2062 Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. Die G.-V. v. 4. Mai 1896 genehmigte ein elektrisches Kleinbahnnetz von etwa 50 km im Eandkreise Aachen mit einer Kraftstation bei Eschweiler zur Verbindung des Indu- striebezirks bei Eschweiler und Stolberg und dieser Städte selbst mit den Aachener Kleinbahnen und die Ausführung der Anlagen durch die Union, Elektricitäts-Ges. in Berlin. Konzession vom Tage der Betriebseröffnung auf 50 Jahre. Behufs Herstellung dieses Netzes wurde im Mai 1896 das A.-K. von M. 1 200 000 auf M. 3 000 000 erhöht. Der elektr. Strom für das Stadtnetz u. einige Vorortslinien wird von den Städtischen Kraftwerken in Aachen bezogen. Auch auf den Hberlandlinien erzeugt die Ges. den elektr. Strom nicht mehr selbst, nachdem sie die Kraftstation in Eschweiler-Aue dem Landkreis Aachen zum Betrieb überlassen hat. Von dieser elektr. Zentrale erhält auch ein grosser Teil der Bahnlinien des Landbezirks seinen Bedarf an elektr. Strom. Eine bedeutende Ausdehnung erfuhr das Bahnnetz dadurch, dass im Landkreise Aachen u. Eupen Kleinbahnlinien (Bahnnetz IVu. W) in einer Gesamtlänge von 60–70km zur Aus- führung kamen (nach Beschlüssen der betreffenden Kreistage vom Sept. 1904). 1906 Inbetrieb- nahme der Strecken Aachen–Eupen u. Eynatten –Raeren, Brand-–Cornelimünster, Maria- dorf–Höngen: 1907 kamen die Strecken Raeren—Walheim-Cornelimünster, Osterweg- Altenberg, Eschweiler– Weisweiler, Brand-Elgermühle zur Betriebseröffnung, 1908 Esch- weiler–Dürwiss, 1909 bezw. 1910 Vicht–Gressenich–Hamich, Elgermühle-Büsbach-Stol- berg, 1910 Eupen–hBellmerin bezw. Herbesthal, Linie Cornelymünster–reinig im März 1913; Linie Forsthaus Siegel-–Bismarckturm Oktob. 1913. Umformerstationen in Brand, Eynatten u. Vicht, welche durch Drehstrom von 5000 Volt der Urftalsperre betrieben werden. Gegen Ende des Jahres 1915 gelangte ein neuer Betriebsvertrag mit dem Landkreise Aachen über sämtliche Aussenlinien zum Abschluss. Danach wird unter Fortfall der Zinsgarantie des Kreises die Konzession bis zum Jahre 1962 ausgedehnt. Der Landkreis ist an dem Rein- gewinn der Vertragslinien in der Weise beteiligt, dass er vom 1./1. 1950 ab ½ von dem- jenigen Reingewinn erhält, der nach einer 6 % Verzinsung aller Anlagewerte übrig bleibt. Fuhrpark 1915: 204 Motorwagen, 132 Anhängewagen, 100 Güterwagen inkl. Kohlscheid. Beförderung 1906–1915: 13 540 755, 15 870 896, 17 717 000, 18 852 700, 20 151 932, 22 720 631, 22 474 361, 23 949 517, 25 950 000, 27 402 600 Personen; Güterbeförderung: 39 767, 33 714, 33 502, 38 915, 63 126, 82 090, 87 142, 83 123, 66 940, 61 050 t. Bruttoeinnahme 1906–1915 M. 1 554 659. 