01-, Seifen-, Wachs- und Leim-Fabriken. 1671 Salomon, trat als Gen.-Dir. in den Vorstand ein; als weiteres Vorstandsmitglied, und zwar für die techn. Leitung wurde Dr.-Ing. Ed. Salm gewonnen. Die Bilanz für 1913/14 schloss mit einem Betriebsverlust von M. 979 817 ab. Auf Beteil.- u. Effektenbesitz wurden M. 6 189 644 abgeschrieben, davon allein M. 2 999 999 auf die Aktien der Société Auxiliaire de IIndustrie Chimique Antwerpen; auch wurde ein Delkr.-F. von M. 370 000 gebildet, so dass schliesslich eine Unterbilanz von M. 8 250.000 resultierte. Sanierung 1915: Die G.-V. v. 6./3. 1915 lehnte die Einsetzung einer Revis.-Kommiss. ab, erteilte dem neuen Vorstand Entlastung für die Zeit v. 1.–30./9. 1914, auch erteilte sie für 1912/13 u. 1913/14 Entlastung dem Vorst. u. A.-R. Die G.-V. beschloss dann folgende Sanierung: Zur Deckung der Unterbilanz für 1913/14 (M. 8 250 000) wird das A.-K. um höchstens M. 8 250 000 in der Weise herabgesetzt, dass je 4 Aktien in 1 Aktie zus. gelegt werden. Die Herabsetzung unterbleibt, insoweit von je 4 Aktien 3 der Ges. freiwillig zur Verfüg. gestellt u. veräussert werden. Die Verwalt. wird ermächtigt M. 6 000 000 Aktien, die der Ges. zur Verfüg. gestellt werden, zu 105 % zu begeben. Sofern der Ges. nicht M. 6 000 000 Aktien zur Verfüg. gestellt werden, wird das A.-K. zur Erhöh. der Betriebs- mittel um den an M. 6 000 000 fehlenden Betrag durch Ausgabe neuer Aktien à M. 1000 erhöht; die Ausgabe erfolgt zu mind. 105 %. Diese Aktien ebenso wie die der Ges. zur Verfüg. gestellten u. veräusserten Aktien nehmen an der Div. vom Beginn desjenigen Ge- schäftsjahres teil, in dessen Verlauf sie ausgegeben oder veräussert werden. Den Besitzern der infolge Zurverfügungsstellung von 3 auf je 4 Aktien gültig gebliebenen oder zus.gelegten Aktien wird ein Bezugsrecht auf von der Ges. zu begebende oder bei der Erhöh. des A.-K. auszugebende Aktien derart gewährt, dass je 5 gültig gebliebenen oder bei Erhöhung neu ausgegebenen Aktien das Recht auf Bezug von 2 Aktien zusteht, zum Kurse von 105 %. Einreichungsfrist 10./6. 1915. Die gültig bleibenden Aktien wurden mit dem Vermerk: „Eingeliefert gemäss G.-V.-B. v. 6./3. 1915 und gültig geblieben“ zurückgegeben. Von den zu begebenden Aktien haben die Rohprod.-Handels-Ges. in Berlin u. Wien, in welchen 750 Lieferanten als Gesellschafter vereinigt sind, einen Betrag von M. 2 000 000 übernommen (zu decken aus den künftigen Div. der Rohag.). In der Durchführung der Sanierung von 1915 sind bisher 10 985 Stück eingeliefert, auch die restl. 15 Stück dürften noch eingehen, so dass die förmliche Zus. legung u. das Sperr- jahr vermieden werden können. Durch die Rücklieferung ist die Erhöhung gegenstandslos geworden. Gemäss der Ermächtig. der G.-V. v. 6./3. 1915 hat die Ges. M. 5 000 000 Aktien zum Preise von 100 % zuzüglich 5 % derart weitergegeben, dass 35 £w 5 % sofort, 35 % am 20./1. u. 30 % am 20./7. 1916 zahlbar waren. Hiervon sind für je 5 gültig gebliebene Aktien 2 Stück den Aktionären zum Bezuge unter gleichen Bedingungen angeboten worden. Von d. A.