Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. „ Zweck: bernahme u. Ausführung des von der Siemens & Halske Akt.-Ges. u. der Allg. Elektrizitäts-Ges. in Berlin mit der Finanzdeputation der Freien u. Hansestadt Hamburg unter dem 25./1. 1909 abgeschlossenen Betriebsvertrages betr. die Hochbahn, dessen Be- stimmungen für die Ges. so massgebend sind, als ob sie einen Teil des Ges.-Vertrages bildeten, sowie ferner die Übernahme des Betriebes der Hochbahn in Hamburg auf Grund des vorerwähnten Betriebsvertrages. Die Ges., welche an Stelle der vorgenannten Elektr.- Ges. in den gedachten Betriebsvertrag eintritt, ist zum Betriebe aller Geschäfte berechtigt, welche zur Ausführung dieses Vertrages u. später etwa erfolgenden weiteren Ausdehnung der Hamburger Hochbahn dienen, sowie sonstiger mit Zustimmung der Aufsichtsbehörde unternommenen Geschäfte, auch wenn sie ausserhalb des mit dem Staate abgeschlossenen Vertrages liegen. Die Bahnanlage wird von beiden Firmen Allg. Elektr.-Ges. u. Siemens & Halske A.-G. in Berlin für Rechnung des Staates Hamburg mit einem Kostenaufwande von über M. 42 000 000 ausgeführt, wozu die vom Staate geschaffenen Nebenanlagen im Wert von etwa M. 5 500 000 treten. Die Betriebseinricht. dagegen (Leitungsanlagen, Kraftwerk, rollendes Material) werden für Rechnung der Hamburger Hochbahn A.-G. von den beiden Elektrizitätsfirmen ausgeführt. Die Kosten der Herstell. dieser Betriebseinrichtungen werden etwa M. 15 000 000 betragen; für das Kraftwerk und die Umformerwerke gibt der Staat Hamburg die erforderl. Plätze gegen 4 % Verzinsung des Grundwertes zuzügl. der gesamten Anliegerbeiträge in Pacht. Die Länge der Bahn beträgt 27.85 km. Der Betrieb der Bahn ist am 15./2. 1912 auf der Strecke Barmbeck-Rathausmarkt eröffnet worden; seit dem 29./6. 1912 ist die gesamte Ringlinie in Betrieb. Die 2 Zweiglinien nach Eimsbüttel u. Ohlsdorf sind am 23./4. bezw. 1./12. 1914 in Betrieb gekommen. Am 21./5. 1916 wurde der Ges. die Zweiglinie nach Rothenburgsort vom Hamburgischen Staate überwiesen. Vertragsgemäss beginnt mit diesem Tage die 40 jährige Konzession der Ges. für den Betrieb der Ringlinie nebst den 3 Zweiglinien nach Eimsbüttel, Ohlsdorf u. Rothenburgsort. Die Konzess. läuft bis einschl. 21./5. 1955. Der Betrieb der Zweiglinie nach Rothenburgsort wurde am 27./7. 1915 eröffnet. Befördert wurden im Geschäftsj. 1912–1915 gegen Einzelzahl. u. auf Wochenkarten 23 700 997, 39 000 966, 36 478 190, 35 802 754 Personen. Die Betriebseinnahmen betrugen zus. M. 3 093 280, 5 262 339, 5 003 811, 4 755 721. Die vertragl. Staatsabgabe belief sich auf M. 481 115, 886 685, 745 191, 731 922. Vorhanden 160 Motorwagen. Die Verhandlungen mit dem Staate über die Übernahme des Betriebes auf der Walddörferbahn u. der Bahn von Ohlsdorf nach Langenhorn, deren Erbauung Senat u. Bürgerschaft beschlossen haben, sind im April–Mai 1914 abgeschlossen worden. Kapital: M. 15 000 000 in 15 000 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern bezw. der Elektro-Treuhand-A.-G. in Hamburg zu pari (siehe diese Ges.). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Anlagen 19 605 490, Materiallager 852 131, Bankguth. u. Kassa 533 591, Vorschüsse 11 013, Versich. 93 606, Verlust 19 375. – Passiva: A.-K. 15 000 000, Kredit. 3 066 579, Bahnanlage-Tilg.-F. 629 171, Bahnanlage-Ern.-F. 2 187 271, Fonds für aussergewöhnl. Ausgaben im Betriebe 38 276, R.-F. 118 909, Talonsteuer-Res. 75 000. Sa. M. 21 115 208. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 147 420, Rückstell. für Bahnanlage-Tilg. 156 150, do. für Erneuer. 550 000. – Kredit: Vortrag 4841, Betriebsüberschuss 829 354, Verlust 19 375. Sa, M. 353 570. Dividenden: 4½ % Bau-Zs. = M. 37 968.74 für die Zeit v. 9./11.–31./12. 1911; 1912: 4½ % Bau-Zs. = M. 675 000; 1913–1915: 5½, 4, 0 %. Direktion: Reg.-Baumeister a. D. Wilh. Stein. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Dr. Ing. Albert Ballin, Stellv. Joh. Benj. Schroeder, Dir. Jul. Otto Adloff, Max Theodor Hayn, Herm. Strack, Hamburg; Baurat Phil. Pforr, Dr. Alfred Berliner, Präsident Dr. Walther Rathenau, Gen.-Dir. Carl Friedr. v. Siemens, Berlin. Als Vertreter der öffentl. Interess.: Syndikus Dr. Albrecht, Dr. Max Albrecht, F. C. H. Heye, Hamburg. Prokuristen: Dr. Ing. Wilh. Mattersdorff, Charles Liez. Strassen-Eisenbahn-Gesellschaft in Hamburg, Falkenried 7. Gegründet: 1./12. 1880, eingetr. 6./12. 1880. Zweck: Erwerbung von Konzessionen u. Gerechtsamen für Strassenbahnen u. andere Verkehrsunternehmungen, sowie elektr. Anlagen jeder Art; Herstellung u. Betrieb dieser Unternehmungen u. aller damit im Zusammenhang stehenden Einrichtungen; der Bau u. Betrieb von Werkstätten für die Herstell. von Fahrzeugen jeder Art und deren Zubehör, sowie die Ausnutz. dieser Werkstätten für die Erzeug. aller Gegenstände, die in ihnen her- gestellt werden können, u. der Betrieb aller mit diesen Zwecken der Ges. in Verbindung stehenden Geschäfte. Die Ges. ist auch berechtigt, derartige Unternehmungen zu pachten oder ihr gehörige zu verpachten, auch sich an solchen in jeder Form zu beteiligen. Die Ges. übernahm die von dem Bankhaus von Erlanger & Söhne, Frankf. a. M. mit der Stadt Hamburg abgeschlossenen Verträge, erwarb ferner 1881 den Betrieb der 1866 gegründeten Pferde- bahn-Ges. in Hamburg und 1891 die Grosse Hamburg-Altonaer Strassenbahn. 1899 erfolgte die Angliederung der Hamburg-Altonaer Trambahn-Ges. 133*