1 979 626, 2 281 000, 2 404 100, 2 578 300, 2 892 491, 2 977 133, 3 200 096, 3 137 841, 3 001 705. Einschl. Kohlscheid ca. 700 Beamte u. sonst. Angestellte. Die Gleislänge des gesamten Bahnnetzes betrug Ende 1915: I. Im Aachener Stadtgebiet einschl. der Strecke Vaals (Holland) 61,84 km, II. Linien zwischen der Stadt u. den nächsten Vororten: 19, 42 km, III. Linien im Bezirk Stolberg-Eschweiler-Alsdorf 47 45 km, IV. Überland- linien im Bezirk Eynatten-Raeren-Cornelimünster-Vicht 57,60 km, V. Linie Eupen-Bellmerin bezw. Herbesthal 8,27 km. Sa. 194, 589 km (Betriebslänge 163,49 m), hierzu die Linie Aachen- Kohlscheid- Herzogenrath-Merkstein mit Abzweigung nach Horbach 18, 80 km, zus. also 213,38 km mit 180,09 km Betriebslänge. Im Jahre 1907 erfolgte die Angliederung der Rhein. Elektrizitäts- u. Kleinbahn-A.-G. zu Kohlscheid (s. bei Kap.); diese Ges. betreibt eine elektr. Kleinbahn nördlich von Aachen mit den Linien: a) Aachen-Herzogenrath-Merkstein; b) Wilsberg-Kohlscheid; c) Richterich-Hor- bach. Länge insgesamt ca. 18.65 km. Spurweite 1 m. Das Stromgebiet ist seitdem wesentlich erweitert worden u. erstreckt sich im Norden der Stadt Aachen bis auf die Kreise Geilenkirchen u. Heinsberg. Angeschlossen waren Ende 1915: 28 824 Glühlampen, 60 Bogenlampen, 541 Motore; nutzbar abgegeben wurden 1915 im ganzen 5 414 557 Kw.-Std. Beförderte Personen 1909–1915: 1 706 000, 1 798 823, 2 120 110, 2 224 538, 2 744 830, 2 741 082, 2 880 738. Einnahmen dafür: M. 270 064, 320 767, 354 447, 345 502, 377 057, 388 402, 352 721. Einstweilen besteht die Kohlscheider Ges. als besonderes Unternehmen weiter. Am 1. Jan. 1916 ist ein Pachtverhältnis mit der Kohlscheider Ges. abgeschlossen worden, wonach der Betrieb für Rechnung der Aachener Kleinbahn-Gesellschaft geht. Kapital: M. 6 000 000 in 3000 Aktien (Nr. 1–4000) à M. 400, 1500 Aktien (4001– 5500) à M. 1200 u. 1500 Aktien à M. 2000 (Nr. 5501–7000). Erstere doppelt-konv. Urspr. M. 1 300 000, erhöht 1881 um M. 700 000. Lt. G.-V. v. 20./5. 1884 Abstemp. der Stücke von M. 500 auf M. 400, verblieben M. 1 600 000; lt. G.-V. v. 16./4. 1894 von 4 Aktien à M. 400 zu 3 Aktien à M. 400, so dass M. 1 200 000 verblieben; hierauf erhöht lt. G.-V. v. 4./5. 1896 um M. 1 800 000 (auf M. 3 000 000) in 1500 Aktien à M. 1200, diese wurden von der Ges. für elektr. Unternehm. zu 115 % über- nommen u. den Aktionären zu 120 % angeboten. Die a. o. G.-V. v. 4./6. 1907 beschlose dann Erhöh. um M. 2 000 000 in 1000 Aktien (Nr. 5501–6500) à M. 2000 mit Div.-Ber.. begeben zu 112.50 % an die Rhein.-Westfäl. Disconto-Ges. in Aachen und von dieser zu 150 % an die Stadt Aachen verkauft. Der Erlös dieser Em. diente zur Stärkung der Betriebsmittel u. zum Erwerb sämtl. M. 2 250 000 Aktien der Rhein. Elektricitäts- u. Kleinbahnen-A.-G. in Kohlscheid für M. 1 500 000. Die a. o. G.-V. v. 26./7. 1910 beschloss weitere Erhöh. um M. 1000 000 (also auf M. 6 000 000) in 500 Aktien à M. 2000. Der Erlös dient für Streckenausbau, Ver- längerung der Bahn u. Wagen-Vermehrung. Diese neuen Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1913 übernahm die Stadt Aachen zu 136 %. Bis zur Fertigstellung der Bauten wurden Teil- beträge der Neu-Emiss. erhoben u. solche mit 4¼ % verzinst. Anleihen: Darlehn I, Stadtnetz. M. 1 500 000 zu 3¾ % von 1902, gewährt von der Stadt Aachen und auf die Bahneinheit Stadtnetz eingetragen. Zu tilgen bis zu 2 % jährl. Die .――= ―――― .. „... „