32 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Erzeugnisse, Herstell., Einricht., Erwerb, Pachtung, Bewirtschaft. oder Verwert. von industr. u. Verkehrsanlagen u. Betrieben sowie die Schaffung von Unternehm. zur Ausnutz. solcher Anlagen. Die Haupttätigkeitsgebiete der A E G sind: 1) Elektr. Beleuchtungs- u. Kraftübertragungsan- lagen, 2) elektr. Zentralstationen, 3) elektr. Bahnen, 1) elektrochem. Anlagen, 5) Herstell. von Dampfturbinen, besonders auch für grosse Hüttenbetriebe u. Bergwerke, 6) die Fabrikation von Automobilen, deren Verkauf durch die Neue Automobil-Ges.- in Berlin erfolgt, wurde mit dieser Ges. verschmolzen. Fabriken: Lampenfabrik Sickingenstr. 71, Masch.-Fabrik N. Brunnenstr. 107a u. Voltastr., Apparate-Fabrik N. Ackerstr. 71/76, Turbinenfabrik NW. Huttenstr. 12/16, Kabel- werk Oberspree in Oberschöneweide b. Berlin, Wilhelminenhofstr. 7 6/77, Automobilfabrik eben- daselbst, Eisenbahnsignal-u. Schraubenfabrik Frankf. a. M., Schreibmasch.-Fabrik Ackerstr. 71/76. Auf dem 1904 angekauften Grundstück Friedrich Karl-Ufer 2/4 befindet sich die Zentral- verwaltung. Wachsende Anforder. an die vergrösserte Leistung der Fabriken veranlassten die Ges., in Hennigsdorf zwischen Tegel u. Spandau ein Areal von rund 750 000 qm = 300 Morgen mit 1500 m Wasserfront zu erwerben, von dem sie für Verbreiter. des Gross- schiffahrtsweges Berlin.–Stettin 4582 qm gegen Entgelt abtrat. Auf diesem Grundstück werden eine Lokomotiv-, Porzellan-, Lack-, Öltuch-, Heizapparatefabrik u. die flugtech- nische Abteilung betrieben. Zur Vergrösserung der Masch.-Fabrik erwarb die Ges. die Grundstücke Voltastr. 8, 16 u. 17 u. zur Arrondierung des Terrains in Oberschöne- weide ein Ufergelände von 868 qm. Neuerdings wurden 6 Grundstücke von 6000 am Fläche, die das Gelände der Masch.-Fabrik in der Hussiten- u. Brunnenstr. abrunden, erworben. Im April 1913 hat die Ges. ein in Oberschöneweide gelegenes, ca. 8500 qR. grosses, an ihren bis- aerigen Besitz angrenzendes Grundstück zum Preise von ca. M. 2 750 000 erworben. Diese Neuerwerbung war zur sofortigen Errichtung neuer Fabrikanlagen für die Nationale Automobil- Akt.-Ges. u. für die spätere Erweiterung des Kabelwerks bestimmt. Die Automobilfabrik wurde 1912/13 in eine eigene Akt.-Ges. mit M. 7 000 000 Akt.-Kap. umgewandelt, das die A E G vollständig besitzt. (Letzte Div. 6, 10 %.) Die Zugänge auf Anlage-Kti der A EG- Fabriken etc. betrugen 1911/12–1915/16: ca. M. 6 300 000, 4 200 000, 7 000 000, 855 000, 1 630 000. Im J. 1916 erwarb die A E G das gesamte A.-K. von M. 2 000 000 der Dampfziegelei und Tonwerk Hennigsdorf a. H. Aug. Burg A.-G. in Berlin. Die A E G will die Dampf-Ziegel- fabrikation unter der bisherigen Leitung einstweilen fortsetzen, während die Räumlich- keiten der Ofenfabrik u. das Gelände zur Unterbringung von Fabrikzweigen der A EG Verwendung finden sollen. Weiter hat sich die A EG im Sept. 1916 auf der Insel Finken- werder einen ausgedehnten Grundbesitz vom Hamburger Staate gesichert, um später eine grosse Schiffswerftanlage für eigene Rechnung, aber in Anlehnung an die Bedürfnisse der Grossreedereien zu begründen. Es handelt sich um eine Industrie- u. Werftanlage, die in der Hauptsache dem Bau von Motorschiffen gewidmet sein soll. Die A E G schloss 1884 mit der Stadt Berlin einen Vertrag betr. Versorgung der Stadt Berlin mit Elektrizität u. übertrug die so erworbenen Rechte auf die A.