1750 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Zweck: Herstellung von Erzeugnissen der Papierindustrie, spez. von gestrichenen Papieren u. Kartons aller Art, Chromopapieren, auch Handel in Papierwaren. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 6./3. 1908 um M. 200 000 in 200 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1908, gewährt zu pari in Verrechnung an Emil von Maltitz in Bonn und Dr. Guido von Maltitz in Barmen. Hypotheken: M. 510 000 (Stand ult. 1915). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Grundstücke 524 027, Gebäude 615 390, Masch. 205 281, Debit. 174 555, Bankguth. 38 136, Kassa 2208, Wechsel 4236, Waren 69 927, Rohmaterial. 90 269, Wertp. 98 759. – Passiva: A.-K. 1 200 000, Hypoth. 510 000, R.-F. 35 940, Kredit. 38 661, Gewinn (Vortrag) 38 192. Sa. M. 1822 794. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 60 264, Zs. 19 422, Abschreib. 35 671, Reingewinn (Vortrag) 38 192. – Kredit: Vortrag 22 065, Skonto u. Dekorte 842, Brutto- gewinn auf Waren 124 607, Miete 6035. Sa. M. 153 550. Bividenden 19061915: 7, 7 4, 6, 7, 7, 7, 5, 0, 0 %% Direktion: Dr. Guido von Maltitz. Prokurist: Wilh. Schemmann. Aufsichtsrat: Vors. Emil Asmann, Bank-Dir. A. Bertram, Barmen: Werner Ocker, Langendiebach; Aug. Brüning, Hanau; Rechtsanwalt Dr. Ernst Hoddick, Elberfeld. Vereinigte Bautzner Papierfabriken in Bautzen. Gegründet: 27./12. 1871. Ubernahmepreis M. 2 580 000. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Fabrikation von Papieren wie: Druckpapiere für Kupfer-, Bunt-, Karten-, Werk-, Noten-, Licht-; Autotypie-, Tief-, Offsetdruck in Bogen u. Rollen. Brief-, Normal-, Kanglei-, k u. Kartonpapiere. Gestrichene Kunstdruckpapiere, Elfenbein- u. Bristolkartons. Roh- papfere für Luxus-, Karton-, Chromo-, Kunstdruck- u. Buntpapier-Fabriken. Rollenfabrikation für Telegraphenscheiben usw Tageserzeug. 70 000 Kkg. Fabriken in Bautzen-Seidau, Obergurig, Doberschau, Singwitz nebst Pacht. (seit 1894) der domstiftlichen Holzschleifereien in Kirschau u. Schirgiswalde mit Lippitschmühle. 1904 Erwerb eines Gutes in Schwarznauslitz für M. 60 000. Die Fabriken arbeiten mit 8 Padiermasch. von 140–220 em Bahnbreite (1909/10 wareu nur 4 Masch. in Betrieb). Die nötige Kraft wird durch 1 Dampfturbine von etwa 1500 PS., 18 Dampfmasch. mit etwa 1180 PS. u. 7 Turbinen mit etwa 468 PS. geliefert. In den Holzschleifereien sind 10 Sehleifer im Betriebe, die den benötigten Holzstoff für den eigenen Bedarf liefern. In den Fabriken werden gegen 1200 Beamte u. Arb. beschäftigt. Die Grösse des Grund- besitzes beträgt ca. 70 ha. Die Hauptfabrik Bautzen wurde 1910/11 einem vollständigen Umbau unterzogen, wofür bis Ende 1911 M. 3 744 794 inkl. Obergurig aufgewendet wurden. Auch in Öbergurig wurde die am 22./23. Mai 1910 abgebrannte Fabrik 1910/11 neu aufgebaut. Das Geschäftsjahr 1912 ergab nach Abschreib. von M. 252 912 einen Verlust von M. 565 406. Nach Auflös. des R.-F. ergab sich ein Verlustsaldo von M. 250 587, welcher auf neue Rechnung vorgetragen wurde. Der Ges. war es infolge des Wettbewerbs in der Papierindustrie u. der gedrückten Preise nicht möglich, einen Gewinn zu erzielen. Auch 1913 trat eine Besserung der Marktlage in der Papierindustrie nicht ein; es resultierte ein Betriebsverlust von M. 45 483, hierzu M. 303 292 Abschreib., so dass der Bilanzverlust auf M. 599 364 stieg; im Kriegsjahr 1914 weitere Steigerung der Unterbilanz um M. 161 159, also auf M. 760 524. Im J. 1915 besserte sich die geschäftl. Lage, denn die Papiererzeug. konnte nahezu in vollem Masse aufrecht erhalten werden; der Reingewinn betrug nach M. 345 827 Abschreib. M. 305 984, um welchen Betrag die Unterbilanz auf M. 454 539 zurückging. Die Ges. hat Anfang des J. 1915 Teile ihres Areals in Schwarznausslitz, Schlungwitz u. Singwitz mit den darauf befindl. Gebäuden u. einem Teile der dazugehörigen Masch. zum Preise von M. 700 000 verkauft. Die in diesem Gelände gelegenen Fabrikanlagen in Obergurig, Singwitz u. Doberschau bleiben von diesem Verkaufe unberührt. Nach den Bedingungen der Anleihe von 1911 wird der ganze Kaufpreis, weil die verkauften Grund- stücke aus dem Pfandverbande entlassen worden sind, abzüglich geringer für Kosten und Steuern benötigter Beträge, bis auf M. 50 000, über welche die Ges. nach § 9 der Anleihe- bedingungen frei verfügen darf, zur Sicherstellung der Teilschuldverschreib.-Anleihe durch Kriegsanleihe verwendet. Kkapital: M. 4 050 000 in 1350 Vorz.-Aktien zu M. 1000 u. in 9000 St.-Aktien à M. 300. Die Vorz.-Aktien erhalten 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahl.-Anspruch u. Vorbefriedigung bei Auflös. der Ges. Urspr. M. 2 700 000 in St.-Aktien, beschloss die a. o. G.-V. v. 15./7.1909 zur Abstossung von Kredit. u. zur Deckung der Betriebsmittel die Erhöhung des A.-K. um M. 1 350 000 in 1350 Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1910, übernommen von der Dresdner Bank, angeboten den alten Aktionären vom, 2.–28./8. 1909 zu 104.50 % zuzügl. Schlschst.; auf M. 6060 alte Aktien entfielen 3 Vorz.-Aktien zu M. 1000; eingezahlt 25 % u. das Agio bei der Zeichnung, weiter 50 % am 3./1. 1910 u. 25 % am 1./ 1910. Hypoth.-Anleihe: M. 3 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1912, rückzahlbar zu 103 %: Stücke à M. 1000 u. 500; lautend auf den Namen der Dresdner Bank in Dresden oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs.: 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1917 bis spät. 1955 durch jährl. Ausl. von 1 % des urspr. Anleihebetrages plus ersp. Zs. im Jan. auf 1./7.; ab 1917 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungs-Hypoth. von M. 3 650 000 zur ersten Stelle an dem gesamten. Grundbesitze der Ges.