2022 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 1915 mit M. 5 082 006 zu Buche. Die zu I bezeicha Bahnen werden von der Ges. selbst betrieben. Den Betrieb der zu II genannten Bahnen führt die Eisenbahnban- u. Betriebs- Ges. Vering & Waechter (Berlin). III. Die Ges. ist weiter an folgenden Bahnen beteiligt: 1) Riesengebirgsbahn-Geschäfts- anteile, 2) Vorwohle-Emmerthaler Eisenbahn-A.-Aktien, 3) Nassauische Kleinbahn-A.-Aktien, 4) Breslau-Trebnitz-Prausnitzer Kleinbahn-Aktien, 5) Trachenberg-Militscher Kreisbahn- Aktien, 6) Westpreuss. Kleinbahn-Aktien, 7) Elektr. Kleinbahn im Mansfelder Bergrevier- Aktien, 8) Aschersleben- Schneidlingen- Nienhagener Kleinbahn- Aktien, 9) Alt- Lands- berger Kleinbahn-A.-Aktien, 10) Niederlaus. Eisenbahn-Vorz.-Aktien, 11) Teutoburger Wald- eisenbahn A.-G., 12) Allg. Deutsche Eisenbahnbetriebs-Ges. m. b. H., 13) Gyulafehervar- Zalatnaer Lokalbahn-Prior.-Aktien, 14) Muranythalbahn-Prior.-Aktien, 15) Tiszapolgar- Niregyhazaer, Lokalbahn-Prioritäts-Aktien, 16) Garamberzencze-Levaer Lokalbahn-Aktien, 17) Neograder Lokalbahn-Aktien. Im einzelnen ist hierzu folgendes zu bemerken: 1) Den Betrieb der unter 1 u. 3–9 bezeichneten Bahnen hat die Ges. für Rechnung der be- treffenden Eisenbahn-Ges. gegen eine vertragsm. Vergüt. übernommen. Den unter 11 auf- geführten Betrieb führt die Ges. seit dem 1./10. 1915 in General-Vollmacht der Firma Vering & Waechter, Berlin. Ausserdem übernahm die Ges. die Betriebsführung der Hildes- heim-Peiner Kreiseisenbahn A.-G. u. der Crefelder Eisenbahn-Ges., an der sie finanziell nicht beteiligt ist. 2) Für die unter 2 bezeichneten Effekten besitzt die Ges. eine Div.- Garantie. Die Aktien bezw. Geschäftsanteile dieser Ges. standen ult. 1915 mit zus. M. 24 640 758 zu Buch. Im J. 1915 Erwerb von M. 2 922 000 Vorz.-Aktien u. M. 447 000 St.-Aktien der Teutoburger Wald-Eisenbahn-Ges., von denen die Ges. den grössten Teil bereits lombardiert hatte. IV. Die flüssigen Mittel bezw. die Forderungen der Ges. setzen sich Ende 1915 zusammen wie folgt: Effekten (Staatsp.) u. Oblig. 2 002 538, Guth. bei Bahngesellschaften M. 2 800 180, Bankguth. M. 398 791, Forder. der Aussendienststellen 451 811, Diverse 420 233. V. Die Ges. erhielt im Jahre 1911 unter dem Namen „Charlotte 6* ein Bergwerks. eigentum in den Gemarkungen Würflau, Merzin und Scheuder in den Kreisen Köthen und Dessau zum Abbau von Braunkohlen verliehen. Im Jahre 1913 verkaufte die Ges. die Bahneinheit Neuteich-Liessauer Kleinbahnnetz an diitee Westpreussische Kleinbahn-A.-G. u. erhielt als Entgelt eine 5 %, auf die Bahneinheit der Westpreuss. Kleinbahn-A.-G. auf 15 Jahre eingetragene Hypoth. von M. 200 000; in bar M. 1 800 000 u. nom. M. 1 500 000 Aktien der Westpreuss. Kleinbahn-A.-G. Die Aktien der W. K. A. G. erbrachten für 1913–1915 eine Div. von 3, 1,8, 0,9 %. Einnahmen u. Ausgaben gingen vertragsmässig schon v. 1./1. 