Gewerkschaften. 3395. Grubenvorstand: Vors. Dr. jur. Georg Wolf, Stein; Stellv. Komm.-Rat Aug. Hentschel, Zwickau; Kohlenwerksbes. Bergrat Albin Klötzer, Bockwa; Fabrikbes. Kurt Ferd. Ebert, Zwickau; Rechtsanw. u. Notar Dr. jur. Rich. Gaitzsch, Chemnitz; Berg-Dir. Ernst Aug. Bergmann, Reinsdorf. Direktorium: Berg-Dir. Adolph Kneisel, kaufm. Dir. Andreas Hurtzig (Gersdorf). Gewerkschaft König Ludwig zu Recklinghausen in Westfalen (Bergrevier Recklinghausen-Ost). Sitz: Recklinghausen. Postadresses Recklinghausen Süd (König Ludwig). Gegründet: Die Gew. ist hervorgegangen aus dem Steinkohlenbergwerk Ver. Henrietten- glück; dasselbe bestand aus den in den Gemeinden Recklinghausen Stadt, Land u. Suderwich, Kreis Recklinghausen, geleg. konsolidisrten 3 Grubenfeldern Henriettenglück I, II u. III, welehe in den Jahren 1856–67 erbohrt waren Durch einen unter dem 12./3. 1872 oberbergamtl. be- stätigten Gewerkenbeschluss v. 16./2. 1872 wurde der Name der Gew. in „König Ludwig“ ab- geändert. Das in den Jahren 1873 u. 1874 von der Gew. in den Kreisen Bochum u. Reckling- Rausen weiter erbohrte und gemutete Steinkohlenfeld „König Ludwig II. wurde gemäss Konsolidations-Bestätigungs-Urkunde v. 18./26./7. 1876 mit den 3 Grubenfeldern Henrietten- glück I, II u. III unter dem Namen „König Ludwig“ zu einem Ganzen vereinigt. Das Bergwerkseigentum der Gew., welches sich urspr. auf das konsolidierte, aus 4 Maximal- feldern bestehende Bergwerk König Ludwig beschränkte, ist durch Ankauf sämtlicher Kuxe der Gew. Henrichenburg 1898 um weitere 13 Maximalfelder, welehe sich im Norden und Osten an den alten Besitz anschliessen, erweitert worden, so dass die Gesamtberechtsame nunmehr 17 Maximalfelder mit zus. 36 188 738,53 qm umfasst. Die Konsolidation der alten Felder König Ludwig mit den Feldern Henrichenburg ist 1906 durchgeführt, die 17 Felder bilden jetzt ein einheitliches Bergwerkseigentum mit dem Namen König Ludwig, das südlich mit den Bergwerken Friedrich der Grosse u. Victor, (Lothringer Hüttenverein Aumetz-Friede), westl. mit Recklinghausen, (Harpener Bergbau A.-G.), General Blumenthal (Bergwerks- gesellschaft Hibernia), nördl. mit den Feldern General Blumenthal, (Bergwerksgesellschaft Hibernia) u. Ewald Fortsetzung, sowie östl. mit Emscher Lippe u. Ickern (Lothringer Hüttenverein Aumetz-Friede) markscheidet. Zur Ausbeutung der Berechtsame sind bisher 2 Schachtanlagen in Betrieb genommen, die ältere im alten Felde König Ludwig mit den Förderschächten I, II u. III sowie dem Wetterschacht VI, die jüngere Anlage im früheren Felde Henrichenburg mit den Schächten IV u. V, von denen der eine zur Förderung, der andere zur Wetterführung dient. Die Grubenabteil. 