3 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Zividenden 1912/13–1915/16: Vorz.-Aktien: 5, 5, 5, 5 %; St.-Aktien: 5, 4, 5, 5 %. Direktion: Dr. Ing. Karl Waldmann, Woldemar von Gerstein, Senator Hampe. Aufsichtsrat: Vors. Oberbürgermstr. Bernh. Schnackenburg, Bürgermer. Dr. Franz Schulz, Justizrat Löwenthal, Stadtverordn. G. Moser, Stadtverordn. F. Marlow, Altona; Prof. Dr. Georg Klingenberg, Komm.-Rat Paul Mamroth, Dir. Albert Hempel, Berlin; Bank- Dir. Carl Zander, Zürich. Prokurist: Gust. Suden. Thüringische Elektrizitäts- und Gas-Werke A.-G. in Apolda. Gegründet: 14./2.1901 mit Wirkung ab 1./7. 1900; eingetr. 30./3. 1901. Gründung siehe Jahrg. 1901/02. Die Elektra in Dresden hat nite Unternehmen in Apolda u. Imenau i ― nebst allen dazu gehörigen Gegenständen, insbes. Grundstücken, Gebäuden, Masch., Trans- missiohen, Patenten, Modellen, Vorräten, Aussenständen, Kassebeständen u. Berechtig. jeder Art, mit allen Aktiven u. Passiven, u. zwar nach dem Buchbestande vom 1. 7. 1900 unter Nachweis u. Hinzurechnung der bis zum Gründungstage noch zugekommenen Beträge als Sacheinlage in die Ges. eing sebracht. Als Gegenleistung hierfür erhielt die Elektra 996 Aktien der Ges. à M. 1000. Zweck: Übernahnie u. Betrieb der Gasanstalt in Apolda u. des Elk in Ilmenau i. Th. (dieses am 1./1. 1917 verkauft); Bau u. Betrieb, Erwerbung, Veräusserung, Pachtung, Verpachtung u. sonstige Verwertung von Beleuchtungs- u. Kraftanlagen jeder Art, sowie von elektrischen u. anderen Kleinbahnen u. Transportunternehmungen. Die Ges. besitzt die Gasanstalt u. das 1905, 1908/09 u. 1911 bedeutend vergrösserte Elektr.- Werk in Apolda, die Gasanstalt in Gera bei Elgersburg; per 1./11. 1912 das Gaswerk Langewiesen-Gehren für M. 200 000 angekauft. Die Grundstücke in Apolda umfassen 69. 23 am mit 60,2 m Front nach der Buttstädterstrasse u. 90,8 m Front nach dem Heiden- berg; in Ilmenau 5220 qm. Die Konzession in Apolda ist der Ges. Ende Mai 1900 erteilt gestattet, die Gasanstalt sowie das neu errichtete elektrische Licht- u. Kraftwerk auf 0 Jahre zu betreiben. Beide Werke bilden eine wirtschaftliche Einheit, welche nur un- Zeteilt veräussert underworben werden kann. Die Stadtgemeinde bleibt berechtigt, beide Werke ab 1./1. 1928 nach vorangegangener 1 jähriger Kündigung und sodann von 5 zu 5 Jahren zu erwerben. Die Konz. ist bis 1./1. 1928 ausschliesslich; danach soll der Er- teilung einer Erlaubnis an Dritte der Unternehmerin unter gleichen Bedingungen der Vorzug eingeräumt werden. An den Brutto-Einnahmen von Strom u. Gas nimmt die Stadt Apolda teil; die an dieselbe geleisteten Abgaben betrugen 1904/05–1915/16: M. 2303, 2988, 3127, 3694. 3986, 4742, 5729, 6235, 9290, 11 588, 22 346, 20 704. Das Elektrizitätswerk in Hmenau wurde von der Stadt am 1./1. 1917 übernommen. Kaufpreis M. 700 000. 