22 70 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000. Von dem A.-K. haben die Kreis- gemeinde Mittelfranken 60 %, die Elektrizitäts-Akt.-Ges. vorm. Schuckert & Co. 20 %, Bayer. Hypoth.- u. Wechselbank 9 %, Bayer. Vereinsbank 9 % u. das Bankhaus Anton Kohn in Nürnberg 2 % übernommen. Die Elektrizitäts-Akt.-Ges. vorm. Schuckert & Co. hat sich ver- pflichtet, während der ersten 5 Jahre mind. die Hälfte ihres Aktienbesitzes nicht zu veräussern. Anleihen: M. 6 940 000 in Darlehen der Kreisgemeinde Mittelfranken. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Grundstücke 41 382, Gebäude 573 152, Dieselmotoren 392 042, Generatoren 102 950, Krananlage 8767, Schaltanlagen 171 069, Transformatoren 1 677 827, Fernleitungen 5 944 237,MBetriebstelephon 40 731, Ortsleitungsnetz 3 760 312, Zähler 643 103, Mobil. 1, Werkzeuge 1, Kassa 4831, Waren 218 631, Kautionsdepot 50 032, Debit. 1 174 230. – Passiva: A.-K. 4 000 000, Darlehen 7 030 000, Kredit. 2 296 446, Wohlf.-F. 35 000 (Rückl. 24 112), R.-F. 42 117 (Rückl. 13 912), Amort.-F. 358 142, Ern.-F. 641 414, Talonsteuer-Res. 12 000, Div. 200 000, Tant. an A.-R. 5216, Vortrag 182 970. Sa. M. 14 803 306. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Ausgaben 717 270, Darlehen-Zs. 303 387, Amort.-F. 126 697, Ern.-F. 254 084, Talonsteuer-Res. 4000, Reingewinn 426 211. – Kredit: Vortrag 147 970, Einnahmen 1 683 682. Sa. M. 1 831 652. Dividenden 1913–1915: 5, 5, 5 % Direktion: Ing. Aug. Laible, Stellv. Jos. Lang, Aufsichtsrat: Vors. Dr. Karl Theodor Ritter von Eheberg, K. Geh. Rat u. Universitäts- professor, Erlangen; Stellv. Geh. Komm.-Rat, Gen.-Dir. Dr. Oscar Ritter von Petri, Nürnberg; Alexander Friedrich Lothar Graf von Faber-Castell, Erlaucht, Stein; Hofrat, Oberbürger- meister Ernst Rohmeder, Ansbach; Komm.-Rat Friedr. Resenscheck, Erlangen; Ökonomierat Karl Kliegel, Uttenreuth; Dir. Max Berthold, Nürnberg: Geh. Hofrat Adolf Pöhlmann, München; Bankier Martin Kohn, Schulrat Konrad Weiss, Nürnberg. Zahlstellen: Ges.-Kasse; München: Bayer. Hypoth.- u. Wechsel-Bank, Bayer. Vereins- bank; Nürnberg: Bankhaus Anton Kohn. Grosskraftwerk Franken Akt.-Ges. in Nürnberg. Gegründet: 28. u. 29./11. 1911; eingetr. 1./12. 1911. Gründer: Stadtgemeinde Nürnberg; Stadtgemeinde Fürth; Elektrizitäts-Akt.-Ges. vorm. Schuckert & Co., Bankhaus Anton Kohn, Nürnberg; Bayer. Hypoth.- u. Wechselbank, Bayer. Vereinsbank, München. Zweck: Ausnutzung der Elektrizität, insbes. die Erzeugung u. der Bezug sowie Abgabe u. Verteilung elektr. Stromes, Errichtung u. Betrieb hierzu geeigneter Werke u. Anlagen, ferner Pacht. u. Verpacht., Erwerb u. Verkauf sowie Beteilig. in gleichen u. verwandten Unternehmungen in jeder Form. Die Ges. erwarb ein im Stadtgebiete Nürnberg liegendes, 34 Tagwerk grosses Grundstück in Gebersdorf. Das Grosskraftwerk Franken hat nur mit Gross- abnehmern im Stadtgebiet Nürnberg zu tun, die einen Anschlusswert von mindestens 60 Kilowatt besitzen. Hierunter sind in erster Linie die städtischen Werke, städt. Elektrizitätswerk Nürnberg, Nürnberg-Fürther Strassenbahn, Elektrizitätswerk der Stadt Fürth zu nennen; ferner das Fränkische Ueberlandwerk, die Siemens-Schuckert-Werke, die Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg u. eine Reihe Grossbetriebe. Zur Zeit werden 60 Grossbetriebe mit Strom versorgt. Die Verteilung des Stromes an die einzelnen Abnehmer der beiden Städte, sowie im Gebiet von Mittelfranken ist Sache der betreffenden städtischen Elektrizitätswerke bezw. des Fränkischen Ueberlandwerkes. Es ist für später der Anschluss an das ,Bayern- werk“' und durch dieses der Strombezug von den staatlichen Wasserkräften geplant. Der Dampfbetrieb wird nach dem Anschluss an das „Bayernwerké“ nicht entbehrt werden können, im Gegenteil soll das Grosskraftwerk Franken im Winter wesentlich zur Stromlieferung an das „Bayernwerk“' mit herangezogen werden. Die mit den Gründern abgeschlossenen Stromlieferungsverträge umfassen einen Zeit- raum von 50 Jahren. Geliefert wird Drehstrom, der in unterirdisch verlegten Kabeln mit 20 000 Volt fortgeleitet wird. Nur das Fränkische Überlandwerk ist mit Freileitungen an- geschlossen. Die Maschinenanlage besteht aus 2 Turbodynamos von je 3400 Kw. u. aus 2 von je 8800 Kw., zus. 24 400 Kw. An Dampfkesseln sind vorhanden: 8 Röhrenkessel von je 370 ms u. 4 Kessel von je 400 m?, zus. 4560 me samt Zubehör. Die Speisung der Kessel geschieht sowohl durch elektr. angetriebene Turbinenpumpen, als auch durch eine Dampf- kolbenpumpe. Das Kabelnetz, im Umfang von 50 km, umfasst Hochspannungs-Drehstrom- kabel 20 000 Volt von 120, bezw. 50, bezw. 25 qmm Querschnitt. Mit Ausnahme einzelner Ausläufer sind die Speisebezirke ringförmig ausgebaut, so dass die Verbrauchsstellen von zwei Seiten her mit Strom versorgt werden. Die Arbeiten für den Anschluss der städt. Betriebe, der Fränkischen Überlandzentrale, sowie 58 industrieller Grossbetriebe an das Grosskraftwerk sind ab März 1913 fertiggestellt worden. Der Anschlusswert beträgt zurzeit 80 000 Kw. Abgegeben wurden 1913–1915 17 233 708, 33 300 000, 42 596812 Kwst. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari, u. zwar von der Stadt Nürnberg M. 2 040 000, der Stadt Fürth M. 920 000, der Elektriz.- Akt.-Ges. vorm. Schuckert & Co. zus. mit den drei übrigen Gründern M. 1040 000. Für die gesamten Anlagekosten ist ein Betrag von rund M. 8 000 000 vorgesehen, wobei auch der spätere Anschluss des Werkes an die vom Walchensee herzuleitenden Wasserkräfte in Rücksicht gezogen worden ist. Das Mehr an Kapital über das A.-K. hinaus soll durch Schuld- verschreib. aufgebracht werden.