Leder-Fabriken. v73 2 Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Immobil. 100 176, Material. 99 974, Kassa 816, Waren 467 692, Wechsel 432, Debit. 363 799. – Passiva: A.-K. 500 000, R.-F. 9811, Vorsichts-F. 26 095, Immobil.-Amort.-E. 19 046, Material.-Amort.-F. 44 745, unerhob. Div. 2550, Disp.-F. 32, Akzepte 105 000, Kredit. 291 912, Gewinn 33 698. Sa. M. 1 032 891. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 76 691, Gehälter u. Löhne 25 889, Reingewinn 33 698. – Kredit: Vortrag 15 965, Rohgewinn auf Waren 120 313. Sa. M. 136 279. Dividenden 1910–1915: 3, 4, 5, 5, 5, ? %. Persönlich haftende Gesellschafter: Alb. Michel, Aug. Michel. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Karl Schott, Rentner Adolph Gerhard, Strassburg; Rentier Lorenz Schneider, Königshofen; Privatier Jean Dietz, Barr. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Strassburg: Strassburger Bank, Ch. Staehling, L. Valentin & Co. Lederfabrik Aktiengesellschaft vormals James Eyck & Strasser Commanditgesellschaft in Berlin. N. 20, Drontheimerstrasse 32/34. (In Konkurs.) Konkursverwalter: Karl Lehmberg, Berlin, Alt-Moabit 106. Gegründet: 25./2., mit Nachtrag v. 20./5. 1898; eingetr. 6./6. 1898. Übernahmepreis der früheren Firma James Eyck & Strasser samt den Immobil. Berlin, Drontheimerstr. 15a/16, Gerbereiutensil., Waren, Aussenständen etc. zus. M. 2 100 371 abz. M. 923 907 Schulden, also für M. 1 025 026. – Am 3. Juni 1909 wurde über das Vermögen der Berliner Ges. der Kon- kurs eröffnet. Näheres hierüber siehe Jahrg. 1909/11 dieses Buches. Auch die Handschuh- fabriken in Johanngeorgenstadt meldeten Konkurs an. Wie der Konkursverwalter im Januar 1911 mitteilte, belaufen sich die anerkannten Forder. auf M. 3 612 000, denen nach Abzug der anerkannten Vorrechtsforder., Kosten etc. eine Masse von M. 933 469 gegenübersteht, sodass die auf die vorrechtslosen Forder. zu erwartende Quote 25.84 % beträgt. Die Quote würde eine entsprechende Erhöhung erfahren, falls die gegen die frühere Verwaltung in erheblichem Umfange geltend gemachten Regressansprüche von den Gerichten ganz oder teilweise anerkannt werden. Von der Konkursmasse sind ca. M. 500 000 bei der Berliner Handels-Ges. eine weitere Summe von ca. M. 150 000, die noch strittig ist, bei der Deutschen Bank deponiert. Von den Forderungen in Amerika seien grössere Beträge eingegangen; wie der weitere Eingang sich gestalten werde, lasse sich nicht absehen. Die Grundstücke der Ges. wurden am 19./9. 1910 versteigert (s. unten). In der Regressklage der Berliner Handels-Ges. u. des Konkursverwalters Lehmberg gegen den früheren Vorstand u. A.-R. der Ges. hat die erstere im Dez. 1910 die Klage zurück- gezogen und erklärt, keine Schadensersatzansprüche mehr zu stellen. Der Konkursverwalter hat gegen das Urteil des Landgerichts Berufung beim Kammergericht eingelegt. Das er- wähnte Urteil des Landgerichts ging dahin, dass nur der Anspruch auf Ersatz der angeblich zu Unrecht ausgezahlten Div. der J. 1906 u. 1907 im Streit verbliebe, während die darüber hinausgehende Klage auf Erstattung des den Gläubigern, insbes. auch den Obligationären erwachsenen Schadens, der vom Konkursverwalter auf ca. M. 2 000 000 beziffert wurde, durch Teilurteil abgewiesen worden war. Gegen dieses abweisende Teilurteil der ersten Instanz hatten Konkursverwalter u. Berliner Handels-Ges. Berufung eingelegt, die aber von letzterer zurückgezogen worden ist. Die zweite Instanz hat im Mai 1911 in einem Zwischenurteil ent- cchieden, dass die Entlastungsbeschlüsse nicht nur der letzten G.-V., sondern aller seit 1906 stattgehabten m. Rücksicht darauf, dass die Bilanzen seit dieser Zeit völlig inkorrekt waren, als null u. nichtig anzusehen seien. Nach diesem Urteil erhielten die erhobenen Regress- ansprüche eine reale Unterlage, u. es ist unter diesen Umständen nicht unwahrscheinlich dass os zu Vergleichen kommt, die mit einigen Verwalt.-Mitgliedern auch 1912 abgeschlossen wurden. Die nicht bevorrechtigten Gläubiger erhielten bisher in I. u. II. Abschlagsverteil. 10 % u. 5 %. Je nach Ausgang der schwebenden Prozesse dürften noch mind. 10 % in der Masse liegen. Die Obligationäre haben 48 % ihrer Forderung erhalten (siehe bei Anleihe). KRapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Das A.-K. ist verloren. Hypoth.-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib., rückzahlb. zu 105 %, aufge- nommen 1905 beim Bankhaus L. S. Rothschild in Berlin zu pari zwecks Tilg. der Bankschulden. 700 Stücke à M. 1000, 600 à M. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Die Em.-Kosten von M. 15 000 zu Lasten der Ges. Für die Anleihe ist eine auf Namen der Berliner Handels-Ges. lautende Sicherheits- hypoth. in Höhe von M. 1 050 000 auf die Anlagen des Unternehm. eingetragen worden. Ver- treter der Obligationäre: Rechtsanw. Dr. Emil Jacoby, Berlin. Tilg. ab 1910 bis spät. 1940. Zulassung zur Notiz an der Berliner Börse erfolgte Ende Mai 1905. Kurs Ende 1905–1914: 102.70, 101, 97.50, 97.30, 68, 13.50, 10.75, 5.75, 3, 4 % u. zwar ab 1./10. 1909 franko Zs. Notiz ab 22./4. 1913 nur für solche Stücke, auf die 50.50 % zurückgezahlt sind. Nachdem die Grund- stücke der Ges. Drontheimer Str. 32/34 am 19./9. 1910 in der Zwangsversteigerung von der Berliner Handels-Ges. für M. 400 000 erworben worden waren, gelangten ab 17./11. 1910 auf die Teilschuldverschreib. 45 %, ab 19./9. 1911 3 % u. ab 19./4. 1913 weitere 2½ % zur Rückzahlung. Zahlst.: Berlin: Berliner Handels-Ges. Kurs Ende 1899–1910: 129.75, 97, 95.50, 120.10, 124.75, 110.25, 107, 120, 107.90, 62.50, 0.75, 0.10 %. Aufgel. durch L. S. Rothschild 20./6. 1899 zu 130 %. Erster Kurs 26./6. 1899: 135 %. Notiert in Berlin, und zwar ab 5./6. 1909 franko Zs., dann Notiz ab 2./1. 1911 ganz eingestellt. 109*