2048 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Die Kleinbahn dient in der Hauptsache dem Kalibergbau der Gewerkschaft Burbach. Diese Gew. hat auf 15 Jahre garantiert, dass ihrerseits jährl. 10 000 Wagenlad. zu entsprechen- den Frachtsätzen zur Beförderung aufgegeben werden, andernfalls hat dieselbe 8 M. als Reu- geld pro Waggon für die fehlende Menge zu zahlen. Die Garantie der Gew. sicherte der Bahn für deren Dauer, vorausgesetzt, dass keine Unterbrechungen oder Betriebsstörungen in- folge höherer Gewalt eintreten, eine Mindest-Einnahme von M. 80 000. Hierzu treten noch M. 8000 Überführungsgebühren von u. zu dem Kalischacht für den Fall, dass 10 000 Wagen- ladungen befördert werden. Befördert 1906–1915: 193 339, 203 082, 197 845, 218 094, 226 835, 229 110, 284 976, 283 525, 192 200, 180 823 t Güter. 1908 wurde ein Anschlussvertrag mit der neu gegründeten Gew. Alleringersleben abgeschlossen, wodurch das Bahnunternehmen eine breitere Grundlage erhalten sollte; 1912 trat die Gew. Bartensleben in Förderung u. wurde an die Station Beendorf angeschlossen. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Dotation des Ern.-F. u. des Spec.-R.-F., 5 % z. Bilanz-R.-F., ev. ver- tragsm. Tant. an Beamte, 4 % Div., vom Rest 10 % an A.-R., das Übrige zur Verf. der G.-V., soweit nicht der Betriebsführer Anteile zu erhalten hat. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Bahnanlage 1 080 057, Grundstücke 6000, Kaut. u. sonst. eigene Wertp. 44 403, do. Ern.-F. 26 716, Spez.-R.-F. 14 549, Bankguth. 77 423. Debit. 24 108, Kaut. 26 900, Vorräte des Ern.-F. 3823. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Ern.-F. 41 554, Spez.-R.-F. 16 762 (Rückl. 545), R.-F. 74 290 (Rückl. 2728), Tilg.-F. 21 344. Hypoth. 4300, Talonsteuer-Res. 7000, unerhob. Div. 500, Kaut. 26 900, Kredit. 11 368, Div. 50 000, Tant. an Vorst. 769, do. an A.-R. 1052, Vortrag 48 137. Sa. M. 1 303 981. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebausgaben 80 049, z. Ern.-F. 5149, z. Tilg.-F. 1200, z. Talonsteuer-Res. 1000, Abschreib. auf Wertp. 132, Reingewinn 103 234. – Kredif: Vortrag 48 661, Betriebseinnahmen 138 869, Zs. 3234. Sa. M. 190 765. Kurs Ende 1902–1914: 114, 127.75, 109.25, 118, 116.75, 107.25, 117.25, 128.20, 141, 142.75, 137.50, 140, 126.75* %. Erster Kurs 20./10. 1902: 110 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1899–1915: 5, 6, 8, 8, 8, 6½, 7, 7½, 7½, 7½, 8½, 8½, 8½, 9, 8, 5, 5 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Kaufm. Georg Lentz, Friedenau; David Lipschütz, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Phil. Schlesinger, Stellv. Dr. Ad. List, Dr. jur. Arno von Lewinski, Berlin; Geh. Reg.-Rat Franz Thimm, Potsdam; Kaufm. Gerh. Korte, Magdeburg. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Bank f. Handel u. Ind., Abraham Schlesinger: Breslau: Bank für Handel u. Ind. vorm. Bresl. Disconto-Bank. * Moselbahn-Aktiengesellschaft in Trier. Gegründet: 12./4. 1899; eingetr. 9./8. 1899. Sitz der Ges. bis 25./3. 1905 in Cöln. Konz. für Trier-Zell 19./7. 1899, für Zell-Bullay 5./9. 1899. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Errichtung, Erwerb und Betrieb einer Kleinbahn von Bullay nach Trier. Die Ges. ist berechtigt, aus elektr. Zentralstationen, welche sie zum Betriebe ihrer Kleinbahnen errichtet oder erwirbt, Licht u. Kraft an Dritte abzugeben. Länge ca. 103 km, Spurweite 1,435 m; urspr. war Schmalspurbahn geplant. Mit dem Bau der Kleinbahn wurde 1900 bzw. 1901 begonnen. Am 19./8. 1905 wurde der Vollbetrieb auf der Strecke Trier-Bullay (102 km) eröffnet. Die Verwaltung der Bahn, die bis 1./4. 1905 der Westdeutschen Eisenbahn-Ges. in Cöln unterstand, liegt jetzt in den Händen des Unternehmens selbst. Wert der Bahnanlage Ende 1915 M. 19 985 763. 1908–1915 wurden 747 811, 737 035, 939 847, 1 070 306, 1 155 678, 1 213 710, 1 056 224, 1 175 384 Personen befördert, ferner 17 857, 19 550, 20 743, 21 189, 22 191, 21 038, 17 537, 17 866 t Stückgut u. 90 392, 91 772, 82 879, 98 667, 115 872, 125 422, 99 064, 81 100 t Wagenladungen. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 6 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 7./5. 1902 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien, begeb. zu 100 % plus M. 21.50 für Stempel etc. an die Westdeutsche Eisenbahn-Ges. in Köln u. lt. G.-V. v. 29./12. 1905 um M. 3 000 000 (auf M. 10 000 000) in 3000 neuen, ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien, übernommen unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre von der Westd. Eisenbahn-Ges. in Köln zu pari; dieselbe hatte alle Kosten der Em. zu tragen. „ Anleihe: M. 7 000 000 hat die Landesbank der Rheinprov. zu 4 % dargeliehen, welche in den ersten 5 Jahren am 1. Jan. des auf die Eröffnung der Gesamtstrecke oder des letzten Stückes dieser Strecke folgenden Jahres, spät. aber am 1./1. 1914 beginnend mit % von da ab mit 1 % zu amortisieren, seitens der Geberin unkündbar und seitens der Ges. frühestens nach 10 Jahren kündbar sein sollen. Noch ungetilgt M. 6 857 200. Darlehen: M. 1 298 868, gewährt vom Kreise Zell für Grunderwerbsaufwendungen, zu ver- zinsen u. tilgen nach Ablauf von 3 Betriebsjahren; ferner M. 1 000 000, aufgenommen 1908 bezw. 1910 bei dem Banken-Konsort. der Ges. zur Abwickelung des restlichen Grunderwerbs (ca. M. 250 000) sowie für notwendige Ergänzungen, Erweiterungen u. Auffüllung des Ern.-F. Ungetilgt Ende 1915: M. 1 239 106. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Dotation des Ern.-F., dann 5 % z. R.-F., sodann bis 4% Div., vom verbleib. Überschuss 6 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B.