2242 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. wird gewonnen durch das in Gardelegen erbaute Elektrizitätswerk. Die Kraftstation ist eine Dampfmasch.-Anlage mit 2 Kolbendampfmasch. von ca. 1000 PS u. 2 Turbinen von 3000 Ps. Das Hochspannungsleitungsnetz erstreckt sich über des Kreises Gardelegen u. über den gesamten Kreis Stendal mit einer Spannung von 15 000 Volt Drehstrom und umfasst z. Zt. rd. 500 Km Hochspannungsleitung. Die elektr. Energie wird in den einzelnen Ortschaften auf eine Gebrauchsspannung von 37220 Volt für Kraftzwecke u. 110 Volt für Beleuchtungszwecke transformiert. An das Leitungsnetz der Überlandzentrale wurden bisher 152 Landgemeinden u. 3 Städte, ferner die Überlandzentrale Kreis Salzwedel – eine Leitungsgenossenschaft – mit 196 Ortschaften angeschlossen u. mit Strom versorgt. Vvon der Genossenschaft wurde mit der Überlandzentrale Kreis Salzwedel ein Vertrag getätigt, worin sich letztere verpflichtet, sämtlichen von ihr benötigten Strom während der Dauer von 35 Jahren von der Altmärkischen Überlandgentrale zu beziehen. Auch der Haupt- bahnhof in Stendal beziehen von der Altmärk. Überlandzentrale den elektr. Strom. Die angeschlossenen Landgemeinden in den Kreisen Gardelegen und Stendal haben der Genossen- schaft auf 35 J. die alleinige Konzession zur Abgabe von Licht u. Kraft erteilt. Ende Juni 1915 waren an das Netz angeschlossen: Gardelegen: 33 535 Glühlampen mit ungefähtkt 867 KW Leistung, Salzwedel: 33 649 6905 Gardelegen: 1 755 Motore = 12 374 PS ungefähr 10 532 „ Salzwedel: 1589 „ 3 9 728 3 Gesamt-Anschlusswert 21 822 KW Die Stromerzeugung betrug 1914/15 4 009 377 K WSt., davon nutzbar abgegeben 2 742 762 KWSt. Anleihen: I. M. 2 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1910, Stücke à M. 1000, 500 u. 300 auf den Namen der Mitteldeutschen Privatbank in Magdeburg oder deren Order und durch Indossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Planmässige Tilg. ab 1915 durch jährl. Auslos. von 1 % des urspr. Anleihebetrages nebst ersp. Zs. durch jährl. Auslos. im II. Halbj. (erstmals 1914) auf 2./1. (zuerst 1915). Verstärkte Tilg. ab 1./1. 1915, Gesamttilgung am 1./1. 1920 zulässig. Für diese Anleihe haben die Kreise Gardelegen u. Stendal die ge- samt- u. selbstschuldnerische Bürgschaft für Kap. u. Zs. übernommen. In Umlauf Ende 1915 M. 1 979 000. Verj. der Zs. 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Zahklstellen: Ges.-Kasse; Magdeburg: Mitteldeutsche Privatbank u. deren sämtl. Fil.; Berlin; von der Heydt & Co. Kurs Ende 1910–1914: 101, 100, 92.50, 89.60, 90.70* %. Eingef. an der Berl. Börse am 21./6. 1910 zum ersten Kurse von 101 %. II. M. 1 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 20./11. 1912, rückzahlbar zu 102 %; Stücke à M. 1000 (Serie II) lautend auf den Namen der Bank f. Handel u. Ind. in Berlin od. deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. It. Plan ab 1./10. 1918 durch jährl. Auslos. von 1 % des urspr. Anleihe-Kap. nebst ersp. Zs. auf 1./10. (zuerst 1918); ab 1./10. 1918 verstärkte Tilg. od. Totalkünd. mit 3 monat. Frist (also zum 1./4. 1919) vorbehalten. Sicherheit: Für diese Anleihe haben die Kreise Garde- legen u. Stendal gesamt- u. selbstschuldnerisch die Bürgschaft übernommen. Die Über- landzentrale hat sich verpflichtet, auf ihrem Grundstücke in Gardelegen eine Sicherungs- hypoth. zum Höchstbetrage von M. 1 000 000 für beide Kreise zu gleichen Teilen zur Sicherung für alle Ansprüche eintragen zu lassen, die den Kreisen aus der übernommenen Bürgschaft entstehen. Aufgenommen zur Vergrösserung der Anlagen. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlstellen: Genossenschaftskasse; Berlin: Bank f. Handel u. Ind. u. deren Filialen. Kurs Ende 1913 –1914: 99.60, 101* %. Aufgel. am 24./2. 1913 zu 100.25 0%. Notiert in Berlin. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Gewinn-Verteilung: Eine Verteil. des Reingewinnes an die Mitglieder findet nicht statt, sondern fliesst dem R.-F. zu. Bilanz am 30. Juni 1915: Aktiva: Fernleitungsnetz 1 536 996, Ortsnetz 695 943, Trans- formatorenstationen-Einricht. 614 279, Transformatorenstationen-Gebäude 176 364. Grundst.-Kto 1488, Grundstücks-Anschlussgleis 7553, Gebäude 289 422, Masch. 482 287, Wasseranlage 42 601, Postleitungsnetz 7697, Anschlussgleis 21 156. Spillanlage 1919, Zähler 162 732, Transformatoren- Wagen 2835, Messinstrumente 834, Automobil 5307, Inventar 1, Kassa 637, Schuldner 175 481, Bestände 139 940, Verlust 16 006. – Passiva: Oblig. I 1 979 900, do. II 1 500 000, Gläubiger 140 234, Obligat.-Zs.-Kto 50 317, Mitgl.-Guth. 491 400, R.-F. 213 632, Betriebsrückstell.-Kto 6000. Sa. 4 381 484. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Strom 3727, Betriebsmaterial. 99 639, Betriebs-Unk. 95 522, Gen.-Unk. 19 663, Zs. 150 961, Abschreib. 155 270. – Kredit: Strom 407 572, Zähler- miete 46 257, Waren 27 519, Prov. 27 156, sonst. Einnahmen 272, Verlust pro 1914/15 16 006. Sa. M. 524 785. Vorstand: Fredi Alslev, Fritz Witte, Gardelegen; Ortsvorsteher Ferd. Franke, Carritz; Landwirt Walter Schulze, Könnigde; Kaufm. Wilh. Claus, Gardelegen. Aufsichtsrat: Vors. Landrat Werner von Alvensleben, Gardelegen; Stellv. Landrat von Bismarck, Stendal.