2234 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Zweck: Erwerb und Betrieb von Elektrizitätswerken und Strassenbahnen, insbesondere von solchen im Rheingau sowie die Ausführung aller zur Erfüllung des Zweckes der Gesellschaft dienenden oder darauf bezüglichen Geschäfte. Die Ges. übernahm von der Allg. Elektrizitäts-Ges. bezw. der Elektrizitäts-Lieferungs-Ges. in Berlin das Elektrizitätswerk (Überlandzentrale) in Eltville für M. 1 490 105. Die Betriebseröffnung erfolgte am 1./1. 1900. Die Kraftstation der Rheingau-Elektrizitätswerke befindet sich in Eltville a. Rh. u. hat eine Gesamt-Leistungsfähigkeit von 3444 Kw. Die zugehörige Kesselanlage enthält 4 Kessel von zus. 800 qm Heizfläche. Der in der Zentrale erzeugte hochgespannte Drehstrom wird zum Teil mittels unterirdischer Kabel, zum Teil mittels Freileitungen den einzelnen Ortschaften zugeführt. Angeschlossen sind 19 Ortschaften und eine grössere Zahl industr. Unternehm. des Rheingaues, sowie die Bahnhöfe Eltville, Erbach, Hattenheim, Oestrich-Winkel, Geisenheim, Georgenborn, Niederwalluf. Anschluss Ende 1910–1914: 44 289, 48 116, 54 429, 61 496, 66 465, Glühlampen, 164, 194, 200, 180, 184 Bogenlampen, 535, 597, 662, 736, 767, Motore mit einem Anschlusswert von 5020, 5569, 6180, 6942, 7404, Kw.; die Stromabgabe betrug 2 831 863, 3 260 080, 3 830 981, 4 218 831, 3 743 496 Kwstd. Konzessionen: Die Rheingau-Elektrizitätswerke wurden im Jahre 1899 auf Grund der seitens verschiedener Städte u. Gemeinden abgeschlossenen Konz.-Verträge von der Allg. Elektriz.-Ges. erbaut zu dem Zwecke, den Rheingau mit elektr. Strom für Licht u. Kraft zu versorgen. Näheres über Konz.-Verträge siehe dieses Handb. 1914/15. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000, übernommen von der Bank für elektr. Unternehmungen zu pari. Hypoth.-Anleihe: M. 1 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. u. lt. Beschluss des A.-R. v. 30./3. 1911, rückzahlbar zu 103 %. Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Fil. der Bank für Handel u. Ind. in Frankf. a. M. oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1.. u. 1./7. Tilg. lt. Plan ab 1917 durch jährliche Auslosung im Juli (zuerst 1916) auf 2./1. (erstmals 1917), ab 1917 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. vorbehalten. Sicherheit: Hypoth. zur 1. Stelle auf den Besitz der Ges. in Eltville, Erbach, Hattenheim, Oestrich, Geisenheim, Rauenthal, Niederwalluf u. Schierstein. Aufgenommen zur Ablös. der Bankschuld bezw. zur Deckung ausgeführter Erweiterungen. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stucke in 30 J. (F.). Zahlst.: Ges.-Kasse; Berlin u. Frankf. a. M.: Bank für Handel u. Ind. Kurs in Frankf. a. M.: Ende 1911–1914: 100.50, 96.50, 92, 92.50* %; aufgelegt am 3./7. 1911 zu 100.50 %. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), etwaige weitere Rückl., 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (mind. aber eine feste Vergüt. von je M. 500 pro Mitgl.), Rest Super-Div. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Grundstücke 72 453, Gebäude 404 467, Kraftstation 932 717, Akkumulatoren 68 506, Strassenleitung 1 214 876, Transformatoren- u. Umformer-Kto 362 259, Elektrizitätsmesser 256 889, Beisteueranlagen 121 645, Inventarien-, Werkzeug- u- Werkstatteinricht. 31 951, Kassa 4759, Debit. 223 207, Versich. 1694, Effekten u. Kaut. 18 876, Installationswaren-Kto 54 427, Betriebsmaterial. 22 806, Anleihedisagio 37 000, Effekten 37 050. — Passiva: A.-K. 1 500 000, Anleihe 1 500 000, do. Zs.-Kto 33 862, R.-F. 40 571 (Rückl. 2166), Anlagetilg.-Kto 418 097, Ern.-F. 196 739, Kredit. 127 921, Div. 45 000, Vortrag 3393. Sa. M. 3 865 587. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 52 902, Kriegskosten 17 507, Anlage-Zs. 67 500, Steuern u. Abgaben 14 269, z. Anlagetilg.-Kto 47 928, z. Ern.-F. 35 000, z. Beisteuer- anlage-Kto 21 132, Invent.-, Abschreib.- u. Werkzeug etc. 3551, Anleihedisagio-Kto, Ab- schreib. 6000, Reingewinn 50 560. – Kredit: Vortrag 7224, Geschäftsgewinn 309 127. Sa. M. 316 352. Dividenden 1906–1915: 4 % p. r. t., 4, 5, 6, 6, 6, 6½, 7, „ Direktion: Dipl.-Ing. Willy Schoder, Ing. Ernst Hüsselrath, Ing. Ernst Eichengrün. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Paul Mamroth, Berlin; Stellv. Prof. Bernh. Salomon, Frankf a. M.; Baurat Rud. Menckhoff, Berlin; Dir. Alfred Loewe, Strassburg; Ad. Müller- Gottschalk, Eltville; Dir. Carl Zander, Dir. Dr. Rob. Haas, Zürich. Elektricitätswerk Illkirch-Grafenstaden A.-G. in Eschau i.Els. Gegründet: 14./2. 1900, 24./1. u. 7./3. 1901; eingetr. 23./3. 1901. Gründer s. Jahrg. 1901/02. Georg Gustav Stoskopf zu Wibolsheim-Eschau brachte folgende Vermögens- stücke in die Ges. ein: a) die ausschl. Konz. der Gemeinde IIlkirch-Grafenstaden vom 26./1. 1900; b) die Konz. der kaiserl. Kreisdirektion zu Erstein; c) das zum Ausbau sowohl der Turbinen wie auch überhaupt des Elektrizitätswerkes nötige Gelände je nach Bedarf, jedoch nicht in Eigentum, sondern zum blossen Niessbrauch nicht ohne Vergütung, während der Dauer der Ges. Das zum Ausbau der Turbinenanlagen nötige Gelände beträgt ca. 7 a 83 qm und bildet einen Teil des Mühlenwerkes des G. G. Stoskopf; d) das aus- Arückliche Recht der Ausnutzung des Wasserrechtes resp. der Wasserkraft seines zu Wibols- heim geleg. besagten Mühlenwesens nach Massgabe des Vertrages, jedoch nicht in Eigentum, sondern zum blossen Niessbrauch mit Vorkaufsrecht. G. G. Stoskopf erhielt für seine Ein- lagen an Konz. 25 Aktien der Ges. à M. 1000 u. 15 Genussscheine (s. unten),.