Luftschiffahrt etc. 2013 anderter Form. Das Fabrikgeschäft ging mit der Eintrag. der Akt.-Ges. auf diese über u. gilt als vom 1./1. 1915 an für Rechnung der Akt.-Ges. geführt. Die während des J. 1915 von der Aug. Riedinger, Ballonfabrik, Augsburg, G. m. b. H. erworbenen Vermögensbestand- teile verbleiben dieser. An Passiven übernahm die Akt.-Ges. die in der Übernahmeaufstell. per 31./12. 1914 bezeichneten Passiven im Gesamtbetrage von M. 645 283. Für die gesamte Einbring. erhielt die Aug. Riedinger Ballonfabrik Augsburg, G. m. b. H. 565 Stück als vollbez. geltende Aktien über je M. 1000. Die restl. M. 435 000 Aktien haben die Gründer über- nommen. Zweck: Fortbetrieb des unter der Firma Aug. Riedinger Ballonfabrik Augsburg G. m. b. H., Augsburg bisher betriebenen Ballonfabrikat.-Geschäfts, insbes. die Herstell. u. der Ver- trieb von Luftballonapparaten u. ballontech. Apparaten u. Masch., u. die gewerbl. Verwert. der von der bish. Firma Ballonfabrik Aug. Riedinger angemeldeten oder ihr erteilten Patente u. sonst. Schutzrechte u. Lizenzen. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000, begeben zu pari. Hypotheken: M. 3 000 000 (Stand Ende 1915). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers. Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = St. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Grundstücke 120 000, Gebäude 235 000, Einricht. 55 000, Material 1 067 334, Effekten 117 969, Debit. einschl. Bankguth. 1 039 894, Patente 1, Kassa 4057. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Hypoth. 300 000, Kredit. 1 043 572, Reingewinn 295 685. Sa. M. 2 639 258. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 133 946, Zinsen 10 781, Reingewinn 295 685. Sa. M. 440 413. – Kredit: Fabrikations-Erträgn. M. 440 413. Dividende 1915: 15 %. Direktion: Ing. Joh. Scherle. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Aug. Riedinger, Augsburg; Hauptmann der Res., Konsul u. Gutsbes. Walter Freih. von Falkenhausen, Wald; Bank-Dir. Max Enzensberger, Augsburg; Rechtsanw. Dr. Otto Kahn, München; Graf Friedr. Eckbrecht von Dürckheim- Montmartin, Weimar. Zahlstellen: Augsburg: Ges.-Kasse, Bayerische Disconto- u. Wechsel-Bank. Luftschiffahrts-Akt.-Ges. in Frankfurt a. M. Zweigniederlassung in Friedrichshafen; Fabrikations-Abt. in Oos i. Baden; daselbst befindet sich z. Z. auch die Verwaltung der Ges. Gegründet: 16./11. 1909; eingetr. 2./3. 1910. Gründer: 260 Personen, Firmen bezw. Banken. Zweck: Verkehr mit Luftfahrzeugen nebst allen damit zusammenhängenden Geschäften. Im J. 1912 wurden Fahrten mit den Luftschiffen „Schwaben“. „Hansa“ u. „Viktoria Louise“ unternommen. Das Luftschiff „Schwaben“ ist aber am 28./6. 1912 bei Düsseldorf voll- ständig zerstört worden. Der Verlust von M. 656 185, mit dem die Ges. in das dritte Geschäftsjahr eingetreten war, hat 1912 eine weitere Zunahme erfahren. In erster Linie führte dazu die Vernichtung der „Schwaben“ Ende Juni 1912, die ausser dem direkten, beträchtlichen Verlust die Unterbrechung des Fahrtenbetriebes gerade in den besten Monaten des hinsichtlich des Wetters sonst wenig günstigen Jahres brachte. Auf Grund eines Vergleiches mit den englischen Ges., bei denen das Luftschiff zu des Wertes versichert war, wurde der Delag zwar ein Teil des Verlustes zurück vergütet, immerhin blieb ein solcher in Höhe von annähernd M. 260 000. Zu diesem Verlust kamen ca. M. 326 500 für ordentl. Abschreib. Zuzüglich des Verlustvortrages aus 1911 ergab sich somit ein Verlust von rund M. 1 242 000, dem ein Betriebsgewinn von ca. M. 90 000 gegen- übersteht, so dass die Unterbilanz etwa M. 1 152 000 betrug. Mit Rücksicht auf die rasche Entwicklung des Luftschiffbaues u. die starke Inanspruchnahme der Schiffe im ständigen Fahrtenbetriebe, erschien aber eine stärkere Abschreib. als bisher erforderlich. Ausser den normalen Abschreib. fanden deshalb Rückstell. u. Abschreib. in Höhe von rund M. 348 000 statt, wodurch der Verlust auf M. 1 500 000, das heisst auf die Hälfte des Kapitals anwuchs; wegen Sanierung des Unternehmens siehe bei Kap. Im J. 1913 wurden Fahrten mit den drei Luftschiffen Victoria Luise, Hansa u. Sachsen ausgeführt u. hierfür rund M. 540 000 eingenommen. Abschreib. erforderten M. 510 627. Nach Berücksichtig. der Betriebs- u. Handl.-Unk. resultierte für 1913 ein neuer Bilanzverlust von M. 244 620, der 1914 auf M. 266 566 stieg, aber 1915 auf M. 219 182 zurückging. Bei Kriegsbeginn gingen die Luft- schiffe vertraglich in das Eigentum des Reiches über. Der Fabrikationsbetrieb wurde auch 1915 in der Werkstatt in Oos aufrecht erhalten, doch liess sich nicht mehr ein gleicher Umsatz erzielen, wie in den ersten Kriegsmonaten. Kapital: M. 3 000 000 in 2500 Stamm-Aktien und 500 Vorzugs-Aktien à M. 1000. Ursprüngl. M. 3 000 0000 in 3000 Stamm-Aktien à M. 1000, begeben zu pari, sämtlich von den Gründern übernommen. Zur Beseitig. der Unterbilanz (Ende 1912 M. 1 500 000) bezw. zur Sanier. des Unternehmens beschloss die ord. G.-V. v. 1913 die Zuzahl. von M. 3000 auf jede Aktie (ohne Erhöh. des A.-K.) Diejenigen Aktien, auf welche die Zuzahl. geleistet wurde, wurden in Vorz.-Aktien mit 6 % Vorz.-Div. u. Nachbezugsrecht umgewandelt, welche bei Auflös. der Ges. M. 2000 Vorbefriedigung erhalten. Frist zur Zuzahl. 10./9. 1913. Auf 500 St.-Aktien erfolgte die Zuzahl., die infolgedessen durch Aufdruck als Vorz.-Aktien ab- gestempelt wurden.