1913 ab zu Gunsten u. zu Lasten des Käufers. Bei dieser Gelegenheit wurde auch die Verlängerung des zwischen der Westpreuss. Klein- bahn-A.-G. u. der Ges. bestehenden Betriebsvertrages, der mit dem Jahre 1916 abgelaufen wäre, um 20 Jahre bis zum Ende des Jahres 1936 vereinbart. Es ist ein allg. Abschreib.-Kto im Betrage von M. 3 050 630 vorhanden, welches als Gegenposten für die unter Effekten-Kto, Kto für Aktien u. Geschäftsanteile von Bahnges. u. Bahnen-Kto in der Bilanz stehenden Werte zu gelten hat. Für das Bahnenkto ist ausser- dem ein Amort.-F., dem jährl. eine je nach Konz.-Dauer berechnete Rückl. zugeführt wird. vorhanden. Sanierung: Die im Jahre 1901 eingetretene Verschlechterung der allgemeinen Ver- hältnisse, welche eine gewinnbringende Verwertung vorhandener Vermögenswerte un- möglich machte, ferner die ungünstigen Betriebsergebnisse verschiedener Bahnen, die sich im Besitz der Gesellschaft befanden, oder an denen sie beteiligt war, veranlassten dieselbe, im Laufe des Jahres 1901 eine Zwischenbilanz aufzustellen. Diese ergab, dass die Erträgnisse aus den Vermögenswerten zur Deckung der Zinsen für Obligationen und sonstigen Schulden nicht ausreichten. Die Ges. sah sich daher veranlasst, eine ausserord. G.-V. auf den 19./9. 1901 zu berufen u. inderselben den Antrag auf Einsetzung einer Revisions- kommission zu stellen. Auf den 5./10. 1901 wurde in Gemässheit des Gesetzes betr. die ge- meinsamen Rechte der Besitzer von Schuldverschreib. eine Versammlung der Obligations- besitzer einberufen u. in derselben der Antrag auf Wahl einer Gläubigervertretung gestellt. Die Versammlung wählte als solche die Deutsche Treuhand-Ges. u. setzte derselben einen Ausschuss zur Seite. Auf Grund der vorgenommenen Prüfung der Verhältnisse der Ges. machten Revisionskommission, Gläubiger-Vertretung und Ausschuss den auf den 6.3. 1902 einberufenen Generalversammlungen der Aktionäre und der Obligationäre folg. Vorschläge zur Reorganisation der Ges.: 1) die Aktionäre willigen in die Zus. legung der Aktien im Ver- hältnis von 6: 1; 2) die Obligationäre verzichten für die 12 Jahre von 1902–1913 vollständ. auf Zs., sowie ab 1./1. 1914 dauernd auf 25 % derselben, erhalten dagegen im Jahre 1914 Aktien der Ges. mit Div.-Ber. ab 1./1. 1914 in Höhe von 9¼1 % ihres Oblig.-Kapitals franko valuta. Die Inh. der Oblig. aller Serien verzichten auf die Rechte aus der in den Schuld- verschreib. etwa vereinbarten Unkündbarkeit auf eine bestimmte Zeit, u. räumen der Ges. das Recht der Kündig. zu einem jeden Quartalsbeginn mit dreimonat. Frist ein. Die Amort. wird vom 1./1. 1902 auf den 1./1. 1914 unter Übertrag. des jetzigen Planes hinausgeschoben. Auf den am 1./4. 1902 fälligen Coup. wird die Hälfte des Betrages, also derjenige Teil der Zs., welcher noch auf das Jahr 1901 entfällt, bezahlt. Die Kosten der Revision u. Reorga- nisation hat die Ges. zu tragen (Modus A). Gleichzeitig wurde mit der von Besitzern der Oblig. gebildeten Schutzvereinigung eine Vereinbarung getroffen, nach, welcher diese Obli-