2224 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und EHilfsgeschäfte. kaut. 77 253, Zs.-Einlös.-Kto 47 000, Hypoth. 141 500, Talonsteuer-Res. 56 000, Div. 500 000, Tant. an A.-R. 8661, Kriegsgewinnsteuer- Res. u. V ortrag 23 382. Sa. M. 21 316 205. Gewinn- u. Verlust- Konto: Debet: Handl.-Unk., Gehälter, Mieten 181 351, Steuern u. Ab- gaben 53 202, Betriebskosten 624 542, Hypoth.-Zs. 6320, Korrent-Zs. 125 137, Oblig.- Zs. 300 000, Abschreib. 2173, Talonsteuer-Res. 16 000, Abschreib.- u. Ern.-F. 325 000, Reingewinn 558 794. Kredit; Vortrag 23 774, Waren 70 698, Stromeinnahme 1 975 558, Zählermieten 59 599, div. Einnahmen 34 819, Miete 3665, Zs. u. Dekort 24 406. Sa. M. 2 192 522. Dividenden: 1910: 0 % (Baujahr); 1911–1915: 0, 3, 4, 5, 5 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Ing. Rich. Wolfes, Walter Brase, Carl Beyer, Max Fischer. Aufsichtsrat: (3–9). Vors. Komm.-Rat Dr. jur. Georg Heimann, Breslau; Stellv. Dir. Oskar Oliven, Berlin; Dr. jur. Ed. v. Eichborn, Konsul Theod. Ehrlich, Breslau; Kgl. Bau- rat Dir. Rud. Menckhoff, Berlin; Bankier Friedrich v. Wallenberg-Pachaly, Kgl. Landrat Dr. jur. Ernst Wichelhaus, Bank-Dir. Dr. Max Korpulus, Bank-Dir. Jean Bucher, Breslau. Prokurist: Max Kühnert, Breslau. Zahlstellen: Breslau: Ges.-Kasse, E. Heimann. Schlesische Elektrizitäts- und Gas-Act.-Ges. in Breslau, Tauentzienplatz 4/5. Gegründet: 22./3. 1872 unter der Firma Schles. Gas-A.-Ges.; eingetr. 2./4. 1872. Lt. G.-V. v. 30./7. 1898 Firma wie gegenwärtig. Zweck: a) Erwerb, Fortführung, Erweiterung u. Veräusserung bereits bestehender, sowie Errichtung neuer Gasanstalten und Elektricitätswerke jeder Art, insbes. zu Beleuchtungs-, Kraftübertragungs- u. Transportzwecken; b) Ausbeutung neuer auf die Elektrotechnik, sowie auf die Gas- u. Lichterzeugung, spec. des elektr. Lichts, bezügl. Erfindungen, namentlich auch durch Erwerb der betr. Patente; c) Erwerb u. Betrieb aller mit der Fabrikat. von Gas, sowie mit der gewerbl. Ausnutzung der Elektrotechnik in Zusammenhang steh. Gewerbe u. Geschäfte. Die Ges. besass u. betrieb bis Ende 1912 die Gasanstalt in Glogau. Dieselbe wurde am 1./1. 1913 an die Stadt Glogau abgetreten. Die Ges. hat 5./1. 1899 mit der Allg. Elekr.-Ges. in Berlin einen Vertrag wegen Erwerbung der Oberschles. Elekrizitätswerke abgeschlossen, wonach sich die Allg. Elektr.-Ges. ver- pflichtete, alle ihr aus Konc. und Verträgen, betr. die Abgabe von Elekrizität zu Licht- Kraft- u. sonst. Zwecken im Oberschles. Industriebezirke zustehenden Rechte u. Pflichten gegen Erstattung der ihr für deren Erlangung erwachsenen Auslagen der Schles. Elektr.- u. Gas-A.-G. abzutreten, wogegen ersterer die Ausführung der Werke mit allem Zubehör übertragen worden ist. Die OÖberschles. Elekr.