1/III fördert von der ersten (442 m) Bausohle aus 10 flachgelagerten Flözen der Fettkohlenpartie, die in ihrer ganzen Mächtigkeit aufgeschlossen ist. Auf der Anlage IV/V sind ebenfalls sämtl. Flöze der Fettkohlengruppe sowie p5 edle Gas- u. Gasflammkohlenflöze aufgeschlossen, die sämtl. auf der ersten 520 m Bausohle in Abbau stehen. Die Wasserzuflüsse sind gering, sie betragen auf beiden Schacht- anlagen 0,85 cbm in der Minute. Beide Anlagen sind mit Bahnanschlüssen an die Stationen Recklinghausen Süd u. Suderwich u. die eig. Häfen am Dortmund-Ems- u. Rhein-Herne-Kanal angeschlossen Der Kokereibetrieb umfasst gegenwärtig 340 Öfen, welche sich mit 180 u. 160 Öfen auf die beiden Anlagen verteilen u. sämtl. mit Nebenproduktengewinnungsanlagen aus- gerüstet sind. Zwecks Verwert. der Nebenprodukte ist die Gew. der Verkaufsvereinigung für Teererzeugnisse, der Deutschen Ammoniak-Verkaufs-Vereinigung u. der Deutschen Benzol- Vereinigung beigetreten. Der im J. 1900 mit dem Schachtgrundstücke in Suderwich er- worbene Ringofen für Lehmsteine wurde zur Verziegelung von Grubewchieferton ein- gerichtet. Bei Schacht I/II befindet sich eine Solbadeanstalt. . 1910–1915 wurden 8389, 9072, 6934, 7642, 6196, 5849 Bäder verabfolgt. Der Grundbesitz der Gew. umfasst 502 ha, auf denen sich ausser den Gebäuden für die industriellen Anlagen 485 Beamten- u. Arb.- Häuser mit 2369 Wohnungen befinden. Für Neuanlagen wurden 1909–1915: M. 6 370 066, 640 054, 519 189, 2 580 922, 2 361 477, 2 101 449, 1 704 439 bezahlt, davon 1915 M. 817 705 für Kokerei I u. II (Teerdestillation etc.). Die Gew. ist bei der Rheinisch-Westfäl. Bergwerks- Ges. mit jetzt M. 738 600 beteiligt. Seit Ende 1913 Beteilig. bei der Firma Winschermann & Cie., G. m. b. H., Reederei mit Kohlenhandlg. in Duisburg-Ruhrort. Kuxe: Anzahl derselben 1000. 4 % Hypothekar-Anleihe von 1905: M. 12 000 000 in Stücken à M. 1000, rückzahlbar zu 102 2%, ausgestellt auf den Namen der Deutschen Bank, Berlin als Pfandhalterin oder deren Ordre u. durch Indossament übertragbar. Zs. 2./1., 1./7. Tilg. ab 1910 durch jährl. Ausl. von mind. 2 % vor dem 1./4. auf 1./7.; Verstärkung u. Totalkündig. mit 3 monat. Frist zu- lässig. Die Anleihe ist sichergestellt durch eine Hypothek auf dem Grund- u. Bergwerks- besitz der Schuldnerin: I. dem consolid. Steinkohlenbergwerke König Ludwig in Gesamt- grösse von 36 188 738.53 qm, II. einem Teil des Grundbesitzes der Gew. in Grösse von 173 ha 78 a 93 qm. Die Verpflichtung erstreckt sich auf alle auf den verpfändeten Grundstücken befindlichen Anlagen über u. unter Tage, mit sämtl. Zubehör sowie auf die Versicherungs- gelder. Die Anleihe diente zur Tilg. der alten Oblig.-Schuld von 1898, zur Rückzahlg. von Bankschulden und Bestreitung der Kosten für Neuanlagen. Bilanzwert der Verpfändungen M. 22 153 658. In Umlauf Ende 1915: M. 10 560 000. Zahlst.: Recklinghausen-Süd (König Ludwig): Gew.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank; Essen: Essener Credit-Anstalt. Verj. der Coup.: 4 J. (K.), der Stücke: 30 J. (F.). Kurs in Berlin Ende 1905–1914: 100.50, 98.50,