Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilf-geschäfte. 2267 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Gehälter u. Löhne, Tant., Steuern, Werkbetriebsmittel, Versich. 123 212, Zs. 183 305, Abschreib. 66 643, Reingewinn 298 170. – Kredit: Vortrag 100 260, Werkeinnahmen 562 480, Pachtzs. 8591. Sa. M. 671 331. Dividenden: Für 1911/12 wurden 4 % Bau-Zs. = M. 20, für 1912/13 4 % Bau-Zs. = M. 25.83 pro Aktie gezahlt; 1913/14 –1914/15: 0, 4 %. Direktion: Gallus Wehner, städt. Gefälls-Dir., München; Ing. Otto Grassmann, Vagen. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Phil. Grimm, München; Stellv. Bankier Ernst Friedmann, Berlin; rechtsk. Magistratsrat Dr. Aug. Steinhauser, rechtsk. Magistratsrat Heinr. Schlicht, Komm.-Rat Karl Stierstorfer, Ing. u. Gemeindebevollmächtigter, bürgerl. Magistratsrat Jos. Vierheilig, Baurat Klemens Zell, Dir. des städt. Elektriz. Werks München, Justizrat Dr. Ignaz Heins- furter, München; Geh. Komm.-Rat Herm. Frenkel, Berlin; Gen.-Dir. Dr. Paul Silverberg, Cöln; Komm.-Rat Karl Hromadnik, Pasing. * Oberbayerische Ueberland-Zentrale Akt.-Ges. in München, Weinstrasse 7 II. Gegründet: 23./9. 1911; eingetragen 18./11. 1911. Gründer: Jacquier & Securius, Bankier Ernst Friedmann, Friedmann, Bleibtreu & Co., Komm.-Rat Albert Pinkuss, Rentier Phil. Marx, Berlin. Die Gesellschaft übernahm von den Gründern Ernst Friedmann und Philipp Marx sowie von Fabrik-Dir. Karl Hromadnik in Pasing M. 75 000 Geschäftsanteile des Elektriz.-Werks Miesbach, G. m. b. H. in Miesbach, die durch das Leitzachtal gebaute Starkstromleit. mit Transformatorenstationen, die auf die Ausnütz. u. Abgabe elektr. Licht- u. Kraftstroms aus dem bei Vagen zu errichtenden Kraftwerk bezügl. Verträge nebst den dazugehör. Nebenverträgen über Rechte zum Aufstellen von Masten u. zur Ablösung von Elektriz.-Werken einschl. aller hierzu gehör. Vor- u. Projektier.-Arbeiten sowie des sonstigen dazu gehör. Materials nach näherer Bestimm. des Einbringungsvertrages. Die Ges. gewährte hierfür dem Gründer Ernst Friedmann 400 Aktien u. eine Barvergüt. von M. 342 102, die mit dem Teilbetrage von M. 28 313 sofort zahlbar, im übrigen gestundet ist. Zweck: Gewerbsmässige Erzeugung u. Ausnütz. elektr. Stromes in jeder Art, besonders zur Beleucht. u. Kraftübertrag.; Ausnütz. von Wasserkräften sowie der Betrieb aller hierzu dienenden u. darauf bezügl. Geschäfte, besonders der Erwerb von Grundstücken, Anlagen u. Einricht. aller Art u. die Beteilig. an gleichartigen Unternehmungen. Die Ges. steht als Stromabnehmerin zu der Akt.-Ges.Leitzachwerke“ in München in vertragl. festgelegtem Verhältnis. Zunächst ist ein Abschluss auf Abnahme von 15 000 000 Kilowattstunden erfolgt. Die Leitzachwerke haben ihren Betrieb am 7. Jan. 1914 aufgenommen. Von diesem Tage ab hat daher der regelrechte Betrieb des Unternehmens begonnen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde das Gebiet der Überland-Zentrale weiter ausgebaut. Die Leitungs- längen betragen zurzeit: 173,8 km 20 000 Voltleitungen gegen 109 km im Vorjahre, 321,9 km 10 000 km Voltleitungen gegen 240 km im Vorjahre, 13.7 kw 2000 Voltleitungen. Ferner befinden sich 17,2 km 3000 Voltleitungen zurzeit noch im Bau. Die Gesamtleitungslänge beträgt hiernach 509,4 km gegen 349 km im Vorjahr. An diese Fernleitungen sind 396 Ortsnetze (im Vorjahr 291) angeschlossen, die von 302 Transformatorenstationen gegen 290 im Vorjahr gespeist werden. Der Anschlusswert dieser Stationen beträgt 8500 KVA gegen 6300 KVA im Vorjahr. An diese Transformatorenstationen sind angeschfossen 44 000 Glüh- lampen, sowie 1593 Motore mit 5837 PS. ferner 550 andere Anschlussapparate. Das Gebiet der Ges. erstreckt sich über die Bezirksämter Rosenheim, Wasserburg, Aibling, Ebersberg, Miesbach u. Teile von Traunstein u. reicht im Norden bis Ebersberg u. Wasserburg, im Osten bis an das westliche Ufer des Chiemsees einerseits u. bis Marquartstein andererseits, im Süden bis Bayrischzell u. an die Landesgrenze u. endlich im Westen bis an die Grenzen der Versorgungsgebiete der Isar- u. Amperwerke einerseits u. die Interessensphäre des Walchenseewerkes andererseits. Das Elektrizitätswerk Prien wurde auf 45 Jahre gepachtet u. seit 1./1. 1912 im eigenen Betrieb übernommen. Durch Erwerb oder Ablös. sicherte sich die Ges. die Absatzgebiete der Elektrizitätswerke Feilnbach, Rohrdorf, Bernau, Beyharting u. Josephstal. Stromlieferungsverträge wurden mit den Elektrizitätswerken Endorf, Aschau, Antwort, Schonstett u. dem Murnwerk abgeschlossen. Das Elektrizitätswerk Miesbach G. m. b. H., dessen Geschäftsanteile in Besitz der Ges. über- gingen, wurde 1912/13 ganz von der Ges. aufgenommen. m schon während der Bauzeit mit der Stromlieferung an die Gemeinden beginnen u. insbes. für den Bau der Leitzachwerke elektr. Kraft bereit stellen zu können, wurden mit einigen bestehenden Kraftwerken Verträge abgeschlossen, wonach diese Werke den benötigten Strom lieferten. Die Gewinne des Jahres 1913 u. 1914 M. 142 850 bzw. 209 290 wurden vorgetragen; für 1914/15 4 % Div. verteilt. Kapital: M. 2 300 000 in 2300 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu 110 %. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie =1St. Bilanz am 30. Sept. 1915: Aktiva: Immobil. 47 826, Fernleitungen, Ortsnetze 3 120 941, Installat. für fremde Rechn. 170 603, Telephonanlage 24 804, Transformatorenstationen 44 737, Transformatoren der fertigen Stationen 193 361, Zähler u. Strombegrenzer 77 228, Inventar 13 336, Werkzeuge 7697, Konz. 223 962, Automobil 4000, Kassa 431, Warenbestände 137 615, Murnwerkhypoth. 20 318, Kaut. 13 800, Debit. 218 442. – Passiva: A.-K. 2 300 000, R.-F. 15 500, Ern.-F. 60 000 (Rückl. 20 000) Delkr.-Kto 5000. Hypoth. 17 430, Kredit. 645 761, Tratten 1 000 000, Kaut. 13 800, Abschreib.-F. 115 000, Div. 92 000, Vortrag 59 615. Sa. M. 4 324 107.