Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 23 Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: April-Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Dotation des Ern.-F., 5 % zum Bilanz-R.-F., Zuweisung zum Spez.-R.-F. (bis M. 80 000), Tant. an Vorst. u. A.-R., Rest als Div. Bilanz am 31. März 1916: Aktiva: Bahnanlage Rauscha-Freiwaldau 735 928, do. Muskau- Teuplitz-Sommerfeld 4 821 260, do. Hansdorf-Priebus-Lichtenberg 1 905 713, Erweiter.-Bauten 47 682, do. Depot 54 668, Effekten des Spez.-R.-F. 94 489, Kassa do. 2010, Effekten des Ern.-F. 902 228, Kassa do. 74 697, Material des Ern.-F. 31 712, Projektierungsvorlagen 11 767, Kaut.- Effekten 35 500, Kassa 1514, Material 44205, vorausbez. Versich. 3591, angekaufte 4 % Schuld- verschreib. 13 860, Debit. 28 632. – Passiva: A.-K. 5 700 000, Schuldverschreib. 1 471 000, do. Zs.-Kto 14 730, Bilanz-R.-F. 394 251, Spez.-R.-F. 96 499, Ern.-F. 1 008 637, Kaut. 35 500, Arb.-Unterst.-F. 11 130, Talonsteuer-Res. 700, Kredit. 75 000, Gewinn 2009. Sa. M. 8 809 456. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Kosten 446 409, Ern.-F. 60 803, Schuld- verschreib.-Zs. 59 800, Bilanz-R.-F. 32 000, Talonsteuer-Res. 233, Wehrbeitrag 693, Gewinn 2008. – Kredit: Vortrag 1314, Betriebs-Einnahme 600 633. Sa. M. 601 947. Dividenden 1896/97–1915/16: 4½, 4½, 4.4 p. r. t., 3. 03, 3.7, 2.8, 3, 3.9, 4¼, 4½, 5, 5¼, 4¼, 5.15, 5.55, 5.50, 5.05, 5, 1.2, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Kurs: Aktien nicht notiert. Direktion: Baurat Th. Lechner, München: Stellv. Viktor Martini, Sommerfeld. Aufsichtsrat: (4–7) Vors. Geh. Ober-Finanzrat Wald. Mueller, Berlin; Stellv. Komm.-Rat Georg Lange, Sommerfeld; Wirkl. Geh. Reg.-Rat, kgl. Eisenbahn-Direktions-Präs. a. D. Viktor von Kranold Exc., Berlin; Komm.-Rat Josef Pütz, Eisenbahn-Dir. Dr. jur. Fritz May, Bank- Dir. Dr. Hans Dietrich, München. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Dresdner Bank; München: Bayer. Vereinsbank. Liegnitz-Rawitscher Eisenbahn-Gesellschaft in Rawitsch. Gegründet: 25./5. 1897; eingetr. 17./7. 1897. Konc. 12./4. 1897 unbeschränkt gemäss den gesetzl. Bestimmungen. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Bau u. Betrieb einer vollspurigen Nebeneisenbahn von Liegnitz über Rawitsch nach Kobylin mit einer vollspurigen Abzweigung von Görchen nach Gostkowo u. von Görchen nach Pakoswalde. Bahnlänge 129,08 km. Betriebseröffn. der Hauptstrecke am 10./2. 1898, der Nebenlinien am 15./5. 1898. Die Ges. besitzt einen Oderhafen bei Steinau a. O. mit Lager- schuppen; die Eröffnung der Station Steinau-Oderhafen als selbständige Tarifstation erfolgte 1./9. 1900. – Die Ges. hat den Betrieb der Bahn auf die Dauer von 20 Jahren ab 1./4. 1898 u. neuerdings auf weitere 10 Jahre bis 31./3. 1928 der Ges. Lenz & Co. G. m. b. H. in Berlin übertragen. – Die G.-V. v. 22./9. 1910 beschloss die Übernahme einer 4 % Gewinnanteils- garantie für ein A.-K. bis zu M. 200 000 der Kleinbahn Lissa-Guhrau-Krehlau-Wohlau. Kapital: M. 8 500 000, u. zwar in 5000 Vorz.-Aktien A (Nr. 1–5000) u. 3500 St.-Aktien B (Nr. 1–3500) à M. 1000. Die Vorz.-Aktien A gewähren den Anspruch auf eine vorzugsweise Beteiligung an dem Gesellschaftsgewinn (siehe Gewinn-Verteilung) und bei etwaiger Auflösung der Ges. den Anspruch auf Auszahlung ihres vollen Nennbetrages von M. 1000, bevor eine Auszahlung auf die St.-Aktien B geleistet werden kann. Den St.-Aktien B gewährleisten die Kreise Land- und Stadtkreis Liegnitz, Steinau, Wohlau, Guhrau und Rawitsch ab 1. April 1898 auf die Dauer von 20 Betriebsjahren von der Eröffnung des Betriebes ab eine Div. von 3½ % unter Vorbehalt der Erstattung der hiernach etwa geleisteten Zuschüsse aus den Überschüssen späterer Betriebsjahre, und zwar übernehmen von den zur Erfüllung einer 3½ % Dividende erforderlichen Zuschussbeträgen: Stadtkreis Liegnitz M. 48 091.68, Landkreis Liegnitz M. 499 619.12, Kreis Steinau M. 512 977.92, Kreis Wohlau M. 603 817.76, Kreis Guhrau M. 379 389.92 Kreis Rawitsch M. 1 456 108.80. Die Gewährleistung der genannten Kreise ist jedoch davon abhängig: 1. dass die Ges. die Bestimmungen des Gesellschaftsvertrages nicht ohne Einwilligung der gewährleistenden Kreise abändert, insbesondere, dass sie a) ihr Grundkapital und eine etwaige, von ihr aufzunehmende Anleihe die Summe von M. 8 500 000 nicht über- steigen lässt, b) die Bestimmungen über die Verwendung der Betriebseinnahmen (§§ 21 und 22 des Gesellschaftsvertrages) bis zum Ablauf der Gewährleistungsfrist aufrecht erhält, c) den gewährleistenden Kreisen die zufolge der übernommenen Zuschussverpflich- tung zur Verzinsung etwa zugeschossenen Beträge erstattet (efr. § 22 des Gesellschafts- vertrages), wenn und insoweit ihre Einnahmen in späteren Betriebsjahren nach Deckung einer Div. von 4½ % für die Vorz.: und 3½ % für die St.-Aktien einen nach § 22 des Gesellschaftsvertrages verfügbaren Überschuss ergeben; 2. dass die Ges. den Anspruch auf Zahlung der gewährleisteten Div.-Zuschüsse ein- tretendenfalls unter Vorlage der zur Prüfung ihrer geforderten Höhe erforderlichen Rechnungsbeläge innerhalb sechs Monaten nach Ablauf des Betriebsjahres, für welches die Div.-Zuschüsse verlangt werden, geltend macht. Für den Fall der Auflös. der Ges. infolge eines Ankaufs der Bahn durch den preuss. Staat hat sich der Kreis Wohlau das Recht vorbehalten, aus dem Ges.-Vermögen die Er- stattung derjenigen Zuschüsse zu verlangen, welche er auf Grund der übernommenen Div.- Garantie für die St.-Aktien B gezahlt hat, insoweit sie ihm nicht bereits aus den Überschüssen