- G. Berliner Elektricitäts-Werke. Die A E G hatte bei jeder Erhöh. des Kapitals der B EW Bezugs- rechte auf die Hälfte al pari; ihre Direktion war in den B EW vertreten. Die A E G baute für die B E W Maschinen, Betriebseinrichtungen, Utensilien, Lampen etc. am 1./10. 1915 gingen die B EW an die Stadt über. Den Betrieb nahmen 1913/14 auf die bei Hameln errichtete Kraftstation des Elektr.-Werkes Wesertal (8400 Kw.), ferner die Überlandzentralen in den Kreisen Ziegenrück, Fallingbostel, Celle, Weissenfels-Zeitz, das neue Drehstromwerk in Altona (14 000 Kw.) u. das Wasserkraftwerk Laufenburg (20 000 Kw.), dessen Vergrösser. um 16000 Kw. im Bau ist. In Ausführung bzw. zum Teil vollendet sindfolg. Anlagen: das Gersteinwerk (eine neue Zentrale der Elektr.-Werk Westfalen A.-G.), das Drehstromkraftwerk in Braunschweig (8400 Kw.) u. die Wasserkraftzentrale der Kraft- Überlandzentrale (12 000 Kw.) dient zur Versorgung mehrerer Bezirksämter in Oberfranken. Leitungen für die Überlandzentralen errichtete die A EG in den Kreisen Uslar, Hofgeismar u. Warburg im Anschluss an die Edertalsperre, in den Kreisen Kolmar (Posen), Montjoie, Tost-Gleiwitz u. Isenhagen, letztere im Anschluss an die Überlandzentrale Salzwedel, ferner im Westerwald u. für den östl. Teil des Grossherzogtums Mecklenburg-Schwerin. Leitungen mit 50 000 Volt Spannung erstellt die A EG für die Überlandzentralen Anhalt. Limburg, Siegerland u. für die Amperwerke München, mit 80 000 Volt Spannung für das Kraftwerk Laufenburg u. mit 100 000 Volt Spannung für die Rhein.-Westfäl. Elektr -Werk-A.-G., Essen. Im Ausland werden ausgeführt die Erweiterung der Zentrale Brakpan (Südafrika) für die Victoria Falls and Transvaal Power Co., London, die elektr. Ausrüstung des Wasserkraft- werkes für die The Ebro Irrigation Power Co.; Barcelona, die Vergrösserung der Zentrale jampina-Rumänien (12 000 Kw.), Einrichtungen in Pruschkow in Russland (10 000 Kw.), Lissabon (15 000 Kw.), sowie für die neue Strassenbahnzentrale der Stadtverwaltung Peters- burg (15 000 Kw.) u. für ein neues Kraftwerk in Malmö (5000 Kw.). Neuerdings übernommen den Bau der grossen Kraftstation (zunächst 185 000 K V A) für die Elektrowerke A.-G. in Berlin (Golpa-Jessnitz), sgwie die Lieferungen von zwei Turbo-Dynamos mit 12 000 K VA Gesamtleistung für eine Überlandzentrale in Südschweden. Die A E G hat eine grosse Zahl elektr. Strassen- u. Kleinbahnen gebaut bezw. die elektr. Ausrüst. dafür geliefert. Sie besitzt die Strassenbahn Jassy (Rumänien) u. ist beteiligt an der elektr. Stadtbahn in Halle a. S., an der Bahn Halle-Merseburg, an der Ges. für Unter- werk Altwürttemberg A.-G. in. Ludwigsburg. Die bei Arzberg von der A EG auszuführende