2084 Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. übergeht. Die Stadtgemeinde Berlin hat sich überdies für die Einräumung des Benutzungs- rechtes ihrer Strassen eine Abgabe ausbedungen, welche sich auf 8 % der Bruttoeinnahme beläuft und bei einem Reinertrag über 6 % sich noch um 50 % des 6 % übersteigenden Betrages je im Verhältnis der im Weichbild von Berlin gefahrenen Wagenkilometer erhöht. Bei Berechnung dieses Gewinnanteils darf das in der Bilanz enthaltene Konc.-Kto und die darauf bewirkten Abschreib. nicht in Ansatz gebracht werden. Mit Ablauf der Vertrags- dauer oder beim Erlöschen der staatlichen Genehmigung gehen der Bahnkörper nebst Zubehör sowie den etwa vorhandenen Warteräumen unentgeltlich in das Eigentum der Stadtgemeinde Berlin über. Diese hat aber das Recht, statt der Übernahme die Wieder- herstellung des früheren Zustandes der von der Ges. benutzten Strassen zu verlangen oder auf Kosten der Ges. ausführen zu lassen. Im übrigen enthalten die Strassenbenutzungs- verträge keinerlei die Ges. besonders belastende Bedingungen. Die Rechte aus diesen Strassenbenutzungsverträgen, welche sämtlich mit den Rechtsvorgängern der Ges. abge- schlossen sind, sind auf die neue Ges. seitens der betreffenden Gemeindeverwaltungen übertragen worden, und zwar für Berlin durch Urkunde vom 2./1. 1907, für Lichtenberg unter dem 23./1. 1907 und für Hohenschönhausen unter dem 25./1. 1907. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000. Aktien nicht notiert; das gesamte A.-K. ging 1910 in den Besitz der Grossen Berliner Strassenbahn-Ges. zu 120 % über. Anleihe: M. 600 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1906, rückzahlbar zu 102 %. 300 Stücke à M. 1000 u. 600 à M. 500 lautend auf den Namen des Bankhauses Philipp Elimeyer in Dresden oder dessen Order. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1./1. 1911–1937 durch jährl. Auslos. von 2 % nebst ersp. Zs. Sicherheit; Sicherungs-Hypoth. von M. 630 000, eingetr. im Bahngrundbuch zur I. Stelle. In Umlauf Ende 1915: M. 534 500. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst.: Berlin: Ges.-Kasse; Dresden: Phil. Elimeyer. Kurs in Dresden Ende 1907–1914: 101, 100.40, –, 102, 101.50/ 100.25, 97.50, 98* %. Aufgelegt am 26./6. 1907 zu 101.25 % Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie =1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst., bis 4 % Div., vom Übrigen 5 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div., soweit nicht die G.-V. anders beschliesst. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Bahnkörper 782 937, Grundstücke 84 487, Gebäude 250 331, Wagen 376 480, Konz. nach Abschreib. 312 700, Dampfmasch. u. Kessel 226 054, elektr. Masch. u. Apparate 143 228, Kontakt- u. Speiseleitung 200 793, Mobil. u. Utensil. 13 035, Betriebs- u. Baumaterial. 10 747, Debit. 14 393, Kassa 5761, Wertp. 39 671. – Passiva; A.-K. 1 200 000, 4½ % Schuldverschreib. 534 500, do. unerhob. 1850, Schuld an Grosse Berliner Strassenbahn 345 000, R.-F. 20 518, Tilg.-F. 60 743, Talonsteuer-Res. 9327, Hapftpflichtversich. 5026, Kredit. 135 975, Ern.-F. I 71 850, do. II 47 073, Gewinn 28 753. Sa. M. 2 460 620. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Schuldverschreib.-Zs. 24 378, Zs. 22 443, Gesamt- abschreib. 11 448, Tilg.-F. 12 000, Talonsteuerres. 1500, Ern.-F. I 20 000, do. II 10 000, vertrags- mässige Abgabe 12 039, Gewinn 28 753. – Kredit: Vortrag 5398, Betriebsüberschuss 137 164. Sa. M. 142 563. Dividenden: Der Reingewinn für 1906 M. 60 000 wurde an die Vorbesitzerin, die Continentale Ges. für elektr. Unternehm. in Nürnberg abgeführt. 1907–1915: 4½, 4½, 4½, 5, 4, 4, 4, 2, 2 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Vors. Dr. Friedr. Wussow; Mitgl.: Kgl. Baurat Aug. Meyer, Reg.-Rat a. D. Dr. Walther Micke, Karl Otto. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Wilh. Kopetzky, stellv. Vors. Wirkl. Geh. Rat v. Kranold, Exc., Minist.-Dir. u. Oberbau-Dir, a. D. Wirkl. Geh. Rat Wiesner, Exz., Minist.-Dir. a. D. Wirkl. Geh. Ober-Reg.-Rat Jos. Hoeter, Geh. Komm.-Rat Konsul Eugen Gutmann, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Dresden; Phil. Elimeyer. Südliche Berliner Vorortbahn in Berlin W 9, Leipziger Platz 14 u. Vossstrasse 23. Gegründet: 4./7. 1898. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Herstell., Erwerb. u. Betrieb von Strassenbahnen für Personen u. Güter, ins- besondere in den südlichen Vororten von Berlin, sowie Erlang. von Koncessionen für Strassenbahnen, ferner Herstell. von Anlagen für elektr. Beleucht. und Kraftübertrag. u. Betrieb aller diesbezüglichen Geschäfte. Die ersten Linien dieser elektrisch mit Oberleit. betriebenen Bahn wurden 1899–1901 eröffnet; sie verbinden südliche Vororte u. sind nach Berlin hinein verlängert. Länge des Bahnnetzes 54.5 km. Beförderte Personen 1909 bis 1915: 7 794 000, 9 016 000, 10 120 000, 10 360 000, 11 550 000, 11 045 000, 11 120 000. Einnahmen: M. 801 875, 931 759, 1 061 587, 1 059 065, 1 216 821, 1 193 132, 1 191 537. Der Verlust der Vorjahre (Ende 1908 M. 1 420 501) erhöhte sich 1909 auf M. 1 468 891, 1910 auf M. 1 469 160, verminderte sich 1911 auf M. 1 462 623, stieg 1912 auf M. 1 496 828, verminderte sich 1913 auf M. 1 474 791 u. 1914 auf M. 1 473 228, 1915 auf M. 1 471 334. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Im Besitze der Grossen Berliner Strassenbahn, welche der Ges. auch M. 2 040 000 geliehen hat.