7 „ 63 ....... * V Verschiedene GeselhE. und Nachträge. 2369 Krusenrotterhaus A.-G. in Kiel. „ 33 9. 1896. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Erwerbung und Verwalt. von Gründstücken zum Nutzen der akadem. Verbindung „Krusenrotter Kneipe-“' in Kiel. Kapital: M. 17 000 in 68 Nam.-Aktien à M. 250. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Bis März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1914: Aktiva: Grundstück 22 672, Inventar 3199, Debit. 471, Vorräte 178. – Passiva: A.-K. 1500, Grundschuld u. Hypoth. 25 000, R.-F. 20. Sa. M. 26 520. Vorstand: Apotheker Dr. phil. Carl Rüdel, R. A. Hansen, R. A. Haeseler. Aufsichtsrat: Vors. Dr. phil. O. Mensing, Stellv. Rechtsanw. Dr. Reese, Prof. Dr. Wilh. von Starck, Dr. med. Henning Henningsen, Fabrikant Paul Lehment, Rechtsanw. Dr. Baumgärtel, R. A. Reteysen, Sanitätsrat Dr. Behn, Dr. med. Hadenfeldt. ― ――― 0 Verschiedene Gesellschaften und Mächträge. Gesellschaft für Brauerei, Spiritus- u. Presshefe-Fabrikation vormals G. Sinner in Karlsruhe-Grünwinkel (Baden), Zweigniederlassungen in Durmersheim u. Luban b. Posen; Niederlagen in Pforz- heim, Mannheim u. Duisburg. Gegründet: 2./11. 1885; 30./11. 1885. Übernahmepreis M. 2 000 000. 1898 Erwerb der Gebr. Friedmann'schen Spr itfabriken in Stettin u. Neufahrwasser mit Lagerhalle in Mann- heim; über die Kapitalserhöhung zu diesem Zwecke siehe unten. Das Etabliss. in Grünwinkel wurde 1888 durch eine grosse Rektifikationsanstalt für Feinsprit, 1891 durch Bau einer Getreidemühle mit Speicher, 1898 durch Bau einer neuen Presshefenfabrik, Brauereikeller, Picherei erweitert. Grundbesitz am 1./1. 1916 in Karls- ruhe u. Vororten 546 760 qm, in Durmersheim 19 855 qm, in Luban 1 494 024 qm, Neu- kölln 4058 qm, Neuhaldensleben 9058 qm, zus. 2 073 755 qm. Die Ges. steht mit ihren Brennereien in Grünwinkel, Durmersheim u. Luban bei Posen in einem Vertragsverhältnis mit der neuen ,„Spiritus-Zentrale“ in Berlin. Die Ges. besitzt gegenwärtig je eine Presshefenfabrik nebst Spiritusbrennerei in Grünwinkel, Durmersheim u. Luban bei Posen; letztere 1904 errichtet u. seit Okt. 1904 in Betrieb. Weiterer Besitz eine Spiritusraffinerie in Grünwinkel, eine Malzfabrik in Grünwinkel, eine Grossbrauerei sowie Weizen- u. Roggenmühle (s. unten) in Grün- winkel, eine Lagerhalle in Mannheim, 46 Wirtschaften, darunter das Hotel-Restaurant „Friedrichshof“ Karlsruhe, ferner Häuser in Grünwinkel, Karlsruhe, Pforzheim usw., sowieendlich eine eigene See- u. Fluss-Rhederei zur Verfrachtung der eigenen Waren. In Karlsruhe hat die Ges. zwei Getreidelagerhäuser am Rheinhafen erpachtet. 1910 Erricht. eines Getreidesilos verbunden mit Mehlspeicher in Grünwinkel mit ca. M. 200 000 Kostenaufwand. Die Sprit- raffinerien in Stettin u. Neufahrwasser mit dem Lagerhaus der Ges. in Stolp wurden mit Wirkung ab 1./10. 1908 zus. mit der Firma Paul Jul. Stahlberg u. der Pomm. Spiritusverwert.- Genossenschaft, beide in Stettin, zu einer neuen A.-G. unter der Firma „Stettiner Spritwerke“, vereinigt. Für die einzubringenden Werte erhielt die Ges. vormals Sinner M. 1 400 000 Aktien u. übernahm weitere M. 700 000 Aktien zu pari, sodass sie von dem M. 3 900 000 betragenden A.-K. der Stettiner Spritwerke M. 2 100 000 besass (z. Z. nur noch M. 1 680 000). Der Pommerschen Genoss. hat die Ges. vorm. Sinner eine Option auf M. 1 680 000 zu 190 % eingeräumt; die Option konnte bis 14./9. 1914 ausgeübt werden. Von dem Optionsrecht wurde kein Gebrauch gemacht. Der Buchgewinn bei dem der Stettiner Spritwerke betrug M. 684 000. Die Käferthaler Presshefefabrik brannte am 23./5. 1906 total nieder; Schaden durch Versich. gedeckt. Die Fabrik wurde nicht wieder aufgebaut, sondern das Terrain verkauft. Die G.-V. v. 25./3. 1907 beschloss als Ersatz für die abgebrannte Fabrik die Beteil. an dem Unternehmen des Gen.-Dir. Rob. Sinner in Labuhn mit Gr.-Massow u. Zewitz in Pommern mit M. 1 200 000. Rob. Sinner hinterlegte bei der Sinner-Ges. eine diesem Kapital entsprechende Sicherheit für die Dauer des Vertrages, der bis 1922 läuft. Der Betrieb teilt sich in zwei Gruppen, von denen A die Presshefefabrik und B Landwirtschaft etc. umfasst. Der nach Abzug der Ab- schreib. verbleibende Reingewinn soll derart verteilt werden, dass vom Gewinn der Gruppe A die Ges. Sinner ⅝; und Rob. Sinner ¼ erhält, von Gruppe B die Ges. Sinner und Rob. Sinner ⅝. Sollte sich bei der Gruppe B ein Verlust ergeben, so wird dieser von Rob. Sinner für seine alleinige Rechnung übernommen. Ausserdem garantiert derselbe der Ges. Sinner, dass der Gewinn der Sinner-Ges. aus beiden Konten mindestens 4 % des eingelegten Kapitals beträgt. und vergütet, falls diese Verzinsung nicht erreicht werden sollte, der Ges. Sinner den Fehlbetrag. Die Presshefefabrik in Gr.-Massow kam Ende Nov. 1907 teilweise in Betrieb, der weitere Ausbau ist 1908 erfolgt. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1916/1917. I. 149