129 Die Ges. betrieb bis 1902 ihre Geschäfte in engster Fühlung und auf Grund vertragl. Fest- Isetzung mit der Helios, Elektrizitäts-A.-G. in Cöln. In Ausführung der Beschlüsse der G.-V. v. 4./4. 1902 sind die Beziehungen beider Ges. au einander gelöst u. hat die Akt.-Ges. für Elektriz.- Anlagen mit Beginn des Geschäftsjahres 1902/1903 die Elektriz.-Werke Bühlau, Kandern, Ott- weiler u. Zoppot, sowie die Elektriz.- u. Wasserwerke Ballenstedt, Bergen (Rügen) u. Zossen in eigene Verwalt. genommen, sodann das gegen Helios-Aktien eingetauschte Elektriz.-Werk Reichenbach i. Schl. Zur Zeit sind auf Konto eigener Unternehm. (M. 2 708 280) die Werke in Eisfeld, Bergen auf Rügen, Ottweiler, Lehesten, Sassnitz, Zoppot u. Zossen verbucht. Ausserdem Pachtbetrieb in Hildburghausen. Verkauft wurden inzwischen die Werke Ballen- stedt, Kandern u. Bühlau. Werk Reichenbach i. Schl. an die Stadt am 1./7. 1916 verkauft. Auf dem Effektenkto (M. 2 708 280) waren Ende Juni 1916 verbucht der Besitz der Ges. an Aktien der M. 1 000 000 des Werkes Zell (Div. 1910/11–1915/16: 4, 4, 4½, 5, 5, 6 %), M. 500 000 Aktien des Elektrizitäts-, Gas- u. Wasserwerks A.-G. in Konitz (Div. 1909/10 bis 1915/16: 3, 4½, 6½, 8½, 9, 9, 9 %). Anfang 1910 wurden aus dem Besitz des Helios, Elektrizitäts- Akt.- Ges. in Liqu. erworben: Sämtl. M. 1 250 000 Aktien (zu 110 %) des Elektrizitätswerkes u. Strassenbahn-A.-G. Landsberg a. W. (letzte Div. 7½, 9, 9½, 9½, 8, 8 %), sämtl. X. 1 000 000 Aktien (zu 110 %) des Elektrizitätswerkes u. Strassenbahn Stralsund A.-G. (letzte Div. 9½, 12, 14, 12, 11 %), M. 1 200 000 Aktien (zu 80 %) der Elektrizitätswerke Thorn A.-G., jetziger Aktien-Besitz noch M. 1000 000 (letzte Div. 4, 6, 6, 6, 14, 11, 8 %), M. 175 000 Geschäftsanteil (für M. 175 000) des Elektrizitätswerkes Eiserfeld G. m. b. H. (letzte Div. 4, 4, 4, 4, 5 %), M. 200 000 Aktien der Überlandzentrale Stralsund (1911/12 u. 1912/13 je 4 % Bau-Zs.; Div. 1913/14–1915/16: 2½, 2, 2½ %); 1909/10 gründete die Ges. die Saale-Elektrizitäts- werk-Ges. m. b. H. in Saalfeld, deren sämtl. M. 2 000 000 Geschäftsanteile sie besitzt (letzte Div. 4, 4, 3, 3 %). Die Ges. ist ferner beteiligt an der Thüringer Elektricitäts-Lieferungs-Ges., Gotha (letzte Div.: Vorz.-Aktien 6, 6, 6 %, St.-Aktien 4½, 4½, 5 %), an der Niedersächsischen Kraftwerke Akt.-Ges., Osnabrück (Div. 4, 6, 3 %), an der Imatra Soc. anon. pour la Prod. et la Distribution de I'Energie électrique mit Sitz in Brüssel, an der Moskauer Akt.-Ges. für elektr. Kraftübertragung. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 gleichber. Aktien à M. 1000. Die Majorität der Aktien besitzt die Elektr, Licht- u. Kraftanlagen-A.-G. in Berlin. Das A.-K. der Ges., das ursprünglich M. 16 000 000 betrug u. zum Handel an der Berliner Börse zugelassen war, wurde im J. 1902 auf M. 7 500 000 herabgesetzt u. gleichzeitig auf M. 10 000 000 wieder erhöht. Danach bestand es bis 1904 aus M. 5.000 000 St.-Aktien u. M. 5 000 000 in 6 %igen Vorz.-Aktien. Im J. 1904 wurde das A.-K. durch Zus. legung der St.