa. M. 2 151.085. Dividenden 1906–1915: 5, 3, 5, 6, 6, 7½, 5, 0, 9, 30 %. Vorstand: Oscar Schoenijahn. Prokuristen: Herm. Hanneke, O. Hasse. Aufsichtsrat: Vors. Rittergutsbes. Ing. Fr. Buresch, Linden; Rittmeister a. D. O. Laporte, Saarburg i. L.; Rittergutsbesitzer H. Heydemann, Neu-Klücken; Marinebaurat Hans Mohr, Kiel; Dr. Ing. ter Meer, Linden. 9 0 7 0 Elsass-Lothring. Sprengstoff-Akt.-Ges. in Strassburg i. E. Gegründet: 3./3. 1909; eingetr. 27./3. 1909. Gründer siehe Jahrg. 1911/12. Sitz der Ges. bis 27./6. 1912 in Metz, alsdann Sitz der Ges. verlegt nach Strassburg i. Els., ausserdem seit Juli 1914 Zweigniederlass. in Busendorf i. Lothr. Geh. Komm.-Rat Jul. Schaller in Strassburg und August Noeppel in Kreuzwald machten in die Akt.-Ges. folgende Sach- einlagen: 1) Die ihnen durch das Kaiserl. Bezirkspräsidium zu Metz unter dem 9./11. 1908 verliehene Genehmig. zum Betriebe einer Sprengstoffabrik sowie die zum Zwecke der Gründ. der Ges. von ihnen weiter erworbenen Rechte jeder Art, ferner das Ergebnis ihrer Vorstudien für die Erricht., Organisation u. den Betrieb der Fabrik. Der Wert dieser Einlage ist fest- gesetzt auf M. 149 813. 2) Eine Anzahl von Grundstücken in den Gemarkungen Freisdorf u. Schemerich bei Busendorf zu einem Gesamtwerte von M. 150 187. Als Gegenwert für diese Sach- einlagen erhielten Geh. Komm.-Rat Schaller u. Aug. Noeppel 300 Aktien à M. 1000 = M. 300 000. Zweck: Errichtung und Betrieb einer Sprengstoffabrik auf einem Grundstück in den Gemarkungen Freisdorf und Schemerich in Lothringen sowie die Vornahme aller damit in Verbindung stehenden gewerblichen, kaufmännischen und finanziellen Geschäfte. Im J. 1912 Anglieder. einer Sprengsalpeter- u. Pulverfabrik. 1916 Abschluss eines Interessengemeinschafts- Vertrages mit einer anderen Sprengstoff-Ges. Kapital: Bis 1916: M. 2 000 000 in 1820 Vorz.-Aktien u. 180 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 600 000. Die G.-V. v. 27./6. 1910 beschloss Erhöh. um M. 400 000 (also auf M. 2 000 000), begeben im Juli 1910 zu pari plus M. 50 für Stempel u. Kosten. Behufs Tilg. der Unterbilanz (Ende 1912 M. 394 727), zu Abschreib. (M. 155 007) sowie zur Vergrösserung der Anlagen beschloss die G.-V. v. 27./6. 1912 Umwandlung der bisher. 2000 Aktien in mit 6 % nach- zahlungspflicht. Vorzugsdividendenrecht ausgestattete Vorz.-Aktien durch Zuzahlung von M. 400 auf jede Aktie, Umwandlung der bisher. Aktien, auf welche die Zuzahlung von M. 400 nicht erfolgt, in St.-Aktien. Die Zuzahl. erfolgte auf M. 1 820 000 St.-Aktien, die in Vorz.-Aktien umgewandelt wurden. Der restl. Buchgewinn aus der Sanierung (M. 333272) wurde einem Spez.-R.-F. zugeführt. A.-K. jetzt wie oben. Die G.-V. v. 27./6. 1912 beschloss auch die Ausgabe von weiteren 272, mit gieichem Vorzugsrecht ausgestatteten Vorz.-Aktien zu M. 1000 (noch nicht erfolgt). Die G.-V. v. 30./6. 1916 fasste zwecks Schliessung eines Interessengemeinschaftsvertrages mit der Dynamit-Akt.-Ges. vormals Alfred Nobel & Co. Hamourg folgende Beschlüsse: Das A. K. wird von M. 2000000 auf M. 1152000 herabgesetzt. Die Herabsetz. erfolgt durch Zus. legung der Aktien, und zwar im Verhältnis 5:3 für die M. 1 820 000 Vorz.-Aktien und im Verhältnis 3:1 für die M. 1 800 000 St.-Aktien. Die Vor- rechte der Vorz.-Aktien werden aufgehoben, so dass nur noch eine Gattung von Aktien 105*