-Werke bezwecken, das Industriegebiet Ober- schlesiens, umfassend das Länderdreieck Beuthen, Gleiwitz, Myslowitz, mit elektr. Energie für Licht- u. Kraftzwecke zu versorgen und der Oberschles. Strassenbahn den Strom für ihre elektrisch betriebenen Linien zu liefern. Zu diesem Zwecke sind in Zaborze und Chorzow 2 Kraftstationen errichtet. Leistungsfähigkeit derselben zus. ca. 59 000 Kw. Mit den Städten Gleiwitz, Beuthen u. Kattowitz sind ab 24./12. 1897 bezw. 1./4. 1898 bezw. 21./12. 1898 Verträge auf die Dauer von 25 Jahren abgeschlossen. Die Städte Gleiwitz u. Kattowitz erhalten von der Einnahme aus der Stromlieferung eine Abgabe, welche je nach der Höhe der Gesamteinnahme verschieden ist, „. die Stadt Beuthen den Strom als Grossabnehmerin zu Vorzugspreisen bezieht u. denselben ihrerseits an die Konsumenten abgibt. Mit den Städten Königshütte u. Myslowitz bestehen ähnliche Verträge wie. mit Beuthen auf die Dauer von 10 bezw. 15 Jahren beginnend mit dem 1/10. 1911 bezw. 1./1. 1914. Das Leitungsnetz umfasst den eigentl. Oberschles. Industriebezirk: Gleiwitz-Tarnowitz- Myslowitz-Kattowitz-Neudorf-Gleiwitz, mit den Städten resp. Gemeinden Beuthen, Bielschowitz, Birkenhain mit Samuelsglückgrube, Biskupitz mit Borsigwerk, Bismarckhütte, Bittkow, Bobrek, Brzesowitz, Bogutschütz mit Zawodzie, Chorzow, Deutsch- Piekar, Domb mit Josefsdorf, Eichenau, Gieraltowitz, Gleiwitz, Gross Dombrowka, Hohenlinde, Hohenlohehütte, Kamin, Karf, Kattowitz, Kochlowitz, Königshütte, Kunzendorf, Lipine, Makoschau. Mathesdorf, Michalkowitz, Myslowitz, Neudorf, Neu-Heiduk, Paulsdorf, Preiswitz, Radzionkau, Rosdzin, Rossberg mit Guretzko, Ruda, Scharley, Schlesiengrube, Schönwald, Schoppinitz mit Wilhelminenhütte, Schwientochlowitz, Sosnitza, Zaborze mit Poremba, Zabrze, Zalenze zus. 46 Städte u. Ortschaften. Auch mit der Schles. Kleinbahn-A.-G. in Kattowitz ist ein Strom- lieferungsvertrag vereinbart, nach dem diese Ges. ihren ganzen Strombedarf von der Schles. Elektr.- u. Gas-A.-G. bezieht. Ferner ist ein Stromlieferungsvertrag mit dem Tost- Gleiwitz abgeschlossen. An das Leitungsnetz werden die Bahnhöfe Kandrzin u. Cosel- Oderhafen angeschlossen. Ein weiterer mehrjähriger Vertrag auf Liefer. von jährl. 250 Mill. K W.-St. ist mit der Bayerischen Stickstoff-Werke A.-G. vereinbart. Beteilig. an einer russischen A.-G. im Kreise Bendzin (Russ.-Polen). Der Ausbau der Oberschles. Elektricitätswerke seitens der Allg. Elektr.-Ges. zu Berlin ist in dréi Abteil. erfolgt. Kosten der ersten beiden Ausbaue rund M. 8 230 000, die des dritten Ausbaues stellte sich M. 2 253 000 (näheres hierüber s. Jahrg. 1902/1903 dieses Buches). Auch in den Jahren 1902–1915 fanden Erweiterungsbauten statt, so erhöhte sich das An- lage-Kto der Oberschles. Elektrizitätswerke bis Ende 1915 auf M. 33 794 003. Grundstücke für Betriebszwecke etc. sind in Zaborze, Chorzow u. Gleiwitz vorhanden.