1798 Druckereien, Buch- und Zeitungs-Verlag, Kunst-Anstalten, Buchhandel etc. Plakat- u. Verlags-Akt.-Ges. (Affiches Gaillard) in Berlin, SwW. 68, Markgrafenstr. 59. (Firma bis 1913: Affiches Gaillard, Publizitäts-Akt.-Ges.) Gegründet: 18./1. 1909 auf die Dauer von 30 Jahren; eingetr. 8./3. 1909 in Frankf. a. M., wo der Sitz bis 6./5. 1913 war. Eingetr. in Berlin im Juni 1913. Gründer: Conrad Cahen, Metz; Rentner Achilles Dreyfus, Rentner Julien Kinsbourg, Paul Wall, Karl Wall, Paris; Gaillard Fils & Cie. in Amiens. Die Firma Gaillard Fils & Cie. hat in die Akt.-Ges. das Recht eingebracht, dass sich die neue Akt.-Ges, der Firma oder vielmehr der Bezeichnung Affiches Gaillard bedienen darf. Weiter hat die Firma Gaillard Fils & Cie. die Verpflichtung übernommen, der Akt.-Ges. zur Verfügung zu stellen oder zu überlassen alle ihre persönlichen Kenntnisse u. Verfahren zur Herstellung der verschiedenen metallisierten Plakate, genannt „Affiches Gaillard', ferner ihre gesamte Organisation u. ihre Kenntnisse der Publizität durch Plakate etc. in den Städten, längs der Strassen u. der Eisenbahnen etc. Für dieses Einbringen sind der Firma Gaillard in Amiens M. 40 000 durch Überlassung von 40 Aktien der Frankfurter Ges. gewährt worden. Die übrigen 80 Aktien sind gleichfalls zu pari von den Gründern übernommen. „ Zweck: Gegenstand des Unternehmens ist die Reklame und Publizität in allen Formen, besonders nach der Art und dem Verfahren der Herren Gaillard Fils & Cie. mit aus- schliesslich auf Deutschland beschränktem Geschäftsbetrieb. Spezialität: Fabrikation und Anbringung wetterfester Metallschilder nach System Affiches Gaillard in allen Staaten Europas u. in Nord-Afrika. Ausführung von Reklame jeder Art. Der Fehlbetrag stieg 1913 von M. 54 063 auf M. 222 383 u. 1914 auf M. 253 086, hiervon M. 18 662 aus Ern.- u. Zs.-Res. gedeckt. „ Kapital: M. 340 000 in 340 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 120 000. Die a. o. G.-V. vom 2./5. 1910 beschloss Erhöh. um M. 20 000, begeben zu, pari. Die a. o. G.-V. v. 24./10. 1910 hat dann eine weitere Erhöh. um M. 200 000 beschlossen, begeben an ein Konsort. zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Kassa 14, Bankkto 90 592, Effekten 482, Fabrik- Inventar 1, Bureau- do. 1, Fuhrpark 250, Sprengmasch. 1, Debit. 54 049, Pfosten 1, Sach- einlage 1, reserv. Mietsrechte 1, Verlust 234 424. – Passiva: A.-K. 340 000, Delkr.-Kto. 9850, Kredit. 455, Vermieter A 10 705, do. B 18 808. Sa. M. 379 818. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 222 383, Handl.-Unk. 23 576, Delkr.- Kto 5405, Prov. 4167, Abschreib. 715. – Kredit: Ern.- u. Zs.-Res. 18 662, Streckenreklame 3084, Pfosten 77, Verlust 234 424. Sa. M. 256 247. „ Dividenden 1909–1914: 5, 7, 0, 0, 0, 0 9 Direktion: Oskar Thun, Friedrich Rehländer. 3 Aufsichtsrat: Vors. Bankier Ernst Ostwalt. Amsterdam; Stellv. Verlagsbuchhändler Max Kirstein, Rechtsanw. Fritz Leyser, Berlin. Rotophot Akt.-Ges. für graphische Industrie in Berlin. Alexandrinenstr. 110. „ Gegründet: 7./12. bezw. 27./12. 1912 mit Wirkung ab 1./1. 1912; eingetr. 30./12. 1912. Gründer: Dir. Ernst Beschütz, Dir. Hans Kraemer, Justizrat Herm. Danziger, Komm.-Rat Rich. Bong, Dir. Willy Beschütz, Berlin; Dir. Albert Müller, Charlottenburg. Die Akt.-Ges. hat nach der Eintrag. von den Ges. der Rotophot-Ges. für photographische Ind. 1. 0 H. deren gesamten Geschäftsanteile im Nominalbetrage von M. 1 000 000 mit Div.-Bezugsrecht ab 1./1. 1912 zum Preise von M. 1000 für jeden vollbez. Anteil u. von M. 250 für jeden nur mit 25 % eingez. Anteil erworben. Den gesamten Gründungsaufwand, nämlich sämtl. Kosten, Stempelgebühren u. sonstige Aufwendungen, welche durch die Gründung der Akt.- Ges. entstanden, insbes. auch die Kosten der Revision, den Aktienstempel u. die Kosten für die Eintrag. der Ges. in das Handelsregister, trug die Rotophot-Ges. für photographische Ind. m. b. H. Der Akt.-Ges. selbst fiel ein Gründungsaufwand nicht zur Last. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Erzeugnissen aus allen Gebieten der graphischen In- dustrie, Herstell. sowie Vertrieb von Masch., Farben etc. für die graphische Branche, von Spezialpapieren für photographische u. Tiefdruckverfahren, Erwerb u. Verwert. von Patenten, Schutzrechten u. Lizenzen sowie Beteilig. an Unternehmungen, welche zu dem vorgenannten Zweck der Ges. in irgendeiner Bezieh. stehen. Haupterzeugnisse der Ges. sind Bromsilber- pPostkarten, die für eigene u. fremde Rechnung hergestellt werden. Die hierzu erforderl. lichtempfindl. Papiere stellt die Ges. etwa zu einem Drittel des Bedarfes selbst her. Das Unternehmen ist an folgenden Gesellschaften beteiligt, die heute über die wichtigsten Tiefdruck-Patente und Rechte für die ganze Welt verfügen: Rotogravur, Deutsche Tiefdruck G. m. b. H., Berlin, mit M. 100 000, Deutsche Photogravur A.-G., Siegburg b. Köln, mit M. 100 000, Mertens-Tiefdruck G. m. b. H., Mannheim, mit M. 20 000. Ausserdem wurde noch ein grösserer Anteil der Internationalen Tiefdruck-Ges. m. b. H., Berlin, übernommen. Mit dem ebenfalls zukunftsreichen Offset-Druckverfahren beschäftigen sich die dem Unternehmen nahestehenden „Ross“-Gesellschaften, an welehen es mit M. 120 000 beteiligt ist. Die Ges. hat 1914 durch den Kriegsausbruch stark gelitten; Betriebsverlust M. 243 073, abgebucht aus R.-F.