2278 Hlektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Zweck: Erwerb u. Betrieb, sowie Bau von elektr. Anlagen, Erwerb bezw. Nachsuchung der zur Errichtung u. zum Betriebe solcher Werke erforderl. Konz. Installationsgeschäft. Die Ges. übernahm 1900 von der Akt.-Ges. für elektr. Anlagen und Bahnen in Dresden die Elektrizitätswerke in Plauen bei Dresden, Riesa a. E., Meerane, Gössnitz und Schmölln für zus. M. 2 245 369. Genannte Ges. gewährte für die ersten 3 Betriebsjahre eine 5 % Zins: garantie, aus der sie, nachdem im Aug. 1901 über ihr Vermögen der Konkurs eröffnet ist, gegen „ auf Zahlung des Restes der Kaufsumme entlassen wurde. Die Konz. für die genannten Werke lauten auf je 50 Jahre und sind an bestimmte Bedingungen geknüpft, die Städte, welche an dem Reingewinn teilnehmen, können die Werke nach einer bestimmten Reihe von Jahren unter näher vereinbarten Bedingungen käuflich übernehmen. Nach Ab- lauf der Konzessionen geht das Eigentum der Werke samt allem Betriebsmaterial etc. un- entgeltlich lasten- und hypothekenfrei in das Eigentum der Gemeinden über. Das Meeraner Werk ist 1./7. 1902 durch Kauf für M. 250000 iu den Besitz dieser Stadt übergegangen; ebenso 1903 das Werk in Dresden-Plauen, dieses mit Verlust; 1903 auch Verkauf des Leitungsnetzes auf Bahnhof Gössnitz an den Fiskus, dagegen Erwerb eines an das Riesaer Werk angrenzenden Grundstücks für M. 47 000. Statistik für 1908–1915: Das Anschluss-Aquivalent des Elektrizitätswerkes Riesa: 726, 786, 846, 873, 939, 1029, 1148, 1193 K. W., Energieabgabe 222 918, 322 231, 379 471, 352 975, 349 761, 430 473, 431 718, 361 853 K. W., Anschluss-Aquivalent in Gössnitz 329, 399, 451, 498, 539. 633, 690, 731 K. W., Energieabgabe 122 239, 130 801, 148 414, 193 290, 231 946, 267 945, 210 777, 179 920 K. W., Anschluss-Aquivalent in Schmölln 469, 614, 841, 987, 1194, 1339, 1375, 1444 K. W., Energieabgabe 220 985, 273 164, 454 770, 573 176, 788 457, 1 145 078, 926 300, 1 010 967 K. W. Kapital: M. 800 000 in 800 Aktien à M. 1000. Nachdem von der Verteilung einer Div. für 1900 abgesehen war, beschloss die G.-V. v. 19./9. 1901 zur Sanierung der Ges. Herabsetzung des urspr. M. 2 000 000 betragenden A.-K. um M. 1 000 000 durch Vernichtung der Aktien Nr. 1001–2000. Der hierdurch u. durch Verzichtleistung der A.-G. für elektr. Anlagen u. Bahnen in Dresden auf die Restkaufsumme für die von der Elektricitätswerke-Betriebs-A.-G. von ihr erworb. Elektrizitätswerke (s. oben) verfügbar gewordene Betrag von zus. M. 1 134 243 wurde verwandt mit M. 790 909 zu ausserord. Abschreib. auf Anlagen u. Inventarien, mit M. 2499 zu Abschreib. auf Beteiligungskto Kanaltauerei-Ges. m. b. H. in Kiel (s. oben) und mit M. 340 834 zu Reservestellungen. Die aus oben erwähnten Verkäufen verfügbar gewordenen Barmittel wurden 1903 zum Ankauf von M. 400 000 eigenen Aktien zu 50 % benutzt; H. G.V. v. 25./7. 1905 wurde das A.-K. um diesen Betrag auf M. 600 000 durch Vernicht. der 400 Aktien herabgesetzt. Der Buchgewinn diente zur Verstärkung der Reserven der Ges., zu Abschreib. u. Bildung eines Anleihe-Agio-Ktos. Das gesamte A.