1746 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Auch das Geschäftsjahr 1915 stand in seinem ganzen Verlauf unter den ungünstigen Ein- wirkungen des Weltkrieges. Den sich mehr und mehr steigernden Kosten der Erzeugung konnte ein Ausgleich durch entsprechende Erhöhung der Verkaufspreise noch nicht gegen- übergestellt werden. Erst mit Beginn des Jahres 1916 konnte das bisherige Missverhältnis der Verkaufspreise zu den Gestehungskosten vermindert werden. Für 1915 ergab sich nach M. 1 015 065 Abschreib. ein Verlust von M. 747 021, der vorgetragen wurde. (Wegen * Sanierung im J. 1915 siehe unten bei Kap.). Produktion: im Jahre kg Zellulose im Werte von M. Kkg Papier im Werte von M. 1907 66 123 100 13142 011 3 462 561 * 1 234 197 1908 74 238 612 14 626 642 4 116 101 1 447 400 1909 77 811 430 15 182 379 6 551 468 1724 841 3 1910 84 992 016 15 868732 7 648 899 2 395 645 1911 91 487 562 16 760 908 8068 413 2 463 682 1912 100 024 052 18 547 980 9 350 508 2 748 136 1913 105 039 536 20 230 335 9339 944 2 822 373 1914 2 17 459 979 ? 2 168 835 Produktions- u. Absatzzahlen für 1914 nur teilweise, für 1915 gar nicht veröffentlicht. Kapital: M. 6000 000 in 1875 Aktien a M. 300, 625 Aktien à M. 1500 u. 4500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 450 000, erhöht 1881 auf M. 600 000, 1883 auf M. 750 000, ferner 1883 auf M. 1 125 000, 1890 auf M. 1 500 000, 1895 um M. 300 000 (begeben zu 140 %), 1897 um M. 900 000 zu 130 % Die Em. von 1881, 1883 und 1890 wurden zu pari begeben: 1889 wurde zur Deckung der Unterbilanz u. Verstärkung der Betriebsmittel auf sämtliche 3750 Aktien à M. 300 eine freiwillige Zuzahl. von M. 45 pro Aktie geleistet. Ferner erhöht 1898 um M. 300 000 in 200 Aktien à M. 1500, übernommen von einem Konsort. zu 200 % u. den Aktionären zu 205 % angeboten. Die G.-V. v. 4./7. 1903 beschloss weitere Erhöhung des A.-K. um M. 1 600 000 in 1600 Aktien M. 1000. Davon dienten M. 400 000 zum Ankauf von M. 1 000 000 Aktien der Niederrhein. Zellstofffabrik A.-G. in Walsum (s. oben), M. 600 000 mit M. 1 600 000 neuen 4½ % Schuld- verschreib. zur Abstossung Walsumer Bankschulden, M. 500 000 neue Oblig. u. weiter M. 600 000 neue Aktien zur Vermind. Aschaffenburger Bankschulden u. zur Beschaff. von Betriebsmitteln. Agio der Em. 1903 mit M. 188 222 in den R.-F. Lt. G.-V. v. 16./9. 1905 um weitere M. 1 800000 erhöht. Hiervon wurden M. 585 000 zu pari gemäss dem mit der A.-G. Cellulosefabrik Memel abgeschloss. Verschmelzungsvertrag deren Aktionären ausgefolgt u. weitere M. 65 000 zu pari dem Komm.-Rat Gerlach in Memel mit Rücksicht auf die hinsichtlich der Memeler Bilanz übernommene Garantie übergeben. Die restl. M. 1 150 000 Aktien dienten zur Verstärkung der Aschaffenburger Betriebsmittel u. wurden von einem Konsort. zu 142 % übernommen, welches sie zu 152 % den alten Aktionären zum Bezuge anbot. Agio mit M. 412 603 in R.-F. Zwecks Vermehrung der Betriebsmittel beschloss die G.-V. v. 26./4. 1907 Erhöh. um M. 2 600 000, begeben an ein Konsort. zu 130 %, angeboten davon ein Teilbetrag den alten Aktionären zu 142 %. Das Konsort. hatte die Stempel- u. Einführ.-Kosten zu tragen. Zur Verstärkung der Betriebsmittel zuletzt erhöht lt G.-V. v. 26./4. 1910 um M. 3 000 000 (auf M. 12 000 000) in 3000 Aktien à M. 1000, begeben an ein Konsort. (Disconto- Ges. in Frankf. a. M. etc.) zu 112.50 %, angeboten den alten Aktionären zu 125 %. Das Konsort. trug die Kosten der Emiss. Aufgeld mit M. 300 000 in R.-F. Die Ges. hat 1911 die Majorität der Aktien der Oberbayerischen Zellstoff- u. Papier- gabriken A.-G. in München, Sitz jetzt in Aschaffenburg, erworben u. dadurch den ausschlag- gebenden Einfluss bei diesem Unternehmen erlangt, welches aber bisher einen Gewinn noch nicht ausgeschüttet hat. Der Abschluss für 1914 wies nach Vornahme der regulären Abschreib. und nach Ab- setzung des Vortrages von M. 121 355 einen Betriebsverlust von M. 234 295 auf. Es hatte sich die Notwendigkeit zur Vornahme bedeutender Abschreib. auf Debit. sowie Beteilig. u. Effekten ergeben. Im einzelnen erwiesen sich als erforderlich Abschreib. auf Beteilig. u. Effekten M. 2 515 346, auf Buchforder. M. 1.307 098 u. Rückstell. auf diese M. 2 368 000. Der hiernach zu deckende Gesamtbetrag von M. 6 504 000 wurde zunächst aus dem M. 2 765 136 betragenden R.-F. aufgebracht, sodass ein ungedeckter Fehlbetrag von M. 3 739 603 verblieb. Die G.-V. v. 22./6. 1915 beschloss zur Beseitigung dieses Bilanzverlustes die Herabsetz. des A.-K. von M. 12 000 000 auf M. 6 000 000 durch Zus. legung des A.-K. 2: 1. Frist 10./11. 1915. Die dann noch verfügbaren M. 2 260 396 wurden als Kriegs-R.-F. zur Deckung der infolge des Krieges entstehenden Betriebsverluste vorgetragen. Die G.-V. v. 26./6. 1915 beschloss die Einsetzung einer Revis.-Kommission, welche in ihrem Bericht den Erwerb der Oberbayer. Zellstoff- u. bapierfabriken (s. diese Ges.) als einen grossen Fehler erklärte. Die Richtigsprechung der Jahresrechnung für 1914 sowie die Entlastung der Verwalt. wurde dann in der a. o. G.-V. 10./4. 1916 erteilt, die Entlastung an den früheren Gen.-Dir. Komm.-Rat Dessauer aber verweigert. Gegen den genannten Herrn werden Regressansprüche wegen seiner Geschäfts- führung in den letzten Jahren im Prozesswege geltend gemacht. Zur Erfüllung der übernommenen Garantien für die Verbindlichkeit der Oberbayerischen Zellstoff- u. Papierfabriken Akt.-Ges. ist aus Privathand ein Darlehen von M. 2 000 000 gegen hypoth. Sicherung aufgenommen worden, M. 2 000 000 wurden von Banken als weitere Darlehen bezogen u. der Gesamtbetrag von ca. M. 4 000 000 der Ges. für Regelung ihrer Verbindlichkeiten bei der Pfälzischen Bank zur Verfüg. gestellt. Die Oberbayerische ――――――