* 3 4 2214 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. der Aktien Lit. B als verteilbarer Gewinn verbleibt. Den gesamten Gründungsaufwand, nämlich sämtl. Kosten, Stempel, Gebühren u. sonst. Aufwendungen, trug bis zu einem Betrage von M. 50 000 die Hochfrequenz-Maschinen Ges. m. b. H., in Höhe des Mehrbetrags Dr. Hugo Fleischmann. Zweck: Gewerbl. Verwertung u. Ausnutzung der Elektrotechnik, insbes. Verwertung der Erfindungen des Prof. Dr. ing. Rud. Goldschmidt in Darmstadt auf dem Gebiete der Hochfrequenztechnik zur Erzeugung u. Übertragung von elektr. Wellen ohne Leitung. Die Ges. darf die auf sie übergehenden Patente u. sonst. gewerbl. Schutzrechte durch Verkauf verwerten; sie ist auch berechtigt, sich an anderen inländ. u. ausländ. Unternehm. mit gleichen oder ähnlichen Zwecken in jeder Form zu beteiligen, Anlagen, die nach dem Er- messen des Vorstandes u. des A.-R. ihre Zwecke fördern, zu begründen u. einzurichten. Die Tätigkeit der Ges. erstreckte sich im J. 1911 in der Hauptsache auf die Durchbildung der von ihr erworbenen Erfindungen auf dem Gebiete der Erzeugung u. Übertragung von Hochfrequenzströmen für drahtlose Nachrichtenübermittelung. Der Besitz an Schutzrechten wurde weiter bearbeitet u. vermehrt. Auf der der Ges. von der C. Lorenz A.-G. zur Verfüg. gestellten Radio-Versuchsstation in Eberswalde hat dieselbe 2 Versuchsmasch. nach dem System des Prof. Dr. Goldschmidt erprobt. Die günstigen Resultate dieser Versuche ver- anlassten die Ges., an eine Erprobung des Verfahrens in grossem Massstabe heranzutreten. Zu diesem Zwecke wurden 1912 u. 1913 eine Radio-Grossstation in Eilvese bei Neustadt am Rübenberge (Prov. Hannover) u. eine in Tuckerton im Staat New Jersey (Verein. Staaten von Nord-Amerika) erbaut. Mitte 1913 konnten einige Zeichen nach Amerika übermittelt werden. Beide Grossstationen sind 1913 bez. 1914 soweit gefördert worden, dass ein gegen- seitiger telegraphischer Verkehr stattfinden konnte. Im J. 1912 hat die Ges. ihre gesamten ausländ. Schutzrechte bezw. Patente an die zur Verwert. derselben neugegründete Compagnie Universelle de Télégraphie et de Teléphonie sans Fil in Paris gegen eine Barzahlung von frs. 2 500 000 u. 50 000 Stück Genussscheine verkauft, wovon die Verwertungskosten abgehen. Bei Abschluss des Vertrages wurden frs. 1 000 000 bar ausbezahlt; auch die Restzahl. ist 1913 bar erfolgt. Die Comp. Universelle ist mit einem Kapital von frs. 10 000 000 gegründet. Ausserdem hat diese Ges. 100 000 Stück Genusssch. ausgegeben, auf deren Gesamtheit 45 % des Gewinnes der Ges. nach 6 % Verzins. des A.-K., Dotier. der Reserven u. Zahlung der Tantiemen entfallen. Die Aktien dieser Ges. sind von französ., amerikan. u. deutsch-österreich. Konsortien übernommen worden. Die 50 000 Stück Genusssch. der Comp. Universelle de Télégraphie et de Téléphonie sans Fil hat die Berliner Ges. mit M. 1 aufgenommen. Im Okt. 1913 ging das gesamte A.-K. der Comp. Univ. de Télégr. et de Téléph. an die Engl. Marconi-Ges. über. Auf Grund eines zwischen der Comp. Universelle u. einem engl. Konsort. getroffenen Abkommens wurde der Berliner Ges. freigestellt, ihren Besitz an Aktien u. Genusssch. der Comp. Universelle nach Vollzahl. gegen Marconi-Aktien umzutauschen. Von diesem Recht hat die Berliner Ges. Gebrauch gemacht, u. besteht infolgedessen das Konsortialbeteilig.-Kto nunmehr aus Marconi-Aktien bezw. aus Beteilig. an dem Marconi-Aktien-Konsort. Durch diesen Umtausch ist ferner an Stelle des Genusssch.-Kto's das Genusssch.-Verwert.-Kto getreten Kapital: M. 2 100 000 in 2100 Aktien à M. 1000, hiervon sind 1600 Stück Aktien Lit. A u. 500 Stück Lit. B, sämtl. zu pari begeben. Auf die Aktien A waren bis Ende 1911 nur 25 % eingez. Restl. 75 % am 30./5. 1912 eingez. 700 Aktien Lit. A wurden vom 27./4. bis 11./5. 1911 den Aktionären der C. Lorenz Akt.-Ges. in Berlin zu 117.50 % angeboten. Die beiden Gattungen sind verschieden berechtigt: Von dem jährl. Reingewinn erhalten die Aktien Lit. A bis zu 6 % des auf sie eingezahlten Kapitals voraus (ohne Nachzahlung u. Anspruch); nach weiteren Ausschichtungen des § 31 der Satzung zu 2 wird der dann verbleibende Reingewinn vorbehaltlich eines abweichenden G.-V.-B. zur einen Hälfte unter die Aktien Lit. A u. zur anderen Hälfte unter die Aktien Lit. B verteilt; bei der Liquid. der Ges. entfallen auf die Aktien Lit. A. zunächst die auf sie eingezahlten Beträge, dann auf die Aktien Lit. B die Nennbeträge der Aktien; sonst sind alle Aktien hinsichtlich des Liquidationserlöses gleichberechtigt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie Lit. A = 1 St., Lit. B = 3 St. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Kassa 35 350, Debit. (darunter Bankguth. M. 566 245, 666 245, Kaut. 500, Station Eilvese 839 361, do. Tuckerton 361 322, do. Celle 2798, Konsortial- beteilig. 1 267 638, Genusssch.-Verwert.-Kto, Patente, Mobiliar je 1. – Passiva: A.-K. 2 100 000, Kredit. 100 318, R.-F. 48 645, Div. an Aktien Lit. A 384 000, do. Lit. B 288 000, Tant. 105 115, Gewinnanteil an C. Lorenz 103 971, Vortrag 43 169. Sa. M. 3 173 220. — Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 105 282, Mobiliar 727, Reingewinn 972 901. – Kredit: Interims-Kto (im Vorjahre zurückgestellter Gewinn aus Patent-Verwert.) 938 479. Zs. 140 431. Sa. M. 1 078 911. Dividenden: 1911–1912: 0 % (Gründungs-, Versuchs- u. Vorbereitungsj.); 1913: Aktien Lit. A: 24 % = M. 24; Lit. B: 57.6 % = M. 576. Die Div.-Ausschütt. für 1913 stellt einen Teil des zurzeit realisierbaren Gewinnes der Patentverwert. dar; Betriebsgewinne der Ges. als Patentverwert.-Unternehmen entsprechend, kommen bei derselben zurzeit nicht in Frage. Direktion: Kontreadmiral a. D. Hugo Emsmann, Prof. Dr. Ing. Rud. Goldschmidt, Bank- Dir. Curt Sobernheim (aus A.-R. del.). Prokuristen: Franz Walloch, Dr. Heinr. Schuhmacher.