2342 Theater und Opern-Häuser. Palast-Theater-Akt.-Ges. in Berlin, Hardenbergstr. 29 a. (Firma bis 31./1. 1914: Cines Theater-Akt.-Ges.) Gegründet: 23./9. 1913; eingetr. 15./9. 1913. Gründer: Baron Alberto Fassini, Rom; Albert Herm. Woods, New York; Siegfried Salomonski, Berlin; Jean Lipowetzki, Berlin; Lothar Stark, Charlottenburg. Zweck: Erwerb, Errichtung u. Betrieb von Theatern aller Art, sowie allen damit in Zus.hang stehenden Unternehmungen u. Geschäften, ferner aller Arten von Geschäften, die sich auf den Erwerb, die Veräusserung u. die sonstige Verwertung von Films beziehen, insbes. der Betrieb des Palasttheaters am Zoo. Kapital: M. 400 000 in 400 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 002 000, übernommen Yon den Gründern, und zwar haben gezeichnet Baron Fassini M. 334 000, A. H. Woods u. S. Salo- monski je M. 333 000, J Lipowetzki u. Lothar Stark je M. 1000. Die G.-V. v. 15./5. 1914 be- schloss die Herabsetz. des A.-K. auf M. 400 000. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1914: Aktiva: Einricht. 259 917, Kaut. u. Bankguth. 84 828, Debit. 102 118, vorausbez. Mieten 33 416, Waren 26 030, Filmaufnahme 29 184, Kassa 450, Verlust 110 793. – Passiva: A.-K. 400 000, Kredit. 230 255, Akzepte 16 485. S. M. 646 740. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. in den Theatern u. Bureaus 88 713, Abschreib. 28 691. – Kredit: Theater u. Warengewinn 6611, Verlust 110 793. Sa. M. 117 405. Dividende 1913/14: 0 %. Direktion: Stellv. Benj. Blumenthal, Berlin. Aufsichtsrat: Kaufm. Heinz H. Blitz, Gust. Krumm, Berlin. Ö 0 3 = 0 Projektions-Akt.-Ges. „Union' in Berlin, SW. 68, Zimmerstrasse 16/18. Filiale in Frankfurt a. M., Kaiserstrasse 64. Gegründet: 12./3. 1910; eingetr. 30./3. 1910. Sitz bis 25./4. 1913 in Frankfurt a. M. Gründer siehe Jahrg. 1913/14. Zweck: Einrichtung u. Betrieb von Kinematographentheatern, Fabrikation u. Vertrieb von Films u. Apparaten. Die Firma ist jedoch berechtigt, sich auch an anderen Unter- nehm. in jeder zuläss. Form zu beteiligen. Anfang 1914 hatte die Ges. 22 Theater in Betrieb. In Berlin-Tempelhof ist 1913 eine Filmfabrik erbaut worden. Die Ges. besitzt sämtl. Anteile der Firma: „Lichtspielvertrieb des Verbandes deutscher Bühnenschriftsteller' G. m. b. H., auch erwarb die Ges. Anteilscheine der Firma Lichtspiele G. m. b. H. Mozartsaal in Berlin u. solche der Internat. Film-Vertriebs-Ges. m. b. H. Im J. 1913 wurde eine Div. verdient, doch wurde von der Verteilung einer solchen Abstand genommen, der Gewinn vielmehr zu Ab- schreib. u. Rücklage verwendet. Das Geschäftsj. 1914 schloss mit einem Verlust von M. 1 356 450 ab. Dieses ungünstige Resultat wird indes-en nicht auf die Verminderung der Einnahmen aus dem Fabrikationsgeschäft, dem Theater u. den Beteilig. zurückgeführt, sondern darauf, dass infolge des Krieges mit Rücksicht auf die ausländ. Geschäfte eine Reihe a. o. Abschreib. notwendig geworden u. aussergewöhnliche Verluste entstanden sind. Der Bilanzverlust von M. 1 356 450 reduzierte sich durch Heranzieh. der Res. (M. 664 232) auf M. 691 821. – Im Aug. 1915 ist inzwischen der Projektions-Akt.-Ges. Union u. der Nordischen Film Co. in Berlin eine Interessengemeinschaft zustande gekommen, an der auch die Oliver Film Ges. in Berlin beteiligt ist. Bei vollständiger Wahrung der Selbständigkeit jeder beteiligten Ges. ist durch die Kombination die Möglichkeit der Verwert. der Fabrikate der einzelnen Fabriken erhöht, u. deren Vertrieb durch Schaffung einer Verleihzentrale erleichtert worden. Die U. T. Lichtspieltheater in Gross-Berlin, Frankf. a. M., Mannheim, Stuttgart, Strassburg u. Essen-Ruhr wurden 1915 an den Oliver'schen Theaterkonzern für rd. M. 750000 verkauft. An der Oberleitung dieses Theaterzusammenschlusses bleibt die Projektions- Akt.-Ges. Union nach wie vor beteiligt. Auch im J. 1915 hat die ungünstige Einwirkung des Krieges auf die Geschäfte der Ges. angehalten. Nach M. 393 534 Abschreib. stieg der Verlustsaldo aus 1914 auf M. 1 035 356, konnte aber durch den Gewinn des J. 1915 auf M. 682 526 vermindert werden. Allein an die französ. Filmfirma Pathé Freres hat die Ges. eine Warenforder. von M. 450 000. Kapital: M. 2 200 000 in 2200 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000, begeben zu pari. Die a o. G.-V. v. 30./6. 1911 beschloss Erhöh. um M. 250 000, begeben zu 145 %: nochmals erhöht lt. G.-V. v. 16./9. 1912 um M. 250 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1913, übernommen Yvon 1I. Hohenemser Söhne in Mannheim zu 165 %, angeboten den alten Aktionären zu 180 %. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 25./4. 1913 um M. 500 000 in 500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7, 1913, angeboten den alten Aktionären zu 180 %. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 27./6. 1914 um M. 700 000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1914; hiervon wurden M. 500 000 von einem Konsort. zu 100 % über- nommen, von diesen Aktien behält das Konsort. M. 200 000 u. M. 300 000 wurden den Aktionären zu 107 % angeboten. Auf restl. M. 200 000 neue Aktien brachten in die Ges. ein Dir. Jul. Greenbaum u. Dir. Max Grünbaum in Charlottenburg die ihnen gehörigen Geschäftsanteile der Vitascope-Ges. m. b. H. zu Berlin, Greenbaum im Nennbetrage von M. 18 000, Grünbaum im Nennbetrage von M. 6000, u. erhielten dafür zus. obige M. 200 000 Aktien u. M. 215 000 bar. Hypothek: M. 224 000 auf Filmfabrik.