- Aktien im Verhältnis von 5: 2 auf M. 7 000 000 herabgesetzt. Im J. 1908 wurden die St.- Aktien den Vorz.-Aktien gleichgestellt. Die erste Sanierung der damals unter dem Einfluss der Helios Elektrizitäts-Akt.-Ges. in Cöln stehenden Ges. war notwendig, um Schulden ab- zustossen, sowie den Besitz an. Effekten, insbesondere der Helios Elektrizitäts-Akt.-Ges., u. die eigenen Unternehmungen der Ges. auf einen angemessenen Buchstand zu bringen. Da die aus dem Sanierungsgewinn vorgenommenen Abschreib. sich aber als noch nicht genügend erwiesen erfolgte die zweite Sanierung im J. 1904. Durch Beschluss der a. o. G.-V. v. 12./3. 1912 wurde dann das A.-K. zur Verstärk. der Betriebsmittel um weitere M. 3 000 000 (3000 Aktien à M. 1000 mit den Nr. 7001–10000) erhöht. Die neuen Aktien nehmen an der Div. ab 1./7. 1912 teil. Sie wurden zu 119 % an die Elektrische Licht- u. Kraftanlagen A.-G. in Berlin mit der Verpflichtung für die Übernehmerin begeben, sie den Inhabern der alten Aktien zum Übernahmekurs 7: 3 zum Bezuge anzubieten; geschehen v. 20./3.–4./4. 1912. Agio mit M. 300 000 an R.-F. Anleihe: M. 6 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 14./2 1912, rückzahlbar zu 103 %, lautend auf den Namen der Deutschen Bank in Berlin oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./3. u. 1./9. Tilg. ab 1./3. 1917 durch jährl. Aus- los. im Nov. (erstmals 1916) auf 1./3. (zuerst 1917); ab 1917 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Eine hypothek. Sicherheit wurde nicht bestellt, doch darf die Ges. vor völliger Tilg. dieser Anleihe Keine irgendwie bevorrechtigte Anleihe emittieren. Aufgenommen zwecks weiterer Stärkung der Betriebsmittel u. insbesondere zur Durchführ. in Vorbereitung befindl. Geschäfte. Zahlst.: Berlin; Deutsche Bank u. deren Filialen. Kurs Ende 1912–1916: 99.50, 96, 98.75*, –, 93 % Aufgelegt am 8./5. 1912 zu 100.50 %. Notiert in Berlin. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1St. Gewinn-Verteilung: 5 %, höchstens 20 % zum R.-F. (ist erfüllt), vertragsm. Tant. an Vorst., sonstige Rücklagen u. Abschreib., 4 % Div., Rest weitere Div. gleichmässig an alle Aktien. Der A.-R. bezieht ausser dem Ersatze seiner Auslagen eine jährl. Vergüt. von ins- gesamt M. 6000 sowie einen Gewinnanteil von 10 % des über 6 % Div. hinaus erzielten Rein- „ gewinns, auf welchen die M. 6000 angerechnet werden. Bilanz am 30. Juni 1916: Aktiva: Eigene Unternehm.: a) Anlagen 2 708 280, b) Kasse, Lager, Schuldner 330 156, Effekten 6 526 299, Beteilig. 6 824 298, Hausgrundstück Stralsund 75 000, Mobil. 1, Bankguth. 726 864, Debit. 2 526 014, Bürgschaften 30 572, Wechsel 2520, Kassa 468. – Passiva: A.-K. 10 000 000, R.-F. 1 000 000, Anleihe 6 000 000, do. Zs.-Kto 90 000, Tilg.- u. Ern.-F. 909 508, Hypoth. 32 500, Kredit. 737 853, Bürgschaftsgläubiger 30 572, nicht eingelöste Zs.-Scheine 1102, Falonsteuer-Res. 73 000, Kriegsgewinnsteuer 20 500, Div. 800 000, do. unerhob. 560, Tant. 16 222, Vortrag 38 656. Sa. M. 19 750 476. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 191601917. II. 9