-R. wurde 1905 von der Elektra, A.-G. in Dresden erworben; ein grosser Teil davon ging 1911 an das Bankhaus Philipp Elimeyer in Dresden über, welches die Aktien an der Dresdner Börse einführte. Die G.-V. v. 8./4. 1913 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 200 000 (auf M. 800 000) in 200 Aktien mit halber Div.-Ber. für 1913, übernommen von einem Konsort. zu 110 %, angeboten den alten Aktionären zu 115 %. Hypoth.-Anleihe v. 1909: M. 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. à M. 1000 (Nr. 1–250) u. à M. 500 (Nr. 251–750) auf den Namen des Bankhauses Philipp Elimeyer oder dessen Ordre lautend u. durch Indossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu 102 % 35 2/1. 1915 durch jährl. Auslos. von 1½ % des Gesamtbetrages zuzügl. ersparter Zs. auf 1./7. Ab 1915 auch verstärkte Tilg. od. Gesamtkündig. mit 3 monat. Frist zulässig. Verj. der Coup. die gesetzl., der Stücke 10 (K.). Noch in Umlauf Ende 1915: M. 492 500, Zahlst.: Ges.- Kasse; Dresden: Philipp Elimeyer, Deutsche Bank. Kurs Ende 1909–1914: 100.50, –, 101, 100, 96, 97.75* %. Eingef. in Dresden am 28./5. 1909 zu 101.25 %. Aufgelegt u. a. in Dresden von Ph. Elimeyer am 24./5, 1909 zu 100.50 4½ % Stückzs. Schlusssch.-St. – Die Anlefhe diente zur Rückzahl. des Restes der 5 % Anleihe, deren Inhaber bei dem Umtausch v. 17. bis 22./5. 1909 eine Konvertier.-Prämie von 2½ % erhielten, ferner zu Erweiterungen im Elektriz.-Werk Schmölln, S.-A. u. zur Stärkung der Betriebsmittel u. ist sichergestellt durch eine erststell. Hypothek von M. 500 000 auf die Elektriz.-Werke Riesa, Gössnitz, S.-A. u. Schmölln, S.-A. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt) event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, bis 10 % vertragsm, Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf bis 4 % Div., vom verbleib. Über- schuss 8 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von M. 600 an den Vors. vom M. 300 an jedes andere Mitgl.), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Elektriz.-Werk Riesa 970 500, do. Gössnitz 405 000, do. Schmölln 722 200, Hausgrundstück Riesa 47 500, abz. 40 000 Hypoth., bleibt 7500, Kassa 13 775, Wertp. 45 000, Schuldner 70 316, Vorauszahl. 9300, Waren u. Material. 46 600, Fuhr- wesen 500, Inventar 1. – Passiva: A.-K. 800 000, R.-F. 80 000, Spez.-R.-F. 52 500, Anleihe 492 500, do. Zs.-Kto 2531, Ern.-F. 280 000, Kapital-Tilg. 290 000, Teilschuldverschreib.-Einlös.- Kto 1530, Kredit. 199 588, Rückstell. 44 026, Talonsteuer-Res. 5500 (Rückl. 500), Div. 40 000, Tant. an Vorst. 1000, do. an A.-R. 587, Vortrag 929. Sa. M. 2 290 693. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 177 287, Zs. 25 498, Wertp. 1700, z. Ern.-F. 30 408, z. Kapital-Tilg.-F. 20 000, Abschreib. 500, Reingewinn 43 016. – Kredit: Vortrag 2176, Betriebseinnahmen 295 734 Teilschuldverschreib. 500. Sa. M. 298 410. Kurs Ende 1911–1914: 130, 126, 120, 117* % (junge Aktien 116.50 %). Die Aktien wurden im März 1911 an der Dresdner Börse eingeführt.