* 2416 Gewerkschaften. rat Dr. jur. Alb. Katzenellenbogen, Frankf. a. M.; Rechtsanw. Ernst Bassermann, M. d. R., Mann- heim; Gen.-Dir. Paul Ebeling, Westeregeln. Direktion: Bergwerks-Dir. Ernst Pfistef, Rossleben. Prokuristen: Kaufm. Hans Schulz, Dr. Erich Lampe, Rossleben. Kaliwerke Sollstedt, Gewerkschaft zu Sollstedt. Gegründet: Im J. 1907. Zweck: Übernahme u. Ausbeutung der von Herm. Schmidt- mann im J. 1902 erworbenen u. von ihm aufgeschlossenen 23 Felder mit 44 669 688 qm Flächeninhalt. Die Gew. betreibt die Gewinnung u. Verwertung von Bergbauprodukten u. daraus hergestellten Fabrikaten für Handel u. Konsum. Von den obenerwähnten 23 Feldern mit 44 669 688 am Flächeninhalt wurde ein Feldesteil von 6 453 593 qm im J. 1910 an die Gew. Neu-Sollstedt übertragen. Von den verbleibenden Feldern wurde im J. 1910 ein weiterer Komplex von 13 578 255 am abgeteilt zwecks Gründung der Gew. Craja, deren sämtl. Kuxe sich im Besitze der Kaliwerke Sollstedt befinden. Das gesamte Feldareal der Gew. Sollstedt u. Craja beträgt nunmehr 19 Felder mit 38 216 095 qm Flächeninhalt. Das Salzlager in den durch einen Schaéht und 8 Tiefbohrungen aufgeschlossenen Feldern besteht aus Hartsalzen mit einer Mächtigkeit von durchschnittl. 10 m u. einem Durchschnittsgehalt von über 16 % Kz0; nur in dem nordöstl. Feldesteile sind mit einer Bohrung Carnallite angetroffen worden. Auf der Gew. Sollstedt befindet sich eine Schachtanlage, welche im Dez. 1904 in Betrieb genommen wurde. Die Kalisalze wurden von dem Schacht in einer Teufe von 681,8 m erreicht. Der Schacht wurde mit der Gew. Neu-Sollstedt durchschlägig gemacht. Grundbesitz der Gew. Sollstedt 227 662 qm. Die Gew. Sollstedt besitzt unweit ihrer Schachtanlage eine Chlorkaliumfabrik. Die Fabrik ist in der Lage, jährlich ca. 550 000 dz Chlorkalium herzustellen. Es ist beabsichtigt, später auch die aus dem Werke Craja etwa geförderten Salze auf Sollstedt zu verarbeiten. Die Gew. besitzt eine ausreichende End- laugenkonz. Die Salzmühlen-Anlage besteht aus 3 Systemen mit je einem Steinbrecher, 2 Glockenmühlen u. 2 Feinmahlapparaten sowie 3 mechan. Verladevorrichtungen. Leistung 24 000 dz in 20 Stunden. Belegschaft in Friedenszeit ca. 350 Mann. Die Lieferungen haben betragen in: Chlorkalium Kalidünger Kalidüngesalze Kainit- Gesamt-Jahres- zu 80 % zu 38 % zu 20–42 % Hartsalze lieferung ausge- dz dz dz dz drückt in dz K20 1907 290 724 8 375 102 616 732 041 269 848 1908 64 546 63 850 612 712 130 223 1909 75 875 4 100 74 152 629 937 144 030 527 114 *= 295 498 1 845 705 595 443 1911 484 019 15612 159 682 1 128 925 454 500 1912 128 740 7 080 136 633 512 638 189 980 1913 92 142 8 100 96 207 398 005 137 941 1914 71 066 11 734 91 571 272 053 110 781 1915 38 910 12 850 118 412 192 268 47 480 wovon im J. 1915 38 754 dz K:0 auf gekaufte Quoten entfielen. Ausserdem brachte die Gew. Sollstedt für die Gew. Neu-Sollstedt, deren Rohsalze Sollstedt vertraglich zu ver- mahlen u. zu verarbeiten hat, 179 724 dz Rohsalz 12/15 % K:0, 4368 dz Düngesalz 20/22 % K20, 1035 dz Düngesalz 30/32 % K:0, 3550 dz Kalidünger 38 % Kz0, 8292 Chlorkalium von 80 % K0Cl, insgesamt 30 214 dz K:0 zum Versand. Die Gew. Sollstedt, welche während der J. 1907–1909 dem Kalisyndikat angehörte, dann infolge ihrer aussersyndikatlichen Abschlüsse aus dem Syndikat austrat, ist am 31./12. 1911 dem Kalisyndikat G. m. b. H. wiederum beigetreten, nachdem sämtl. aussersyndikatl. Lieferungsverpflichtungen gelöst worden sind. Die Gew. nimmt also seit dem 1./1. 1912 mit ihrer gesetzlichen Quote an dem Gesamtabsatz des Kalisyndikats teil. Die Quote, welche die Kaliwerke Sollstedt Gew. auf Grund der gesetzl. Einschätzung durch die Verteilungs- stelle erhalten hatten, betrug 13.63 Tausendstel und hat sich inzwischen durch Zutritt neuer Werke auf 8.0868 Tausendstel am 1./2. 1916 reduziert. Die Gew. Craja, deren gesamter Bergwerks- u. Grundbesitz für unten vermerkte Anleihe mit verpfändet ist, verfügt über einen Felderbesitz von 13 578 255 qm und einen Grundbesitz von 61 324 qm. Die Zahl der Kuxe beträgt 100. Sämtl. Kuxe befinden sich im Besitz der Kaliwerke Sollstedt. Vertreter der Gew. ist zurzeit Bergwerksdir. Max Winter, Sollstedt. Die Gew. Craja hat auf ihren Feldern mit dem Abteufen eines Schachtes — Craja I – im Febr. 1911 begonnen und hat Ende 1912 das Kalilager u. die Endteufe von 570 m erreicht. Die beim Abteufen des Schachtes angetroffene Störungszone machte vermehrte Ausrichtungsarbeiten erforderlich. Erst am Schlusse des Betriebsjahres 1913 wurde das Hart- salzlager in guter Beschaffenheit aufgeschlossen. 1914 wurde die Förderung aufgenommen u. erfolgte der provis. Eintritt ins Kalisyndikat, Quote jetzt 2.2451 Tausendstel. Die in der Nähe des Schachtes stehende Bohrung hat das Kalisalzlager in einer Mächtigkeit von 5.7 m mit einem Gehalt von 24 % K20 nachgewiesen. Im übrigen Feldesteil werden die gleichen Lagerungsverhältnisse wie in der Sollstedter Berechtsame erwartet. Mit dem Abteufen des Schachtes Craja II wurde Anfang Dez. 1912 begonnen; derselbe hatte Ende 1914 eine Teufe von 570 m erreicht; die Fertigstellung des Schachtes ist 1915 erfolgt. Die Mittel für ―― — —