1906/07–1915/16 Gasabgabe in Apolda: 876 540, 975 450, 945 050 997 141, 1062 150, 1136 700, 1.149 700, 1159 600, 1.032 300, 1 021 600 cbm. Abgabe elektr. Energie in Ilmenau: 273 630, 328 157, 339 047, 353 243, 464 389, 548 925, 562 900, 672 100, 433 000, 452 900 Kwst., in Apolda 626 089, 831 433, 833 507, 1 086 392, 1 325 593, 1545 388, 1749 800, 2 112 900, 2 067 500, 1 566 900 Kwst. Bau einer elektr. Strassenbahn vom Bahnhof Apolda durch die Stadt ist geplant. 1906 hat die Ges. mit den Gemeinden Elgersburg, Gera u. Arlesberg in Sachsen-Coburg- Gotha einen Konz.-Vertrag auf 30 Jahre über den Bau u. Betrieb einer gemeinsamen Gas- nunstalt abgeschlossen. Der Betrieb ist im Okt. 1907 aufgenommen. Die Konz. für Gas u. Elektrizität ist eine ausschliessl. u. geniesst die Ges. auch nach Ablauf des Vertrages vor andern stets das Vorrecht. Die Gemeinden sind nur gemeinsam berechtigt, die Gasanstalt zu erwerben. u. zwar erstmalig nach dem 5. Betriebsjahre u. dann sowie auch nach Ablauf des. Vertrages von je 5 zu 5 Jahren mit vorausgegangener einjähr. Kündig. Der Kaufpreis beträgt nach 5 Betriebsj. 125 %, nach 10 Betriebsj. 120 % des jeweil. Baukapitales. In jedem Falle Hhaben aber die Gemeinden diejen. Beträge zu ersetzen, welche seit Betriebseröffnung bis zur Übernahme ohne Rücksicht auf Abschreib. an einer jährl. 6 % Verzinsung des gesamten An- lagekapitales fehlen. Mit Ablauf des 30. Betriebsj. bildet der Kaufpreis das rechnerische Mittel aus dem Taxwert der Gesamtanlage u. dem Geschäftswert einschl. Grundstückswert. Der Geschäftswert soll aus dem buchmässig ermittelten Betriebserträgnis der vorhergegangenen letzten 5 Betriebsj. in der Weise ermittelt werden, dass eine Verzinsung von 4 % des gesuchten Geschäftswertes das Durchschnittser gebnis ergibt. Vorräte u. vermietete Privateinrichtungen sind in dem so berechneten Kaufpreis nicht enthalten. Gasabgabe in Gera 1908/09–1915/16: 136 917, 166 077, 221 489, 244 598, 263 500, 292 400, 251 100, 349 200 cbm. Seit 1./10. 1910 ist die Gemeinde Geschwenda an das Gaswerk angeschlossen. Im Herbst 1912 Erwerb des Gaswerkes Langewiesen-Gehren für M. 200 000. Gasabgabe 1912/13 –C915/16: 193 300, 245 600, 212 000, 212 000 cbm. Die Ges. war von 1910/1915 an dem Elektrizitätswerk Oberweimar, Uberlandzentrale, G. m. b./H. in Oberweimar mit zuletzt M. 565 000 beteiligt. Diese Überlandzentrale wurde 1915 mit dem Elektrizitätswerk Gispersleben A.-G. zur neugegründeten Kraftwerk Thüringen A .-G. in Gispersleben vereinigt. Für ihre Beteilig. erhielten die Thür. Elektr.- u. Gas-Werke nom M. 565 000 Aktief des Kraftwerks Thüringen u. ausserdem weitere nom. M. 500 000 Aktien des Kraftwerks Thüringen für einen an die Ges. Oberweimar gewährten Vorschuss; 1916 weitere neuausgegebene Aktien dieser Ges. erworben. Kapital: M. 2 400 000 in 2400 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, dazu lt. G.-V. 27./6, 1907 M. 250 000 in 250 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1907, übernommen von Phil.