-K. v. 11 000 000 hat die Ges. 7746 Stück Aktien begeben, 15 Stück sind ausstehend infolge bisher nicht geschehener Einlieferung (s. oben), 1000 Stück hat die Ges im Zus.- hange mit einem ihr damals neu gewährten Kredit zu 105 % bis 6./3. 1918 (an die Ungar. Allg. Credit-Bank) in Option gegeben, 2238 Stück befinden sich im Besitze der Ges.; ihre Begebung bedarf gemäss G.-V.-B. v. 6./3. 1915 der Zustimmung einer zukünftigen G.-V. Ferner besitzt die Ges. 1 Stück, welches zur zukünftigen Spitzenverrechnung dient. Die Eingänge aus dem Verkauf der zur Verfüg. gestellten Aktien wurden zur Verminderung der Bankschulden verwendet. Abschreib. von M. 596 690 auf Wertpap. u. Beteil. u. von M. 451 261 auf Forder. an Tochter-Ges. Die neue Verwalt. hat sich mit der inneren Stärkung des Unternehmens beschäftigt. Der Anschluss an das feste Gefüge der Rohprodukten-Handels-Ges. (Rohag), deren Gesell- schafter Aktionäre der Scheidemandel-Ges. geworden sind, hat die Beschaffung des Roh- materials wesentlich erleichtert. Der Krieg hat die Fabrikation einschneidend beeinflusst. Die Ges. hat sich auf die durch die Kriegsverhältnisse hervorgerufenen besond. Bedürfnisse der Volkswirtschaft eingestellt u. zu deren Förderung erhebliche Mengen neuartiger Pro- dukte geliefert. Die Betriebsführ. war jedoch unter den Einwirk. des Krieges erschwert und eine wesentliche Steigerung der Produktionskosten nicht zu vermeiden. Neuerdings ist es der Ges. gelungen, aus tierischen Abfällen einen vollwertigen Eiweissersatz für die Tier- ernährung herzustellen, den sie unter dem Namen Scheidemandel-Eiweissersatz in den Handel bringt. Zwischen der Ges. u. der Chem. Fabrik Merkur, G. m. b. H., in Berlin ist ein Interessengemeinschaftsvertrag abgeschlossen worden. Bei der Fabrik Merkur handelt es sich um eine mit einem Kap. von M. 1 000 000 von den Berliner Fleischermeistern u. Gast- wirten zum Zwecke der Verwertung der in ihren Betrieben abfallenden Knochen begründete G. m. b. H. Hypoth.-Anleihe: M. 3 600 000 in 5 % Teilschuldverschreib. lt. Beschl. d. A.-R. v. 14./3. 1909, rückzahlbar zu 102 %. 250 Stücke à M. 4000, 800 à M. 2000, 1000 a M. 1000, lautend auf den Namen der Treuhand-Vereinigung A.-G. in Berlin oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1./10. 1910 bis spät. 1929 durch jährl. Auslos.; spät. 3 Mon. vor dem 1./10,; ab 1915 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist vor- behalten. Als Sicherh. für die Forderungen aus den Teilschuldverschreib. ist auf dem ge- samten Grundbesitze der Ges. nebst Fabrikanlagen u. allem Zubehör eine Sicherungshypothek von M. 3 672 000 auf den Namen der Treuhand-Vereinigung A.-G. in Berlin eingetragen. Diese Sicherungshypothek steht zur ersten Stelle eingetragen auf den Fabrikgrundstücken in Landshut I. u. II., Lehrberg, Heiligensee, Ohlau, Tangermünde, Königsberg i. B.; sie steht mit späterem Range eingetragen auf den Fabrikgrundstücken in Lüneburg, Aldenhoven, 7